Читать книгу Aurelia - Stephanie Weichhold - Страница 8

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Alayas Neugier war geweckt! Sie dachte nicht nur über das, was ihr Bruder so geheimnisvoll angedeutet hatte nach, sondern auch darüber, was Salmon überhaupt damit zu schaffen hatte. Ihr war klar, dass sie einen guten Plan benötigte, um dies herauszufinden. Sie wusste nur zu gut, dass Salmon sie früher oder später durchschauen würde. So war es bisher immer gewesen. Und da war er wieder, der Ärger, welchen sie verspürte, wenn sie keine Chance gegen ihn hatte.

Salmon arbeitete als Tischler am königlichen Hof und war Alayas älterer Bruder. Er glich keinem der anderen Bewohner. Im Gegensatz zu den Meisten war er eher ruhig. Er hatte sein langes, braunes Haar stets zu einem Zopf geflochten, seine Augen funkelten grün und im Gesicht trug er einen zarten Bart, welcher seine Wangenknochen zur Geltung brachte, sowie seinem Gesicht einen strengen Ausdruck verlieh.

Bei den Frauen galt er als beliebtester Junggeselle. Ging er an ihnen vorüber, schmachteten sie ihn unaufhörlich an. Doch keine gefiel Salmon. Er wusste sehr wohl, dass er attraktiv war. Aber genau dies war der Grund, weshalb die Frauen ihn begehrten und das war Salmon zu wenig. Er wollte eine Frau an seiner Seite, die ihn wegen seinem guten Herzen liebte. Er besaß die magische Gabe, die Aura eines Menschen zu deuten, und so erkannte er selbst die größte List.

Seine Schwester Alaya hingegen konnte mit ihren magischen Kräften und der Hilfe von Kräutern Krankheiten heilen. Sie war neugierig und lüftete jedes Geheimnis. Und wie auch ihr Bruder hielt sie nichts von Klatsch und Tratsch. Alayas blondes Haar war so lang, dass es bis auf den Boden reichte. Jeden Morgen band sie es mithilfe ihrer Zauberkraft zu einem schönen Zopf. Ihre Augen leuchteten blau und ihre Haut war sehr hell und samtig weich. Sie diente ebenso am königlichen Hof. Sie war die Heilerin Kastras. Das sie schon sehr bald mit eigenen Augen sehen würde, was Salmon ihr vorenthielt, ahnte sie nicht. Immer wieder überlegte sie, wie sie Salmons Geheimnis herausfinden konnte.

»Alaya!«, schalte es eines Abends durch die Gänge des Schlosses. Sie saß in ihrer Kammer und füllte ihre Vorräte auf. Erschrocken fuhr sie hoch, denn sie war neben ihrer Tätigkeit völlig in Gedanken versunken. Als Salmon in der Tür stand, blickte sie ihn mit großen Augen an.

»Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen!«

»Was? Oh ähm, nein. Ich war nur so sehr in meine Gedanken vertieft, dass ich nicht mitbekommen habe, dass die Tür aufging.«

Salmon blickte sich um. Das Zimmer war nicht gerade groß. An jeder Wand stand ein Regal, welches bis an die Decke reichte und mit großen, aber auch kleinen Glaskrügen gefüllt war. Von einer Art Balkon an der Decke hingen einige Bündel Kräuter herab, welche Alaya zum Trocknen aufgehangen hatte. Vor dem kleinen Fenster stand ein Tisch, an welchem sie bewaffnet mit einem Mörser, saß. Als Salmon weiter hinein trat, rümpfte er die Nase, denn unzählige Gerüche schossen ihm in die Nase.

»Wie die Kammer einer Kräuterhexe«, scherzte er.

»Bist du hier her gekommen, um mich zu ärgern?«

»Nein, Aurelia – ich meine die Königin - «

»Du nennst sie beim Namen?« Sie blickte neugierig nach oben und musterte ihn.

»Ja, ich nenne sie ab und an beim Namen. Das spielt jetzt aber keine Rolle! Es geht ihr nicht gut und sie braucht deine Hilfe!«

»Kann es sein, dass ich etwas verpasst habe?«

»Alaya, bitte! Sie braucht Hilfe! Kannst du ihr helfen oder nicht?«

»Wie könnte ich die Antwort darauf verneinen? Sie ist unsere Königin und du magst sie, wie es aussieht!« Während Salmon ungeduldig von einem auf den anderen Fuß trat, grinste Alaya ihn frech an.

»Danke!«, sagte Salmon und die Röte stieg ihm ins Gesicht. »Aber ich bitte dich, kein Wort darüber!« Mit strengem Blick sah er seine Schwester an und wippte mit dem Fuß auf und ab.

»Ich weiß gar nicht, wovon du sprichst!« Alaya zwinkerte ihm zu. Sie erhob sich, räumte ihren Tisch auf, packte ein paar Dinge in ihre Umhängetasche und folgte ihrem Bruder.

Aurelia

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