Читать книгу Aurelia - Stephanie Weichhold - Страница 13

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In dieser und auch in den darauf folgenden Nächten fanden sie Aurelias Geheimnis noch nicht heraus. Zwar konnten sie ihr folgen, doch so lange sie nicht wussten, was diese mysteriöse Stimme sprach und woher diese überhaupt kam, sollte Aurelias Geheimnis ungelöst bleiben.

Alaya und Salmon hatten beschlossen, zunächst nicht mit Aurelia über ihre nächtlichen Spaziergänge zu sprechen. Sie wollten erst einmal heraus finden, ob Aurelia wirklich bei Bewusstsein war, oder ob sie schlafwandelte. Allerdings stellte sich dies als schwierig heraus. Immerhin mussten sie darauf achten, nicht entdeckt zu werden.

Als Alaya einige Tage später auf den Markt ging, unterhielt dort ein Puppenspieler die Kinder. Der Mann war klein, trug abgetragene Kleidung und sah mit seinem zerzausten Haar nicht gerade gepflegt aus. Doch in seiner Stimme lag etwas, was die Kinder magisch anzog. Er sprach geheimnisvoll und konnte seine Stimme wunderbar verstellen. Alaya selbst liebte diese schon als Kind und blieb stehen. Mit seinem Wagen stand der Mann mitten auf dem Marktplatz. So konnten viele Menschen ihn sehen und hören. Das lange, zerzauste Haar hatte er zu einem Zopf gebunden. Sein hageres Gesicht sah streng aus. Kamen jedoch Kinder zu ihm, presste er ein warmherziges Lächeln auf seine Lippen. Der Spieler hatte eine Puppe, mit langen, blonden Haaren, welche ein hellblaues Kleid trug. An der rechten Seite seiner Kulisse befand sich ein großes Schloss und auf der linken wurde ein großer Wald dargestellt. Als der Puppenspieler die Geschichte fortsetzte, erschrak Alaya und der Mund blieb ihr offen stehen.

»Ein Fluch soll auf ihr liegen. Am Tage war sie einst ihrem Volk eine gute und fürsorgliche Königin. Aber seit einiger Zeit ist sie schwach und krank. Ihr Herz schmerzt sehr, denn ihr wurde etwas genommen, was sie sehr liebte. Aber keiner, nicht ein einziger Mensch kennt das Geheimnis der schönen Frau. Jede Nacht schleicht sie in ihrem weißen Gewand durch die Wiesen und Felder ihres Landes, auf der Suche nachdem, was ihr genommen wurde. Manche glaubten, sie sei ein Gespenst, andere wiederum sagten, sie sei verrückt. Doch eines ist klar, ihr Geheimnis hat nie einer heraus gefunden.« Mit offenen Mündern saßen die Kinder vor dem Puppenspieler und starrten die schöne Puppe an. Erst jetzt erkannte Alaya, dass diese Puppe Aurelia verblüffend ähnlichsah. Nachdem die Menschen ihm einige Taler in seinen Hut geworfen hatten und er diesen an sich genommen hatte, begann er rasch seinen Wagen einzuräumen. Still und leise zog der Puppenspieler von dannen. Niemand wusste, wer er war und woher der Mann überhaupt kam.

Sofort lief sie zurück, um ihrem Bruder diese Neuigkeit zu erzählen. Vor lauter Aufregung vergaß sie, dass sie eigentlich zum Markt gekommen war, um ihre Vorräte aufzufüllen.

Aurelia

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