Читать книгу Lords of the Left-Hand Path - Stephen Flowers - Страница 26

Wurzeln des westlichen linkshändigen Pfades

Оглавление

Mit unterschiedlicher Angemessenheit wurde der Begriff „linkshändiger Pfad“ in der europäischen Kultur zunehmend für Satanismus verwendet. Dies ist sowohl richtig als auch falsch. Es ist insofern richtig, als in der Auffassung des jüdischchristlichen Religionssystems – das den Namen „Satan“ geprägt hat (vom Hebräischen śãtãn, „Gegner, Widersacher“) – vom Bösen viele Eigenschaften und Merkmale der Philosophie und Religion des linkshändigen Pfades zu finden sind. Das hat zur Folge, dass Praktizierenden des linkshändigen Pfades, wenn sie die orthodoxen jüdischen und christlichen Systeme betrachten, der Teufel in hohem Maße sympathisch erscheinen mag. So schien es auch vielen gnostischen Sekten ergangen zu sein.

Die Gleichsetzung des westlichen linkshändigen Pfades mit Satanismus ist allerdings insofern falsch, als die Praxis des linkshändigen Pfades der aufgezwungenen jüdisch-christlichen Ideologie in Europa zeitlich vorausgeht. Es gab – und gibt heute noch – die philosophische Praxis des linkshändigen Pfades in einem rein heidnischen (d. h. vorchristlichen) Kontext, der überhaupt nicht nötig hat, sich auf Satan oder Luzifer zu beziehen, um verständlich zu sein. Der linkshändige Pfad hätte in Europa auch ohne das Aufkommen des Christentums existiert (wie es in Indien der Fall war und heute noch der Fall ist). Doch als das Christentum kam, stempelte es nicht nur die einheimischen heidnischen Praktiken des linkshändigen Pfades als teuflisch ab, sondern die des rechtshändigen Pfades ebenso. Doch waren es die Anhänger des linkshändigen Pfades, die so klug (und vielleicht mutig genug) waren, ihre Wege gewissermaßen als Gegenpart zu denen der Christen des rechtshändigen Pfades zu identifizieren.

Lords of the Left-Hand Path

Подняться наверх