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Der Tempranillo hatte bei Modrich wieder mal Wirkung hinterlassen: Er fühlte sich erbärmlich, hatte einen Schädel wie ein Rathaus und schlimme Schweißausbrüche. Meike war um zwei Uhr nachts gegangen, außer Klammerblues war da nichts – und das war auch gut so. Seinen morgendlichen Mundgeruch wollte er keiner Frau zumuten. Und ja: Am liebsten wäre er noch mindestens zwei Stunden im Bett geblieben; schließlich hatte er immer noch keinen Ibuprofen-Nachschub gekauft. Aus diesem Grund tobte Morbus Meulengracht mit all seiner Kraft in seinem maladen Körper. Das Klingeln seines Diensthandys hatte ihn allerdings jäh aus dem Schlaf gerissen. „Peer, du musst sofort ins Büro kommen.“ Guddis Stimme klang extrem beunruhigt. „Ein Mädchen wird vermisst! Möglicherweise haben wir es mit einem Serientäter zu tun.“ Modrich hatte ungefähr drei Meter bis zum Bad zurückzulegen. Und obwohl er all seine Kraft aufbrachte, klappte er unmittelbar vor dem Badezimmer zusammen und übergab sich auf dem weißen Flokati. „Ich fürchte, wir haben es mit einem alten Bekannten zu tun. Scheiße, scheiße, schei-ße!“, fluchte er. Beim letzten „Scheiße“ schien sein Kopf in tausend Stücke zu zerspringen, Modrich fühlte den hämmernden Puls an seiner Schläfe und schwitzte unmenschlich. „Hangover galore“, räusperte er sich. Im Moment konnte ihm nichts helfen, außer vielleicht eine Tablette und absolute Ruhe. Augen zu und warten, bis der Schmerz aufhörte. Dazu hatte er leider keine Zeit. Es half also nichts: Er hielt seinen Kopf unter eiskaltes Wasser, trocknete sich die Haare, schlüpfte in die Klamotten vom Abend zuvor, zog seine Sneaker an und torkelte die Haustreppe hinunter. Restalkohol im Blut? Jede Wette, aber Modrich hatte keine Wahl. Die Pflicht rief lauter, als er es in diesem Moment vertragen konnte.

Karlchen

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