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0 Eine Nacht in Amsterdam? - Anne Montag, 1. November 2010

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... oder die Ode an die Katze.

Hola amigos,

wir sind in Lima! Was übrigens zu diesem Zeitpunkt gar nicht so selbstverständlich ist, wie es vielleicht klingt. Wir haben gestern früh pünktlich kurz nach sieben den Flieger in Berlin bestiegen und waren eine gute Stunde später in Amsterdam. So weit so gut. Dort haben wir auch ziemlich schnell unser Gate gefunden. Hat uns nur erstmal nicht viel genützt, da wir noch gar keinen Boarding-Pass hatten (uns wurde schon in Berlin gesagt, dass das Gepäck zwar durchgeschickt wird, wir aber in Amsterdam für den Boarding-Pass nochmal an einen Schalter müssen). Nun waren aber in diesem Bereich des Flughafens, also bei den Gates, gar keine Flugschalter. Allerdings gab es lauter Automaten, an denen man sich mit seinem Pass den Boarding-Pass selbst ausdrucken konnte. Hat auch alles super geklappt, bis auf die Tatsache, dass auf Tanjas Ticket ein Sitzplatz angegeben war und auf meinem nicht. Also sind wir auf der Suche nach einem KLM-Schalter losgestiefelt, um dann zu erfahren, dass der Flug total überbucht ist! Zurück am Gate hieß es dann also warten und Daumen drücken. Die Alternative war, eine Nacht in Amsterdam zu bleiben (der nächste Flug nach Lima wäre erst heute gestartet) und von KLM eine Abfindung zu bekommen. Prinzipiell wär das auch nicht soooo schlimm gewesen, aber wir haben halt leider nur so wenig Zeit in Lima, da wir dann direkt ins Workcamp nach Ayacucho weiter fahren. Aber das Glück war dann doch noch auf unserer Seite und sie konnten uns noch zwei Plätze nebeneinander geben.

Den Flug kann man dann mit einem Wort beschreiben: lang! Dafür habe ich jetzt noch einen schönen Filmtipp für euch: Despicable Me. Lohnt sich!

Angekommen in Lima hat uns dann ein toller Taxifahrer in den Stadtteil Miraflores gefahren. Er war viele Jahre Reiseführer in Cuzco und hat uns ganz viel über Land und Leute erzählt und auch noch nützliche Tipps gegeben. Irgendwann gegen 20Uhr haben wir dann endlich unser Hostel-Zimmer bezogen (vier Betten, aber wir hatten es angenehmerweise für uns allein) und viel mehr als ins Bett fallen haben wir dann auch nicht mehr getan.

Mitten in der Nacht (naja, gegen 22Uhr, aber ich hab schon ziemlich fest geschlafen) wache ich plötzlich davon auf, dass Tanja im Zimmer hin und her geistert und komische Geräusche von sich gibt (kuschkusch). Unsere sehr verzogene Zimmertür hatte sich nämlich geöffnet und die Hostel-Katze hatte beschlossen, es sich bei uns gemütlich zu machen. Wär ja nicht so schlimm, wenn sie nicht auch versucht hätte, auf die Betten zu springen. Mit vereinten Kräften haben wir sie dann wieder hinaus bugsiert. Auch meine zweite Schlafunterbrechung der Nacht hatte mit der Katze zu tun, da ein anderer Gast (Engländer? Amerikaner?) irgendwann beschloss, ihr ein kleines, selbstkomponiertes Ständchen zu singen („Oh cat, you are so fat...“).

Heute haben wir erstmal das Centro von Lima rund um den Plaza Mayor entdeckt. An und für sich ist dieser Teil der Stadt durchaus schön, was man ansonsten von Lima kaum behaupten kann. Selbst einzelne sehr schöne Gebäude stehen ansonsten neben irgendwelchen Bruchbuden oder hässlichen Betonklötzen. Dafür sind die vielen kleinen Parks wunderschön und sehr gut gepflegt. Allerdings wird man alle paar Sekunden von irgendwelchen Taxifahrern angehupt. Ich hoffe, in Ayacucho ist es etwas ruhiger.

Wir gehen jetzt gleich noch einmal zum Plaza Mayor. Heute ist hier Feiertag (El Día de Todos los Santos) und wir hoffen natürlich, ein bisschen was von den Feierlichkeiten mitzubekommen.

Morgen erkunden wir dann Miraflores und fahren schon am Abend mit dem Nachtbus weiter nach Ayacucho.

Saludos,

Anne

Mit dem Rucksack durch Südamerika

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