Читать книгу Aurelia - Stephanie Weichhold - Страница 9

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Die königlichen Gemächer befanden sich am Ende des Westflügels. Dieser schien weit ab vom Rest des Schlosses zu liegen, denn der Gang, welcher Zugang bot, war einige Meter lang. Betrachtete man diesen Teil von Außen, so schien es, als würde dieser Gang das Hauptschloss mit einem Nebenschloss verbinden. Als sie die Gemächer erreichten, staunte Alaya über den Anblick, welcher ihr hier geboten wurde. Eine große Eichentür, auf welche ein Sternenhimmel geschnitzt war, verbarg das Innere. Der Türrahmen war geschmückt mit feinsten Ornamenten, welche golden angemalt waren. Alaya erkannte das mit Liebe bearbeitete Werk ihres Bruders und bedachte ihn mit einem Grinsen. Genervt rollte er die Augen.

»Was? Es war ein Auftrag!«

»So viel Liebe hineinzustecken?« Sie unterdrückte nur mit Mühe ihr Bedürfnis, laut loszulachen.

»Ach komm schon Alaya, du weißt genau, dass in all meinen Werken eine Menge Herzblut steckt. Jetzt lass mich endlich die Tür öffnen.“ Alaya verdrehte die Augen und deutete mit der Hand an, dass er sie öffnen sollte. Vorsichtig legte Salmon seine Hand auf den Türknauf und drehte ihn herum. Als die Tür einen Spalt breit offen war, schob er seine Schwester hinein und folgte so unauffällig wie möglich. Unsicher ging sie in den Raum.

Dieser war riesig, die Decke blau, mit weißen Punkten daran, welche an Sterne erinnerten. Der Boden war mit großen Marmorplatten ausgelegt, welche im seichten Licht glänzten. In der Mitte des Raumes stand das Bett der jungen Königin. Direkt daneben standen zwei Zofen, welche ihre Augen nicht von Salmon abwenden konnten.

»Euer Majestät«, sprach Salmon und verneigte sich.

»Komm zu mir Salmon«, antwortete die Königin mit schwacher Stimme. Still ging Salmon zum Bett der Königin, dicht gefolgt von Alaya, welche böse Blicke von den Zofen erntete.

»Sie ist hier, eure Majestät.«

»Lass diesem höflichen Quatsch! Du kennst meinen Namen und jetzt stell sie mir endlich vor.« Alaya gab ihrem Bruder einen leichten Seitenhieb. Lächelnd sah die Königin zu Salmon. Dieser blickte zu den beiden Zofen, welche neugierig lauschten und ihn regelrecht anstarrten. Aurelia verstand den Wunsch, welcher in diesem Blick steckte.

»Ihr könnt nun gehen, ich bin in bester Gesellschaft«, gab die Königin ihren Zofen zu verstehen. Widerwillig gingen sie von dannen.

»Das ist sie, meine Schwester Alaya.« Hustend bat sie Alaya, Platz zu nehmen. Zögerlich setzte sich diese auf den Rand des Bettes.

»Wie kann ich Ihnen helfen Majestät?«

»Nenne mich doch bitte Aurelia. Ich hasse diese Förmlichkeit und viel älter als du, bin ich nicht.«

»In Ordnung«, sagte Alaya zögerlich. Aurelia begann erneut zu husten. Sie sah schwach aus und es schien, als hätte sie starke Schmerzen.

»Was ist mit dir?«

»Seit Tagen schon fühle ich mich schwach und dieser Husten bereitet mir starke Schmerzen.«

»Deine Hände glühen. Wie es scheint, hast du starkes Fieber. Wie viele Tage geht das schon?«

»Ein paar Tage schon«, antwortete Salmon, da Aurelia einen erneuten Hustenanfall bekommen hatte. Erschöpft sank sie in ihre Kissen.

»Sie ist schwach, sehr schwach. Salmon, du hättest mich eher holen sollen!«

»Wird sie sich erholen können und wieder gesund?«

»Ich denke schon, aber es wird seine Zeit brauchen und sie eine ganze Menge Ruhe.«

»Aber das habe ich nicht!« Erschrocken fuhr Aurelia hoch.

»Du musst dich schonen! Deine königlichen Pflichten dürfen nicht vor deiner Gesundheit stehen! Ich werde dir einen Tee bereiten und ein Kissen mit heilenden Kräutern füllen. Außerdem werde ich diese Nacht hier verbringen, um dir helfen zu können.«

»Du wirst wissen, was das Richtige ist. Danke dir Salmon, dass du sie zu mir gebracht hast.« Ihre Stimme zitterte ein wenig, was Alaya ahnen ließ, dass mehr als nur die königlichen Pflichten dahinter steckte.

Salmon lächelte sie verlegen an. Dieses Mal entging es Alaya. Zu sehr war sie damit beschäftigt herauszufinden, was die Königin beschäftigte.

»Kann ich dich einen Moment sprechen?« Alaya sah ihren Bruder besorgt an, welcher ihr augenblicklich zur Tür folgte.

»Jetzt sag schon, was ist mit ihr?« Ungeduldig sah er sie an.

»Ich weiß es nicht, aber meine Fähigkeiten alleine werden nicht ausreichen und ich glaube, dass sie etwas verschweigt. Hast du ihre Augen gesehen? Sie sehen so leer aus. Was ist ihr nur zugestoßen?«

»Sie redet nicht darüber, aber ich spüre, dass sie etwas bedrückt! Wenn ich doch nur wüsste, wohin sie...« Doch Salmon stoppte, denn er wollte nichts, was er über Aurelia wusste, preisgeben.

»Wie auch immer, ich werde diese Nacht bei ihr bleiben und sie beobachten.«

»Du weißt, wo du mich finden kannst, wenn irgendetwas passiert!«

Aurelia

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