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Die Füße des Bettlers

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Wenn in einem Nachbarhaus jemand schwer erkrankte, dann wurde Margherita geweckt. Alle wussten, dass sie jederzeit bereit war, zu helfen. Sie nahm eines ihrer Kinder als Begleitung mit und sagte: „Ein Werk der Nächstenliebe ist zu tun.“ Mit diesen einfachen Worten war all das ausgedrückt, was man heute Großmut, Dienst an beziehungsweise Einsatz für andere oder auch tätige Liebe nennt.

„Im Winter, wenn ringsum Schnee lag“, so erinnerte sich Don Bosco später, „klopfte öfters ein Bettler an die Tür und bat, im Heu schlafen zu dürfen. Bevor Margherita ihn hinauf ließ, gab sie ihm einen Teller mit warmer Suppe. Dann schaute sie sich seine Füße an. Meist sahen sie schlimm aus. Seine Holzschuhe waren schlecht und ließen Wasser durch. Zwar hatte Margherita kein eigenes Paar Schuhe übrig, das sie ihm hätte geben können, aber sie gab ihm warmes Wasser zum Waschen und wickelte seine Füße in Lappen, die sie band, so gut sie es vermochte.“

In einem der Häuser von Becchi wohnte Cecco. Früher einmal war er reich gewesen, hatte aber dann alles vergeudet. Die Kinder trieben ihren Spott mit ihm und nannten ihn „Grille“. Die Mütter zeigten nämlich auf ihn und erzählten ihnen dabei die Geschichte von der Ameise und der Grille: „Während wir gearbeitet haben wie die Ameisen,“ sagten sie, „hat er gesungen und war ausgelassen, vergnügt wie eine Grille. Und jetzt, seht ihr, was aus ihm geworden ist? Lernt daraus!“

Der alte Mann schämte sich zu betteln und litt oft Hunger. Margherita stellte daher nach Eintritt der Dunkelheit einen kleinen Topf mit warmer Suppe auf die Fensterbank. Cecco kam, nahm sie und verschwand damit im Dunkeln. So lernte Giovanni, dass Nächstenliebe wichtiger ist, als Ersparnisse zu sammeln.

Es gab da auch einen Jungen, der in der Nähe als Knecht arbeitete, er hieß Secondo Matta. Sein Bauer gab ihm am Morgen eine Schnitte Schwarzbrot und schickte ihn dann mit zwei Kühen auf die Weide. Wenn Secondo ins Tal herunterkam, dann begegnete er meist Giovanni, der ebenfalls die Kühe auf die Weide führte und Weißbrot bei sich hatte, damals eine Kostbarkeit. Eines Tages sagte Giovanni zu ihm: „Würdest du mir einen Gefallen tun?“ „Gern“, entgegnete Secondo. „Ich möchte, dass du dein Brot mit meinem tauschst. Deines ist bestimmt viel besser als meines.“ Secondo Matta glaubte, dass Giovanni dies tatsächlich so meinte, und drei Sommer hindurch, so erzählte er später, tauschten sie dann ihr Brot, sooft sie sich begegneten. Erst als Erwachsener dachte er darüber nach und verstand, dass Giovanni ihm eine Freude hatte machen wollen.

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