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1.5.4 Soziales Lernen

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Tiere mit ausgeprägtem Sozialverhalten, und dazu gehört auch der Mensch, weisen eine Vielfalt von Verhaltensweisen auf, die sie vermutlich durch den Kontakt zu anderen Mitgliedern ihrer Gruppe erlernt haben. Einige Verhaltensmuster sind genetisch angelegt, andere aber basieren auf Nachahmung und wieder andere entstehen durch Interaktion und Kontingenzlernen. Beispielsweise müssen Jungvögel vermutlich den Gesang ihrer Gattung hören (möglicherweise noch im Ei), um ihn als ausgewachsene Vögel korrekt wiedergeben zu können. Es wird eine Art Schema angelegt, das die Jungvögel später nutzen können, um zu überprüfen, ob sie das Lied richtig ausführen (Catchpole & Slater, 1995). Kinder verfügen bei ihrer Geburt über ein elementares Nachahmungsverhalten auf Gesten (z. B. das Ausstrecken der Zunge). Komplexere Nachahmungsprozesse beruhen aber auf dem Prozess des Kontingenzlernens (Ray & Heyes, 2011). Trotzdem ist soziales Lernen nicht nur Nachahmung. Wenn z. B. ein junger Schimpanse einen erwachsenen Artgenossen dabei beobachtet, wie er leckere Ameisen aus einem Baumstamm herauszieht, dann kann sich auch das Jungtier auf den Baumstamm zubewegen und nach Versuch und Irrtum herausfinden, wie es an sein Abendessen herankommt. Die soziale Natur des Menschen bietet viele Gelegenheiten für ein Zusammenspiel sozialer und kultureller Prozesse mit anderen Lernprozessen. Durch Sprache wird diese Art von Zusammenspiel zwischen sozialen und Lernprozessen beim Menschen noch wahrscheinlicher.

Sprache als psychotherapeutische Intervention

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