Читать книгу Aurelia - Stephanie Weichhold - Страница 10
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ОглавлениеDer Mond schob sich über die Turmspitzen des Schlosses und erfüllte die Zimmer mit seinem hellen Licht. Draußen war es still, einzig die Nachtigall gab ihr abendliches Ständchen zum Besten. Neben dem Mond leuchteten auch die Sterne und zierten den finsteren Nachthimmel. Aurelia schlief tief und fest. Einige Hustenattacken hatten sie müde und schlapp werden lassen. Alayas spezielle Teemischung erfüllte den ganzen Raum mit seinem lieblichen Duft. Jedes Mal, wenn die Zofen hinein kamen, um nach der Königin zu sehen, verzogen sie ihre Gesichter. Noch glaubte Alaya, dass es an dem Geruch des Tees lag. Allerdings begriff sie schnell, dass sie der Grund dafür war. Die Zofen wussten nicht, dass sie Salmons Schwester war. Alaya hatte sich vorgenommen, die ganze Nacht kein Auge zu schließen, doch als Aurelia endlich eingeschlafen war, dauerte es nicht lange und Alaya schlief selbst ein.
Es war eine wundervolle Vollmondnacht. Als dieser vor dem Fenster von Aurelias Zimmer stehen blieb, ging ein besonderer Schein von ihm aus und lieblicher Gesang ertönte. Alaya bekam allerdings nichts von alledem mit. Es war, als würde der Himmel nach jemanden rufen. Und dieser jemand war niemand anderes als Aurelia. Als sie erwachte, schob sie ihre Decke weg und stand leise auf. Erst jetzt registrierte sie, dass Alaya im Sessel neben ihrem Bett saß und schlief.
»Es tut mir Leid Alaya, aber ich kann dir nicht sagen, was mein Herz so sehr bedrückt und mich krank macht.« Wehmütig sah Aurelia auf Alaya herab und seufzte tief. Sie nahm eine Decke und legte sie sanft auf Alayas Beine. Dann ging sie still davon, ohne einen Blick nach hinten zu werfen.