Читать книгу Ich will dich noch mehr | Erotische Geschichten - Trinity Taylor - Страница 19
ОглавлениеVoyeur - 2. Kapitel
Fassungslos und unbefriedigt hatte sie ihn angestarrt. Unfähig, ein Wort zu sagen, oder auf seine Gemeinheit zu reagieren. Er stand auf und ging ohne ein weiteres Wort auf die Toilette.
Noch heute fragte Daryl sich, ob sie ihm hätte folgen sollen, damit er sein »Werk« dort zu Ende geführt hätte. Mit Sicherheit hatte er dort sein Werk an sich selber zu Ende gebracht. Nach diesem mehr als eindeutigen Satz, war ihr Selbstbewusstsein geschwunden. Sie fühlte sich benutzt und gedemütigt.
Heute sah Daryl es anders, aber sie war nie wieder in diese Wonnen gekommen, selbst dann nicht, wenn sie selber Hand anlegte und sich heimlich sanft zum Höhepunkt massierte. Es ging ihr nicht aus dem Kopf, dass es etwas Unanständiges war.
Und nun beobachtete sie dieses Pärchen, das es hemmungslos mitten im Wald miteinander trieb und Daryls Unterleib in Aufruhr brachte. Sie wünschte sich auf einmal so sehr, Teil dieses Geschehens zu sein, dass sie sich nur mit Mühe davon abhalten konnte, nicht hinzulaufen und den fremden Mann anzubetteln, sich ihm hingeben zu dürfen.
»Hey, alles okay mit Ihnen?«, fragte eine fremde Stimme hinter ihr.
Erschrocken blickte Daryl sich um. »Ja, ja … Alles okay.«
»Ich dachte, weil sie hier so einsam im Wald stehen und …« Er wandte sein Gesicht von ihr ab und blickte in die Richtung, in die sie gesehen hatte. Sein Ausdruck veränderte sich. Ihm klappte der Mund auf. Eine Weile konnte er sich nicht von dem Treiben abwenden, starrte gebannt auf das, was ihm dort geboten wurde.
Daryl riss sich von der Sexidylle los und blickte auf den jungen, gut gebauten Mann, der ihr irgendwie bekannt vorkam. Sie nutzte die Zeit, ihn weiterhin zu beobachten und nachzudenken. Fast hätte sie sich vor die Stirn geschlagen: Es war kaum zu glauben - Daryl verschlug es den Atem! Aber hier stand er vor ihr, wahrhaftig und leibhaftig! Josh, Josh Bryant! Wie in Trance betrachtete sie ihn, war fasziniert. Ihr Blick glitt an seiner Lederjacke hinunter auf seine dunkelblaue, verwaschene Jeans, wo sich sein Glied verräterisch gegen die Knopfleiste drückte. Es ließ ihn also nicht kalt, das Spielchen.
»Hey, wo starren Sie mir denn hin?«, riss er sie aus ihren Gedanken.
»Und wo starren Sie hin?«
»Moment mal. Ich habe Sie hier mit den beiden erwischt. Also, wenn hier jemand voyeuristisch veranlagt ist, dann ja wohl Sie!«
»Und, was macht das schon?«, wurde Daryl schnippisch und wunderte sich über ihre Courage.
»Ich werde Sie ...«
»Josh? Josh! Wo steckst du?«, rief eine Frauenstimme.
»Hier, Darling«, rief er.
Das nackte Pärchen erschrak, raffte die Klamotten und war in Windeseile verschwunden.
Eine junge, hübsche Frau mit blondem Pferdeschwanz und einer eleganten Reithose kam auf sie zu. »Josh, wo bleibst du denn und was machst du hier? Wer ist das?« Sie deutete mit einem Nicken auf Daryl.
»Ich habe Barney gesucht und habe diese Frau erwischt, wie sie einem Pärchen beim Sex zugesehen hat.«
»Aha. Und wo ist das Pärchen?«
»Äh, eben war es noch da. Sie sind bestimmt gegangen.«
»Aha. Und wo ist Barney?«
»Ich habe ihn noch nicht gefunden.«
Mit klopfendem Herzen sagte Daryl. »Wovon reden Sie eigentlich? Ich bin hier spazieren gegangen und Sie haben mich angemacht. Dann haben Sie mich geküsst und mir an den Busen gefasst. Das ist ja das Letzte, dass Sie solche Ausreden erfinden.«
Josh starrte sie entgeistert an. »Wie bitte? Sind Sie jetzt völlig durchgedreht?«
»Josh! Das ist ja wohl die Höhe! Mistkerl!«, schleuderte seine blonde Begleiterin ihm an den Kopf, drehte sich um und ging.
