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11. Zwischenstation

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Seit der Landung von Milleker und Heller am Guararapes International Airport von Recife waren die beiden unter ständiger Beobachtung gewesen. Die Policia Federal arbeitete eng mit der deutschen Polizei zusammen, um die mutmaßlichen Drogendealer im rechten Augenblick mit dem richtigen Stoff auf frischer Tat zu ertappen und dingfest zu machen. Zivilbeamte hatten bei der Ankunft im Atlante Plaza im Foyer gesessen, die Begegnung mit Melvin notiert, die Telefonate abgehört, waren ihnen bei der Suche nach einem Haus und der Planierraupe in angemessenem Abstand durch die ganze Stadt gefolgt, hatten mit Verwunderung vermerkt, dass Milleker sich ein anderes Hotel suchte, und brachen in Jubel aus, als sie von der anstehenden Postsendung hörten.

Im Detail wurde der Zugriff geplant, nur den Ort des Zugriffs mussten sie dem Zufall überlassen. Dass die beiden Verdächtigen sich ausgerechnet den perfektesten Platz weit und breit für die Überwältigung ausgesucht hatten, war das Sahnehäubchen in ihrem Kampf gegen das Drogengeschäft.

So war es Thomas Milleker, der an diesem Tag als Drahtzieher und Drogenboss galt und den brasilianischen Behörden ins Netz ging, denn der hatte immerhin das Paket in den Händen gehalten, als der Zugriff erfolgte. Als seine Komplizen galten demnach Melvin, aber auch Heiko Heller, der zeitgleich am Strand beim Joggen verhaftet wurde. Die Urlauber staunten nicht schlecht, als etwa 30 Polizisten den Strand stürmten, um dem so sympathisch wirkenden Deutschen bei seinen Leibesübungen die Handschellen anzulegen.

Heiko Heller hatte der Welt zwar auch an diesem Tage bewiesen, dass er ein kluges Köpfchen war, als er wohl berechnend Melvin und Thomas als Drogenkuriere eingesetzt hatte, damit seine weiße Weste keinen Graustich bekam. Doch hatte er dabei die Rechnung ohne die deutsche Kriminalpolizei gemacht, die die brasilianische Miliz im Detail über Hellers Aktivitäten im Drogengeschäft auf dem Laufenden gehalten hatte. Das alleine reichte schon aus für eine Verhaftung in Brasilien.

Alle Polizeiwagen sammelten sich in der Tiefgarage des Hotels Atlante Plaza. Milleker, Melvin und Heller wurden einzeln in unterschiedliche Polizeiwagen verfrachtet. Diese drei Autos wiederum wurden von weiteren Milizfahrzeugen umschlossen und begleitet, damit die Gefangenen ohne weitere Zwischenfälle ins Polizeipräsidium gebracht werden konnten.

Bei etwa 50°C Auto-Innentemperatur wurde Thomas Milleker langsam klar, in was für eine Lage er sich hier selbst gebracht hatte. Nur einen einzigen Tag hatte er in Brasilien in Freiheit verbracht und die Erinnerung daran war das Einzige, was ihm von seinem Aufbruch zu neuen Ufern geblieben war. Was erwartete ihn jetzt? Er warf noch einen letzten Blick aufs Meer, bevor die Polizeikolonne in Richtung Polizeipräsidium Policia Federal von der Strandallee abbog.

Freiheit hinter Gittern

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