Читать книгу Die Liebe stirbt im Weinberg - Ute Dombrowski - Страница 10

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„Natalie, ich habe mich in dich verliebt. Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Die Frauen aus dem Fitnessstudio bedeuten mir gar nicht. Die habe ich nur gefickt. Dich liebe ich.“

Natalie lag in Cems Armen auf der schwarzen Ledercouch. Hier in der Stadt konnte sie kommen und gehen, wie sie wollte, hier kannte sie niemand, keiner interessierte sich für sie. Dieser aufregende Mann hatte sich in sie verliebt. Ach ja, das sollte sie glauben? Sie horchte in sich hinein. Nichts. Stille. Leere. Solche Männer wie er sagten „Ich liebe dich“ genauso oft wie „Ich habe Hunger“.

Er küsste sie unterdessen und als sie aufstehen und gehen wollte, zog er sie noch einmal auf die Couch. Sie setzte sich auf ihn und genoss die starken Arme, die sie hielten, während er sich unter ihr bewegte. Danach sah sie ihm in seine dunklen Augen.

Sie flüsterte: „Ich will dich morgen Abend nicht hier treffen. Lass uns ein wenig rausfahren und in den Weinbergen unter den Sternen lieben.“

„Alles, was du willst, mein Engel.“

Cem war begeistert und erregt, dass Natalie so voller Fantasie war. Schon lange hatte er nicht mehr in der freien Natur mit einer Frau geschlafen. Er stellte es sich erregender vor als in seinem Bett. Diese Frau war eine Offenbarung. Natalie verabschiedete sich mit einem langen Kuss. Sie würde ihn um neun Uhr abholen.

Natalie war pünktlich. Cem stieg in ihr Auto. Auf dem Rücksitz lag eine Decke. Sie wusste anscheinend genau, wohin sie wollte, denn sie fuhr schnell. Als sie am Rhein angelangt waren, folgte sie der Straße Richtung Koblenz und bog in Richtung Hallgarten ab. Es war fast dunkel, als sie in den Weinbergen anhielt. Sie stieg aus und streckte sich.

Cem kam um das Auto herum und küsste sie. Dabei fuhren seine Hände unter ihren Rock. Sie hatte die Handtasche über die Schulter gelegt. Er wollte sie ihr abstreifen, aber sie schob ihn von sich. Dann öffnete sie die hintere Tür und gab ihm die Decke.

„Lass uns ein Stück laufen.“

Natalie griff seine Hand und zog ihn hinter sich her. Nach fünfzig Metern gingen sie zwischen den Reihen hindurch und in der Mitte breitete Cem die Decke aus.

„Was für eine schöne Idee, mein Engel. Zieh dich aus und lass dich anschauen.“

Er saß auf der Decke, seine rechte Hand hatte die Hose geöffnet und war darin verschwunden. Natalie stand vor ihm und zog sich langsam aus. Kleidungsstück für Kleidungsstück ließ sie fallen. Dann stand sie nackt und schön vor ihm.

„Du bist so wunderschön. Komm her. Ich will dich jetzt.“

Natalie setzte sich auf seine Schenkel und strich unter seinem Shirt über seine festen Bauchmuskeln. Er stöhnte und schloss die Augen. Neben Natalie lag ihre Handtasche. Sie zog Handschellen heraus und klapperte damit. Cem öffnete die Augen, nickte grinsend und streckte seine Hände aus. Sie legte ihm den kalten Stahl um die Handgelenke.

Cem streckte seine Arme nach oben, schloss die Augen wieder und wollte sich Natalie ganz und gar ergeben. Er bemerkte nicht, wie ihre Hand noch einmal in die Tasche griff. Die spitze, lange Klinge des Messers glänzte im romantischen Mondlicht. Sie hielt das Messer mit beiden Händen über ihren Kopf und rammte es mit ganzer Kraft in seinen Körper. Nun bewegte sie den spitzen Stahl mit kreisenden Bewegungen, als würde sie Tomatensuppe umrühren. Als sie die Klinge herauszog, sprudelte Blut hervor. Sehr viel Blut. Überrascht schaute Cem sie an. Sein Mund wollte schreien, da fuhr die Klinge erneut nieder. Sie traf seinen Hals genau in der Mitte. Sein Schrei erstarb, ehe sie ihn hören konnte. Dann sackte sein Körper in sich zusammen.

Natalie legte das Messer auf die Decke. Sie zog sich ruhig an, schloss seine Hose wieder, fuhr mit der Hand über das Shirt, als wollte sie es glätten, lächelte dabei versonnen.

„Es tut mir leid, ich kann dich nicht lieben. Du bist nicht der Richtige für mich.“

Natalie stand auf, griff nach den Enden der Decke und ließ ihn herunter rollen. Er landete auf dem Bauch. Das blutige Messer wickelte sie in die Decke ein, die Handschellen nahm sie von seinen Handgelenken. Sie behielt sie in der Hand und warf sie im Auto neben die Decke in den Kofferraum.

Natalie fuhr heim und ging schlafen.

Die Liebe stirbt im Weinberg

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