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0 Ein Tag in Ayacucho - Teil II - Tanja Montag, 22. November 2010

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Fortsetzung:

Gegen fünf verabschieden wir uns aus dem URPI. Dann ist es meistens auch nicht mehr so heiß und man kann gemütlich in einer halben Stunde nach Hause laufen. Auf dem Nachhauseweg gibt es natürlich einige Ablenkungen, weshalb man vielleicht nicht auf direktem Wege zu Hause ankommt. In einem ehemaligen Gefängnis ist der Kunsthandwerksmarkt untergebracht. Dort sitzen viele, viele Leute und verkaufen ihre Souvenirs - aber auch brauchbare Dinge. Viele sitzen auch direkt dort und fertigen zum Beispiel neue Figürchen an oder stricken Klamotten. Ich habe mir dort eine bunt gestreifte Stoffreisehose und einen dünnen Alpakaschal gekauft. Auf einem anderen Markt hatte ich mir schon eine Tasche aus dem typischen Stoff gekauft, aus dem die Tücher der peruanischen Frauen sind, die sie immer auf dem Rücken tragen. Also meine Tasche ist sehr bunt. Außerdem habe ich mir auf Anraten auch eine Sonnenbrille zugelegt. Ich finde sie hässlich, aber so sind Sonnenbrillen nunmal. Die Höhensonne kann mir nun nichts mehr anhaben! Über die Stadt verteilt sind verschiedene Märkte. Es ist etwas merkwürdig denn generell wird an einem Ort immer nur eine Art Ware verkauft. In einer Straße findet man unzählige Schuhgeschäfte, alle nebeneinander. In der nächsten befinden sich Möbel oder Spülbecken oder Musikinstrumente. Bei den Märkten verhält es sich ähnlich. Auf dem ersten bekommt man Gemüse. Auf dem nächsten Haushaltsutensilien. Dann Fisch, der sonnabends frisch aus Lima geliefert wird. Die Suche nach dem Obstmarkt hat sich das erste Mal ziemlich hingezogen und ich persönlich finde es ganz schön unpraktisch um drei Kleinigkeiten zu kaufen auf drei verschiedene Märkte zu müssen. Neben den großen Markthallen gibt es noch winzig kleine Gemischtwarenläden um jede Ecke und einen ziemlich kleinen Supermarkt in der Fußgängerzone.

Die Straßen hier sind immer voll und es gibt unheimlich viele Kinder in dieser Stadt. Die sieht man meistens in ihren verschiedenen Schuluniformen auf der Straße und in den Bussen. Vor allem die Mädchen sind auch meistens ganz keck und sprechen uns oft an. Meistens nennen sie uns „gringa“. Das Wort bezeichnet eigentlich die US-Amerikaner und ist nicht besonders positiv belegt. Für die Kinder sind es im Allgemeinen nur die Weißen. Manche fragen, ob man denn spanisch spricht. Auf spanisch. Andere grüßen mit „hello“. Abgesehen von vielen Menschen wimmelt die Stadt vor Kirchen. 60 Kathedralen (!) gibt es in der 200.000-Einwohnerstadt.

Mit dem Rucksack durch Südamerika

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