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1.6.3 Es gibt eine Vielzahl symbolischer Beziehungen

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Wenn Dinge nur durch ihre Ähnlichkeiten miteinander in Beziehung gesetzt werden könnten, wäre der Nutzen von Sprache äußerst begrenzt. Möglicherweise begann Sprache tatsächlich mit der Beziehung der Gleichheit. Das ist die einfachste Beziehung und besonders bedeutsam für Kooperation. Hier ist die Beziehung zwischen zwei Objekten in beide Richtungen genau gleich – wenn zwei Objekte äquivalent sind, dann bedeutet »dies ist wie das« das gleiche wie »das ist wie dies.« Das erleichtert es, Informationen über ein Ereignis in Abhängigkeit von seiner Beziehung zu einem anderen zu abstrahieren (z. B. die Bedeutung eines Bezugsobjektes für eine Person in das Hier und Jetzt zu übertragen, indem der Name des Objektes genannt wird. Ein Beispiel hierfür ist die Aussage: »Du wirst mein Haus leicht finden. Es sieht aus wie ein altes viktorianisches Haus.«) Diese Fähigkeit wurde von jener kooperativen Spezies von Primaten, genannt »Mensch«, vortrefflich genutzt. Es gibt jedoch keinen Grund zur Annahme, dass damit die Auswirkungen von »Bezugnahme« ausreichend oder vollständig beschrieben wären. Das sind sie nämlich nicht.

Eine Welt voller Symbole, die sich in unser tatsächlich wahrgenommenes Umfeld einfügt, wird erst richtig komplex, wenn man sich der Vielfalt der möglichen Bezugnahmen bewusst wird. Forscher, die sich mit der Relational Frame Theory befassen, haben die Herstellung von Bezugsrahmen innerhalb unterschiedlicher Domänen nachweisen können: Gegensätze (z. B. Dymond & Barnes, 1996), Vergleiche (z. B. Dymond & Barnes, 1995), Hierarchie (z. B. Slattery & Stewart, 2014), zeitliche Struktur (z. B. O’Hora, Roche, Barnes-Holmes & Smeets, 2002) oder Perspektive (z. B. McHugh, Barnes-Holmes & Barnes-Holmes, 2004). Die genannten und viele weitere Bezugsrahmen sind von Bedeutung, wenn es darum geht, Fragestellungen in der Behandlung von Patienten zu analysieren und angemessene Therapien festzulegen. Darauf werden wir in den folgenden Kapiteln genauer eingehen. Beachten Sie im Moment lediglich anhand der folgenden Aussage einer Patientin, wie kritische Aspekte in ihrem Leben miteinander verknüpft sind:

»Wenn ich nur selbstbewusster wäre, dann könnte ich Gespräche mit anderen beginnen, meine Gedanken mit Freunden teilen, alles tun, was ermöglicht, sich jemandem nahe zu fühlen. Aber ich werde nie glücklich sein, weil ich wertlos bin. Sie können sich nicht vorstellen, wie das für mich ist. Sie sind erfolgreich. Ich bin ein Versager.«

So ausgedrückt spiegelt diese Aussage ein Netzwerk an Beziehungen wider, das in sich stabil ist. Wir wiederholen, was die Patientin sagt, und heben dabei die für das Beziehungsnetzwerk kritischen Hinweisreize besonders hervor.

»Ich werde niemals eine enge Beziehung haben, weil Nähe Verhalten wie das Beginnen eines Gespräches und den Austausch von Gedanken beinhaltet. Die Voraussetzung dafür ist Selbstbewusstsein, und ich bin nicht selbstbewusst. Darum sind ich und Glück inkompatibel, weil Glück von Selbstbewusstsein abhängt, und ich bin eindeutig nicht selbstbewusst – ich bin wertlos. Außerdem sind Sie und ich völlig gegensätzlich, weil Sie meine Perspektive nicht verstehen können, und Sie Eigenschaften haben, die das Gegenteil von meinen sind. Deshalb können Sie nicht wissen, wie es für mich ist.«

Aus der Perspektive der RFT liefert jede dieser Beziehungen entscheidende Informationen über die Art, wie die Patientin ihr Leben durch den Filter der Sprache wahrnimmt. Dadurch erhalten wir Hinweise darauf, welche psychologische Intervention für ihre Probleme geeignet sein könnte.

Sprache als psychotherapeutische Intervention

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