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1.5.3 Operantes Lernen

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Aber auch weitere Lernprozesse können die Reaktion des Kindes auf das Kratzen der Katze hin beeinflussen. Wenn es z. B. vor der Katze davonläuft, dann verschwindet die Katze aus seinem Blickfeld. Wenn die Katze aus dem unmittelbaren Umfeld verschwindet, ist es nicht mehr möglich, von der Katze gekratzt zu werden. Weglaufen führt also zu einem wichtigen Ergebnis. Vermeidung oder Flucht werden möglicherweise als bevorzugte Reaktion auf den Anblick einer Katze ausgewählt. Ohne es zu planen oder darüber nachzudenken, wendet das Kind die logischste und am meisten angepasste Lernstrategie an, die sich bei allen Spezies von Tieren findet: Lebensbedrohliche Situationen werden vermieden, indem Stimuli, die Gefahren ankündigen, gemieden werden. Dies ist die Grundlage der operanten Konditionierung oder des Lernens durch Konsequenzen.

Jedoch können auch Folgen, die nicht in direkter Beziehung mit der unmittelbaren Gefahr stehen, das Verhalten des Kindes beeinflussen. So sind die Eltern des Kindes möglicherweise bekümmert, wenn sie die Angst und den Schmerz sehen, die es erleidet, und versuchen es zu beruhigen, wenn es Angst vor Katzen hat. Getröstet zu werden ist eine angenehme Konsequenz und führt möglicherweise dazu, dass Angstsymptome durch diese positive soziale Verstärkung häufiger auftreten. Diese Art des Lernens wird operantes Lernen genannt. Dabei wirkt das Verhalten auf die Umwelt ein, um Konsequenzen zu verändern.

Konsequenzen können aber auch die Wahrscheinlichkeit reduzieren, dass ein bestimmtes Verhalten eintritt. Verhalten, dem unangenehme Konsequenzen folgen, wird in seiner Häufigkeit abnehmen. So folgte z. B. auf die Annäherung an die Katze und das versehentliche Treten auf ihren Schwanz eine schmerzhafte Konsequenz. Das Kind wird sich zukünftig eher seltener der Katze nähern.

Manchmal erfolgt eine unvorteilhafte Konsequenz aber auch durch die Wegnahme von etwas Angenehmem Wenn das Mädchen z. B. einen Lolli hatte, den es während der Flucht vor der Katze verloren hat, dann wäre dies ein weiterer Grund dafür, nicht mehr in der Nähe der Katze zu spielen.

Ein ähnlicher Effekt kann eintreten, wenn die Eltern feststellen, dass die Angst des Kindes vor Katzen größer wird, wenn sie das Kind, sobald es klagt, in den Arm nehmen. Möglicherweise entscheiden sie sich dann dafür, es in solchen Situationen nicht mehr zu trösten, um auf diese Weise das Verhalten nicht mehr zu verstärken. Dieses Prinzip heißt Löschung. Es beschreibt, was geschieht, wenn die aufrechterhaltende Konsequenz eines operant erlernten Verhaltens nicht mehr eintritt. Die Häufigkeit des Klagens wird vermutlich zunächst kurzfristig ansteigen (Extinction Burst) und dann, wenn das Halten und Trösten dauerhaft nicht mehr erfolgen, zurückgehen.

Respondentes und operantes Lernen werden gelegentlich auch assoziatives Lernen genannt, wir aber ziehen den Begriff »Kontingenzlernen« vor. Eine Kontingenz ist schlichtweg eine »wenn… dann« Beziehung. Beim respondenten Lernen gibt es eine Stimulus - Stimulus Kontingenz, beim operanten Lernen eine vorangehende Bedingung – Reaktion – Konsequenz Kontingenz. Wenn wir später in diesem Kapitel Sprache als relativ junge Lernform behandeln, wird deutlich, dass das Verwenden des Begriffs »assoziativ« im Hinblick auf operante und klassische Konditionierung eher verwirrend wirkt. Assoziative Modelle der Entstehung von Bedeutung sind so alt wie die Psychologie, haben aber nie besonders gut funktioniert. Relationales Lernen liegt der Ausbildung von Sprache zugrunde. Dieses Lernen mit der oben genannten Art von assoziativem Modell zu verwechseln, würde das Neue an der Relational Frame Theorie und die daraus folgenden Vorteile nur schwer erkennen lassen.

Sprache als psychotherapeutische Intervention

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