»Sarah! Sarah, so warte doch! Das stimmt doch gar nicht, was dieses Flittchen hier gesagt hat. Sarah!« Sauer wandte er sich an Daryl. »Sind Sie völlig irre? Sie müssen den Verstand verloren haben! Was sollte das?«
»Irgendwann wirst auch du die Lösung erfahren, Schätzchen, aber nicht jetzt!« Damit drehte Daryl sich um und ging ebenfalls.
Anstatt seiner Freundin nachzulaufen, war er mit einem Satz bei Daryl und hielt sie am Arm zurück. »Moment mal, was hast du da eben gesagt?«
Langsam drehte sie sich zu ihm um. Seine Augen blickten hart, doch es konnte seinem hübschen Gesicht nichts anhaben. Seine dunkelbraunen, leicht gelockten Haare waren verwuschelt und verliehen ihm ein noch immer jungenhaftes Aussehen. Daryls Herz hämmerte in ihrer Brust. Sie wusste nicht, ob es von ihren dreisten Worten kam, oder, weil er sie noch immer mit seinem Gesicht verrückt machte. Sie konnte nichts verlieren. Noch immer hasste sie ihn, weil er sie verlangend nach ihm machte.
»Sicherlich wirst du dich nicht mehr erinnern, welche von den vielen Frauen ich bin, zu der du das gesagt hast, Romeo.«
»Oh doch, Daryl, das weiß ich noch sehr wohl.«
Sie zuckte bei ihrem Namen zusammen. Er hatte sie tatsächlich nicht vergessen!
»Aber ich warne dich, wenn du meine Beziehung auf dem Gewissen hast, dann gibt es richtig Ärger!«
Gegen ihren Willen musste Daryl lachen.
»Was ist daran so komisch, verdammt?«
»Sorry, aber, wie willst du mich finden, damit es Ärger gibt. Du weißt ja nicht einmal, wo ich wohne …« Daryl lachte wieder.
»12 Patterson Avenue.«
Daryl verging das Lachen. »Woher weißt du das?«
»Tja, ich weiß noch eine ganze Menge mehr, Baby. Ich weiß zum Beispiel auch, dass du Bock hättest, von so einem Kerl wie mir hier im Wald mal ordentlich durchgevögelt zu werden.«
Daryls Herz hämmerte in der Brust. Sie hoffte, er würde es nicht an ihrer Stimme bemerken. Wie konnte er nur so von sich eingenommen sein? So unwiderstehlich war er nun auch wieder nicht. Doch die Vorstellung, es mit ihm so wie das Pärchen hier zu treiben, jagten ihr heißkalte Schauer über den Rücken.
»Ich glaube, du überschätzt dich ein bisschen«, versuchte Daryl cool rüberzubringen.
Er setzte ein überlegenes Lächeln auf, das seine Grübchen sichtbar werden ließ. »Nein, tue ich nicht. Ich kenne dich eben.«
»Woher weißt du, wo ich wohne?«
Er lachte und zwinkerte ihr zu: »Man sieht sich!« Damit verschwand er durch das Unterholz.
Doch keine Minute später war er wieder da, baute sich vor ihr auf. Seine Augen durchbohrten sie. »Wenn du schon solche Gerüchte in die Welt setzt, soll auch wenigstens etwas dran sein.« Damit packte er sie, presste seine Lippen auf ihre, versenkte seine Zunge in ihrem Mund und griff währenddessen an ihren Busen. Daryl konnte das Aufstöhnen nicht unterdrücken.
»Jetzt habe ich etwas in der Hand, womit ich beschuldigt werden kann.« Er ließ Daryl sprachlos zurück.
Lange blickte sie ihm hinterher, konnte nicht fassen, was sich hier soeben abgespielt hatte. Und sie konnte auch nicht glauben, dass er den Riss in seiner Beziehung, der durch ihre Anschuldigung und seine unverfrorene Art es in die Tat umzusetzen, entstanden war, schnell kitten konnte. Daryl wunderte sich über sich selber. Wo nahm sie auf einmal den Mut her, einem Mann so frech zu begegnen? Vielleicht lag es daran, dass Joshs Auftreten und seine Worte sie herausforderten.
Sie spürte, wie die Hitze nach und nach aus ihrem Gesicht wich. Die Vorstellung, von Josh hier im Wald männlich genommen zu werden, machte sie tatsächlich an.
***