Читать книгу Assassin's Breed - Veit Beck - Страница 22
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Оглавление„Das ist nicht euer Ernst?“ Er konnte es nicht fassen, als er wieder in die Werkstatt kam. Eigentlich war er guter Dinge gewesen, war zufrieden, als ihn die Nachricht seiner Kunden schon am Folgetag erreicht hatte. Sie hatten den Einbruch im Zuhause des Jungen bereits in derselben Nacht erledigt, ihn am frühen Morgen angerufen und ihn in die Werkstatt bestellt. Er war nicht darauf eingerichtet, hatte sich aber gleich auf den Weg gemacht. Denn er wusste, wie wichtig es war den Auftraggeber des Jungen zu finden und zur Strecke zu bringen. Er hatte das am Vortag nicht einfach so erzählt, er hatte aus tiefster Überzeugung gesprochen. Und es war gut gewesen, sich gleich auf den Weg zu machen. Wenn auch aus einem anderen Grund, denn es gab nun ein Problem, das er sich nicht hatte ausmalen können.
„Was sollten wir machen?“, fragte der Anführer der Gruppe. „Sie hat uns überrascht. Wir waren nicht maskiert, weil wir dachten, es wäre niemand in der Wohnung. Wir haben die Wohnung den ganzen Tag beobachtet, keiner ging rein, keiner ging raus und den ganzen Abend hatte kein Licht gebrannt. Aber kaum waren wir drin, da stand sie in der Tür.“
„Und dann nehmt ihr sie einfach mit?“, fragte der Consultant.
„Was sollten wir sonst tun? Wenn wir sie umgebracht hätten, wären die Bullen gleich aufgeschreckt worden, sobald sie ihre Leiche gefunden hätten. So haben wir zumindest das Timing in der Hand.“ Dass aus dem unvermeidbaren Mord nun ein Doppelmord werden müsste, war auch dem Consultant klar.
„Und was ist mit dem Computer des Jungen? Habt ihr den wenigstens?“
„Leider nein. Den haben wir nicht gefunden. Den konnten wir gar nicht mehr finden, weil er nicht mehr in der Wohnung war. Seine Mutter hat uns mittlerweile erzählt, dass die Polizei alle Geräte mitgenommen hatte, nachdem sie ihren Sohn vermisst gemeldet hatte.“
Dass dies die Wahrheit war, bezweifelte der Consultant keine Sekunde. Er brauchte sich die Frau nur anzusehen, wie sie dasaß. Zusammengesunken und festgebunden auf einem Stuhl, der Vis-a-vis gegenüber dem Stuhl stand, auf dem ihr Sohn fixiert war. Sie hatten ihm die Elektroden abgenommen und sie stattdessen an den Brustwarzen der Frau befestigt. Sie hatten sich nicht die Mühe gemacht ihre Bluse aufzuknöpfen, sondern sie ihr einfach, ebenso wie den BH heruntergerissen, sodass beide Kleidungsstücke nun knapp über ihrem Schoß hingen.
„Wisst ihr, auf welchem Revier sie die Anzeige erstattet hatte?“, fragte der Consultant.
„Ja. Auf dem Revier nicht weit von ihrer Wohnung. In der Stolkgasse. Warum?“
„Wir brauchen den Scheiß Computer trotzdem“, erklärte ihm der Consultant. „Ich habe keine Idee, wie wir den Auftraggeber sonst finden können.“
„Du willst bei der Polizei einbrechen?“, fragte sein Kumpan und schaffte es dabei zu grinsen. „Das kannst Du vergessen. Die Bullen, die das Zeug abgeholt haben, waren vom BKA. Das finden wir nie.“
Das war ihm nun auch klar. Die Geräte könnten in jedem Labor oder jeder Asservatenkammer des BKA sein. Selbst wenn sie den Ort finden würden, kämen sie dort nicht hinein. Diese Option war nicht mehr gegeben. Die einzige Spur, die sie noch hatten, waren die Ermittlungen der Polizei. Er musste mit Dimitri sprechen, ob er sich damit zufriedengeben würde, auf die Polizei zu vertrauen und den Fall, sprich den Auftraggeber nach seiner Festnahme zu erledigen. Das sollte in jedem Gefängnis klappen und würde sicher drastisch genug sein. Wenn da der Faktor Zeit nicht wäre. Denn er und Dimitri wussten, dass der Fall schnell erledigt werden musste. Und konnten sie sich da auf die Beamten verlassen? Aber sei´s drum. Er musste zu Dimitri, auch mit diesen schlechten Nachrichten.
„Was sollen wir mit den beiden machen?“ Die Frage seines Kumpans riss ihn aus seinen Gedanken.
„Na, was wohl. Wenn wir den Rechner nicht bekommen können, hat der Junge seinen Wert für uns verloren. Das Password oder sonstige Hilfe brauchen wir nicht mehr. Beide haben uns gesehen. Nehmt Plastiktüten und seht zu, dass sie eine ganze Weile nicht gefunden werden. Aber macht es so, dass es überraschend für sie kommt. Und so, dass sie sich nicht dabei ansehen können. Wir sind ja keine Unmenschen.“ Und deshalb hatte er auch darauf geachtet, dass die beiden Opfer ihre Unterhaltung und insbesondere seine letzten Anweisungen nicht hören konnten.