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Ein schwerer Gang

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An diesem Tag richtete die Mutter ein kleines Bündel zusammen, mit einigen Hemden, Giovannis zwei Büchern und einem kleinen Brot. Es war Februar. Schnee und Eis bedeckte die Straßen und die umliegenden Gehöfte. Am nächsten Morgen ging Giovanni fort. Mama Margherita blieb in der Tür stehen, schaute ihm nach und winkte, bis ihr Giovanni im Nebel verschwunden war.

Er versuchte sein Glück bei den Höfen, die die Mutter ihm genannt hatte. Aber die Leute dort sagten ihm, sie hätten keine Arbeit für ein Kind. Am Nachmittag war sein Brot aufgebraucht und seine Hoffnung dahin. Er konnte nur noch zur Familie Moglia gehen. „Frag nach Herrn Luigi“, hatte ihm die Mutter gesagt.

An dem Tor, das auf den Hof der Moglias führte, blieb er stehen. Ein alter Mann war gerade im Begriff, das Tor zu schließen. Er schaute Giovanni an: „Was willst du hier, Junge?“ „Arbeit.“ „Tüchtig. Dann arbeite doch, Addio!“ Und damit zog er an dem Tor, um es zu schließen. Giovanni nahm seinen letzten Mut zusammen: „Aber ich muss mit Herrn Luigi sprechen!“

Er ging in den Hof. Die Familie Moglia war im Bogengang versammelt, um die Weidenruten für den Wein aufzubinden. Luigi Moglia, ein junger Bauer von 28 Jahren, blickte verwundert auf den Ankömmling.

„Ich suche Herrn Luigi Moglia“, erklärte Giovanni. „Der bin ich.“ „Meine Mutter schickt mich. Sie hat zu mir gesagt, ich soll zu Euch gehen und den Stallknecht machen.“ „Aber warum schickt dich deine Mutter fort, wo du noch so klein bist? Wer ist denn deine Mutter?“ „Margherita Bosco. Mein Bruder Antonio ist so grob zu mir, darum hat sie gesagt, ich soll zu Euch gehen und als Stallknecht arbeiten.“ „Aber hör mal, armer Junge, wir haben Winter. Wir nehmen erst im März einen Stallknecht. Komm, hab Geduld, geh wieder heim!“

Giovanni war mutlos und müde. Er brach in verzweifeltes Weinen aus: „Nehmt mich doch, in Gottes Namen! Ihr braucht mir nichts zu zahlen. Aber schickt mich nicht nach Hause! Da, seht,“ sagte er mit dem Mut der Verzweiflung, „ich setze mich hier auf die Erde und geh nicht mehr weg. Tut mit mir, was Ihr wollt, aber ich geh nicht fort.“ Und weinend begann er, die herumliegenden Weidenruten zu sammeln, um sie aufzubinden.

Luigis Frau, Dorotea, die 25 Jahre alt war, ließ sich erweichen: „Nimm ihn, Luigi, versuchen wir es wenigstens für einige Tage.“ Auch Teresa, ein 15-jähriges Mädchen, hatte Mitleid. Sie war die jüngste Schwester des Bauern und hatte die Kühe zu hüten. Sie meinte: „Ich bin groß genug, um mit euch auf dem Feld zu arbeiten. Für den Stall wäre er gerade recht.“

Und so begann Giovanni Bosco im Februar 1828 sein Leben als Stallknecht. Die Moglias waren eine begüterte Bauernfamilie, auch wenn alle selbst mit Hand anlegen mussten. Sie bearbeiteten den Boden, das heißt die Weinberge und Felder, und versorgten das Vieh. Sie beteten auch zusammen. Jeden Abend versammelte sich die ganze Familie zum Rosenkranzgebet um den Herd. Am Sonntag fuhr Luigi alle zum Hochamt, das der Probst Francesco Cottini in Moncucco feierte.

Dass Giovanni als Stallknecht arbeitete, war nichts Außergewöhnliches. Ab März gab es in dieser Gegend viele, die auf fremden Höfen als Stallknechte dienten. Das war der normale Weg für Jungen aus armen Familien. Am Fest der Verkündigung des Herrn, dem 25. März, gingen die Hofbesitzer in die Dörfer oder auf die Märkte, um Jungen als Saisonarbeiter anzuwerben. Für acht Monate harter Arbeit erhielten diese als Vergütung Kost und Logis sowie 15 Lire für Kleidung. Es gab aber auch welche, die nur für Kost und Logis arbeiteten.

Giovanni Bosco aber unterschied sich von all den anderen Knechten. Er war ungewöhnlich jung und trug einen Traum in seinem Herzen, den er eines Nachts gehabt hatte. Er selbst erzählte ihn uns später:

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