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„Die Kölner Polizei hat die Nachbarschaft rund um das ‚Queens‘ erneut befragt. Es gibt zwar keine eindeutigen Angaben, jedoch meinen die meisten, sich daran zu erinnern, dass der Club unmittelbar nach dem fraglichen Datum geschlossen wurde. Das beweist zwar nichts, aber ich bin mir sicher, dass der Club das Ziel der Truppe war. Und genauso sicher bin ich mir, dass der Club der russischen Mafia gehört. Dafür gibt es zwar auch keine Beweise, aber eigentlich auch keine Zweifel“, erläuterte Hauptkommissar Strecker auf der morgendlichen Konferenz der Ermittler des BKA.

„Dann lassen wir den Club durchsuchen“, schlug Kommissar Marten vor.

„Das bringt nichts. Dort werden wir keine Spuren mehr finden. Die sind im wahrsten Sinne des Wortes gestrichen worden. Und auf Zeugenaussagen brauchen wir dort auch nicht zu hoffen. Erstens sagen die sowieso nichts und zweitens sind alle Zeugen mittlerweile wahrscheinlich weg. Jenseits des Ural, wenn sie Glück gehabt haben. Nein, das sollten wir schön für uns behalten. Dass wir das wissen und die Mafia das noch nicht weiß, ist das einzige Kapital, das wir aus meinem Ausflug herausschlagen können. Vorausgesetzt, die Kölner Kollegen waren bei ihren aktuellen Befragungen hinreichend diskret. Sonst bleibt uns nicht einmal das“, konterte Strecker.

„Was schlagen Sie stattdessen vor?“, fragte Hauptkommissar Faber.

„Wir müssen sie beobachten“, sagte Hauptkommissar Strecker. „Die Spitze. Eigentlich alle, zumindest den Botschafter.“

„Den Botschafter?“, unterbrach Kommissar Schmiede.

„So nennen sie den Chef, den für die deutschen Aktivitäten Verantwortlichen. Sein Name, zumindest der Name unter dem er in der Öffentlichkeit agiert, ist Dimitri Petrovic, wohnhaft in Köln, in einer Villa im Hahnwald und beruflich Geschäftsführer einer Im- und Exportfirma, sowie einer Firma, die Immobiliengeschäfte betreibt. Die Mafia ist sicher auch hinter unserer Bande her. Einen derartigen Angriff können sie nicht unbeantwortet lassen. Vielleicht ist die Mafia ja schneller und erfolgreicher als wir. Und führt uns so auf die Spur der Bande.“

„Viel ist das nicht. Und teuer“, erwiderte Faber. „Dieser sogenannte ‚Botschafter‘ wird sich ja kaum selbst die Finger schmutzig machen. Und wir können ja nicht alle beschatten, die bei ihm ein- und ausgehen. Aber mehr haben wir im Moment nicht. Und bis dahin stellen wir dem Konsul zwei Aufpasser vor die Tür. Rund um die Uhr. Marten, bitte veranlassen Sie das. Und schärfen Sie den Kollegen ein, dass sie nicht auffallen dürfen. Sonst ist dieser Strohhalm auch nichts mehr wert. Und was machen wir im Hinblick auf die Suche nach dem Jungen und seiner Mutter?“, fragte Faber in die Runde.

„Die können wir einstellen“, antwortete Strecker.

„Einstellen?“, erwiderte Hauptkommissar Faber ungläubig.

„Ja einstellen, die sind tot und wenn sie es noch nicht sind, werden sie es bald sein. Zumindest bevor wir sie finden werden“, retournierte Strecker.

„Das akzeptiere ich nicht. Nur weil Sie meinen, die Mafia zu kennen, weil Sie resignieren, werde ich die Hoffnung nicht aufgeben. Nicht so lange wir keine verlässlichen Beweise haben. Bis dahin werden wir alles tun, um die Vermissten zu finden. Ist das klar? Im Gegenteil: Ich werde die Einrichtung einer SOKO beim Kriminalrat beantragen. Wenn wir die Entführten finden wollen, brauchen wir mehr Personal. Viel mehr Personal. Strecker und Marten, Sie kommen nach der Besprechung mit in mein Büro. Wir besprechen die Einzelheiten. Haben wir sonst noch etwas?“, fragte Faber in die Runde, begleitete die Frage aber durch einen intensiven, eindeutigen Blick in Richtung Hauptkommissar Strecker. Der verstand und schwieg.

„Nein. Nichts“, erwiderte Dr. Brick. „Wir suchen im Darknet weiter nach passenden Informationen, haben aber bisher noch nicht einen Shop gefunden, der auch nur einer näheren Überprüfung wert wäre. Wir beteiligen uns an Spielen und den zugehörigen Chats und versuchen auf diese Art und Weise Kontakt zu der Gemeinschaft zu bekommen. Ob wir auf diesem Weg je weiterkommen, kann ich nicht abschätzen. Es gibt Tausende von Spielen die prinzipiell infrage kommen und zu jedem mehrere Kommunikationskanäle bzw. Gruppen von Spielern. Wir haben zwar Programme geschrieben, die relevante Adressen automatisch durchsuchen und vermeintliche Treffer selektieren. Da wir aber im Prinzip gar nicht wissen, wonach wir eigentlich suchen, mussten wir das Netz mit den Suchmustern, also den Begriffen, die wir suchen, recht grobmaschig knüpfen. Dementsprechend bekommen wir also auch recht viele der vermeintlichen Treffer. Und die müssen wir uns alle ansehen. Und abschätzen, ob wir sie weiterverfolgen oder nicht. Die Weiterverfolgung ist meist ziemlich zeitaufwendig, bei Chats von Spielen können wir uns nur in die Spiele schalten, am Chat teilnehmen und hoffen, dass sich die Verdächtigen wieder zuschalten. Das dauert zumeist Stunden, pro Spiel. Wir müssen ja auch mitspielen oder zumindest so tun. Sonst fallen wir auf und verbrennen unsere Avatare, also die künstlichen Namen unter denen wir an den Spielen teilnehmen.

Und was die verdächtigen Webshops angeht: Da müssen wir schnell sein, denn die Shops ziehen schnell um, auf neue Webadressen. Dann sind sie für uns verloren. Und auch die Beschäftigung mit den Shops ist zeitaufwendig. Zumeist verwenden sie für ihre Produkte Codenamen. Das macht die Analyse des Angebotes schwieriger. Und wenn wir danach immer noch der Ansicht sind, dass es ein Kandidat sein könnte, müssen wir Testkäufe simulieren. Das bedingt natürlich wieder die Schöpfung und Nutzung von fiktiven Nutzern mit deren Identitäten sie agieren. Und das alles müssen wir ja auch noch im Blick behalten. Also müssen wir es dokumentieren und so weiter und so weiter. Vermutlich brauchen wir Unterstützung von Kommissar Zufall. Sonst wird das nichts.“

„Scheiße“, resümierte Faber. „Entschuldigung, Ingrid“, schob er halbherzig hinterher. „Aber auch damit machen wir weiter. Wir haben ja sonst nichts. Ingrid, meine Herren, an die Arbeit. Strecker, Marten, bitte kommen Sie mit.“

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