Читать книгу Rom - eine Biografie - Stephan Elbern - Страница 7

Einleitung

Оглавление

Keine Stadt auf Erden hat im Lauf der Jahrhunderte die Menschen so in ihren Bann gezogen wie Rom und keine andere ist von der Geschichte mit dem Beinamen der Ewigen ausgezeichnet worden. Denn als einzige verkörperte sie durch mehr als zwei Jahrtausende ein unvergleichliches Kontinuum an Macht: Rom schuf ein Imperium, das von Spanien bis Syrien, von Schottland bis Ägypten reichte; seine Herrscher konnten sich als Herren der Welt fühlen. Auch als das Römische Reich in den Stürmen der Völkerwanderung zerbrach, verlor die Stadt ihre Bedeutung nicht, sondern wurde als Residenz der Päpste zum geistigen und geistlichen Zentrum des christlichen Abendlandes; und als die universale Macht der Kirche schwand, wandelte es sich als Hauptstadt des vereinigten Italien zu einem der Machtzentren des modernen Europa. Die historische Bedeutung Roms spiegelt sich in seinen Bauten: Von der Zeit der Etrusker bis zur Moderne ist jede kunstgeschichtliche Epoche mit großartigen Monumenten vertreten; die bedeutendsten Künstler des Abendlandes wetteiferten, die Stadt mit ihren Werken zu schmücken.

In zahlreichen Wanderungen durch die Ewige Stadt erwuchs der Gedanke, ihr geschichtliches Werden in knappen, aber prägnanten Lebensbildern zu schildern. Dabei stehen die wichtigsten Gestalten der römischen Antike neben berühmten Päpsten, einzigartige Künstler neben großen Literaten. Dass bei ihrer Auswahl dem Altertum ein gewisses Übergewicht zufiel, ist historisch leicht zu begründen: Das römische Imperium war zweifellos das bedeutendste Weltreich der Geschichte – mit seinem gewaltigen Umfang ebenso wie in der einzigartigen Machtfülle, die durch Jahrhunderte keinen ebenbürtigen Gegner kannte, ebenso den Meisterleistungen in Kunst und Technik, zudem im Nachleben bis in unsere Zeit.

Denn die abendländische Kultur ruht auf drei Säulen – der griechischen Philosophie, dem römischen Recht und der christlichen Ethik. Schlüssig wird das Bild freilich erst, wenn diese Stützen durch einen Architrav zu fester Architektur verbunden werden – das Imperium Romanum. Denn Rom begründete nicht nur das europäische Rechts- und Staatsdenken, es vermittelte auch der Nachwelt die Werke der hellenischen Dichter und Denker und ermöglichte den Aufstieg des Christentums zur Weltreligion. Daher ist die Betrachtung der römischen Geschichte kein geistreiches Gedankenspiel weltfremder Gelehrter, sondern eine Besinnung auf unsere geschichtlichen Wurzeln, eine Suche nach der eigenen historischen Identität.

Rom - eine Biografie

Подняться наверх