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Der „Teufel“ auf dem Dachboden

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An einem Herbstabend war Giovanni zusammen mit seiner Mutter beim Großvater in Capriglio. Die große Familie saß beim Abendessen um den Tisch. Das kleine Öllämpchen vermochte das Dunkel kaum zu durchringen. Da – plötzlich ein verdächtiges Geräusch über den Köpfen. Es wiederholte sich ein-, zwei-, dreimal. Alle schauten nach oben und hielten den Atem an. In der Stube wurde es mäuschenstill. Und wieder kam vom Dachboden das geheimnisvolle Geräusch, gefolgt von einem langen, dumpfen Schleifen. Die Frauen machten das Kreuzzeichen, die Kinder drückten sich an ihre Mutter.

Eine alte Frau begann mit verhaltener Stimme zu erzählen, wie früher einmal auf dem Dachboden ein lang gezogenes Geräusch, ein Ächzen und entsetzliche Schreie zu hören gewesen waren. „Das war der Teufel – und jetzt kommt er zurück“, murmelte sie und bekreuzigte sich dabei. Dann trat wieder Stille ein. Giovanni aber brach das Schweigen und sagte gelassen: „Ich glaube, dass das ein Marder ist und nicht der Teufel.“

Wieder herrschte Stille. Da – noch ein dumpfer Schlag und ein lang gezogenes Schleifen. Die Zimmerdecke, zu der alle ängstlich aufschauten, war aus Holz. Über ihr befand sich der Dachboden, der als Getreidespeicher diente.

Giovanni sprang plötzlich hoch und rief: „Schauen wir doch nach!“ „Du bist verrückt! Margherita, halt ihn zurück! Mit dem Teufel ist nicht zu scherzen!“ Aber Giovanni war schon auf den Beinen, nahm eine Laterne, zündete sie an und griff nach einem Stock. Margherita meinte: „Wäre es nicht besser, bis morgen früh zu warten?“ Er entgegnete nur: „Mama, habt vielleicht auch Ihr Angst?“ „Nein“, sagte sie darauf, „gehen wir zusammen.“

Sie stiegen die Holztreppe hinauf. Auch die anderen folgten mit Laternen und Stöcken. Giovanni stieß die Tür auf und hob die Laterne hoch, um besser sehen zu können. Schon hörte man den ängstlichen Schrei einer der Frauen: „Da, in dieser Ecke, schaut!“

Alle schauten. Ein umgestürzter Getreidekorb schwankte und bewegte sich umher. Giovanni trat einen Schritt vor. „Nein, Vorsicht! Das ist ein verhexter Korb!“, warnten sie ihn. Giovanni aber packte den Korb mit einer Hand und hob ihn hoch. Eine große, zerzauste Henne, die wer weiß wie lange darunter gefangen gewesen war, schoss wie eine Gewehrkugel heraus und gackerte heftig.

Um Giovanni herum lachte alles schallend. Der Teufel hatte sich als Henne entpuppt. Der leichte Korb, der an der Wand gelehnt hatte, war dort nicht festgemacht gewesen. In seinem Geflecht hatten noch einige Weizenkörner gesteckt, die die Henne hatte herauspicken wollen. Dabei war der Korb über sie gestürzt und hatte sie gefangen gesetzt. Das arme Tier hatte sich zu befreien versucht und war dabei hin- und hergerannt, sodass der Korb an Gegenstände gestoßen war und das Gepolter verursacht hatte.

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