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20.

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„Leo, schön dass Du mal wieder für uns arbeitest. Und ich meine das ehrlich, auch wenn es mich immer eine Stange Geld kostet, wenn ich Dich brauche.“

„Dimitri. Du weißt doch, dass ich für Komplimente nichts übrig habe. Und billiger wird es dadurch auch nicht.“

Normalerweise war es fast unmöglich, überhaupt einen Termin bei Dimitri zu bekommen. Kurzfristige Termine waren eigentlich ganz unmöglich. Aber wenn Leo einen Termin beim Botschafter brauchte, wusste Dimitri dass es wichtig war. Auch für ihn.

Leo war der Consultant. Ein Titel, den er sich dadurch verdient hatte, dass er für jedes Problem eine Lösung fand. Nicht, weil er ein Könner in einer oder mehreren Disziplinen war. Das traf auf Leo nicht zu. Er war der Mann für alle Fälle. Er war auch Dimitris Mann für alle Fälle. Und im Moment hatte er wieder einen solchen Fall.

Dimitri war der Botschafter. Der Botschafter der russischen Mafia für die Bundesrepublik Deutschland.

„Dieser Überfall ist ein schwerwiegendes Problem für mich“, räumte Dimitri ein. „Nicht, dass viel kaputtgegangen wäre. Und selbst wenn. Das lässt sich reparieren, das braucht nur ein wenig Zeit und eine angemessene Menge Geld. Aber der Reputationsschaden, den dieser Vorfall verursacht hat, der lässt sich nicht so einfach mit Geld reparieren. Das schadet unserem Ansehen, das gefährdet unser Geschäft, das ermutigt unsere Konkurrenten. Und wenn unser Geschäft gefährdet ist, bin auch ich gefährdet. Ich habe meine Vorgaben. Auch ich bin nur ein ausführendes Organ. Und wie für jedes Organ gilt auch für mich: Fehler werden nicht toleriert. Und für den Botschafter gilt, dass er, wenn er die Ziele nicht erreicht, abberufen wird. Und Leo, Du weißt was das bedeutet, wenn der Botschafter abberufen wird. Der Ruf bedeutet das Aus. Und häufig nicht nur im geschäftlichen Sinn.“

„Und was erwartest Du von mir?“, fragte Leo.

„Leo. Ich möchte wissen, wer das war. Wer das gemacht hat und wer das beauftragt hat. Und ich möchte das bald wissen, sehr bald.“

„Das wird nicht billig“, startete der Consultant.

„Leo“, unterbrach ihn der Botschafter. „Ich kenne Deinen Preis. Und ich gehe davon aus, dass Du meine Situation nicht als Notlage betrachtest, die Du ausnutzen kannst.“

„Nein. So meine ich das nicht“, antwortete der Consultant. „Wir werden investieren müssen. In Technologie, externen Sachverstand und Informanten. Wir müssen in Regionen forschen, in denen wir nur begrenzte Erfahrungen und Freunde haben.“

„Etwas hat uns der Junge, den wir geschnappt haben, ja schon verraten“, setzte Leo fort, nachdem ihn der Botschafter nur fragend angesehen hatte. „Er hat den Auftrag über das Internet bekommen. Das Darknet, um genau zu sein. Er wurde dort online rekrutiert, hatte nur online Kontakt mit seinem Auftraggeber und hat auch seinen Auftrag auf diesem Weg bekommen. Und daher werden wir im Internet nach den Antworten auf Deine Fragen suchen müssen. Deine Hausaufgaben hast Du schon gemacht?“, wandte sich der Consultant an den Botschafter.

„Natürlich. Die Videos aus dem Club haben wir ausgewertet, allerdings keine brauchbaren Hinweise erhalten. Hereingekommen sind sie durch die Tür. Ob der Doorkeeper mit ihnen gemeinsame Sache gemacht hatte oder nur unaufmerksam war, haben wir bereits recherchiert. Er wurde verhört. Ich denke, er hat sich nur überrumpeln lassen. Daher bekam er einen schnellen Tod. Auch den Sicherheitschef haben wir entsorgt. Er hatte einen Mann an die Tür gestellt, von dem wir kein Pfand in der Heimat hatten. Keine Eltern, Geschwister, Kinder, Frau, Freundin, nichts. Ein nicht entschuldbarer Fehler. Alle anderen, die dort beschäftigt waren, sind in die Heimat versetzt worden, die Mädchen haben wir weiter verkauft, nach Südeuropa. Aber wir kennen von allen den Aufenthaltsort, falls Du noch mit einer von ihnen sprechen willst. Aber setze nicht zu viele Hoffnungen da hinein. Wir waren schon gründlich. Aber Du hast gesagt, er hat sie online rekrutiert und geführt. Wie geht das denn?“

„Es hat mich auch überrascht. Das war auch für mich neu. Zumindest in diesem Zusammenhang. Online-Rekrutierung? Okay! Aber für die Verpflichtung und Steuerung von Gesetzesbrechern? Das scheint mir wirklich neu. Und wir müssen herausbekommen, wie er das macht, wie das funktioniert. Vielleicht lernen wir ja auch noch was für unser Geschäft. Mafia 2.0. Aber erst müssen wir investieren. Wie ich Dir schon gesagt hatte.“

„Ich gebe Boris Bescheid. Sag ihm, was Du brauchst. Er wird sich darum kümmern.“

Assassin's Breed

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