Читать книгу Assassin's Breed - Veit Beck - Страница 26
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Оглавление„Es hatte doch so ausgesehen, als wäre alles glattgelaufen“, dachte er sich. Kurz nach dem geplanten Termin des Anschlags waren zwei positive Rückmeldungen gekommen. Beide Assassinen hatten übereinstimmend gemeldet, dass der Club vorschriftsmäßig zerstört wurde. Na ja. Vorschriftsmäßig ist vielleicht nicht das ideale präzisierende Adjektiv für eine Zerstörung. „Ein Spaziergang“, „überraschend einfach“ und „hat Spaß gemacht“ waren andere Teile der Vollzugsmeldungen, die er erhalten hatte. Soweit so gut. Wenn da nicht die fehlende, dritte Rückmeldung wäre. Auch der Novize, Marc Johann war der Name, wenn er sich recht erinnerte, hätte eine Rückmeldung geben sollen. Hatte er aber nicht, jedenfalls bis jetzt nicht. Und einfach vergessen hatte der Junge das bestimmt nicht. Denn natürlich hatte er schon nachgehakt. Immerhin war der Überfall jetzt schon mehr als drei Tage her. Und schon vorgestern hatte er versucht, Kontakt mit dem Jungen aufzunehmen. Doch das Ergebnis war das Gleiche wie gestern und heute. Nichts. Der Junge hatte einfach nicht reagiert. Obwohl er ihn über alle ihm zur Verfügung stehenden Kanäle angefunkt hatte. Eigentlich war das unvorsichtig gewesen. Aber der Meister brauchte Klarheit. „Was konnte passiert sein?“, fragte er sich, spielte immer wieder alle ihm erdenklichen Szenarien durch. Er hatte zwischenzeitlich auch mittels aller ihm verfügbarer Medien und Wege recherchiert und keine diesbezüglichen Meldungen gefunden. Zuerst war er nur wütend, anfänglich auf den Jungen, ob seiner Fahrlässigkeit in puncto Kommunikation, dann auf sich selbst, weil er Zeit, viel Zeit für die Recherchen verschwendete, ohne den geringsten Hinweis zu finden. Dann fing er an, sich Sorgen zu machen. Zuerst nur um den Jungen. Was, wenn er verletzt oder gefangen war? Dann über die Auswirkungen auf sein Geschäft. Was, wenn er redete? Was wusste er? Was konnte er verraten? Plötzlich wechselte die Sorge zu Panik. Denn ihm war etwas aufgefallen. Er hatte nicht nur nichts über den Jungen finden können, nein, der gesamte Überfall war nirgends erwähnt worden. So, als hätte er nie stattgefunden. Unmöglich. Seine Gefolgsleute waren zuverlässig, würden nie lügen. Doch heutzutage wurde doch über alles berichtet. Jeder Einsatz von Polizei, Feuerwehr oder anderen Einheiten tauchte irgendwo auf. Es sei denn, es hätte gar keinen Einsatz gegeben. Aber ein brachialer Überfall auf einen renommierten Club. Wenn da die Alarmglocken läuten, ist doch auch die Journaille gleich vor Ort. Es sei denn, die Glocken hätten gar nicht geläutet. Vielleicht waren die Einsatzkräfte nie alarmiert worden. Aber warum nicht? Keine Polizei, keine Schadenmeldung an die Versicherung, kein Schadenersatz. Wer …? Die Panik schwoll an.
Mit unglaublicher Geschwindigkeit flogen seine Finger über die Tasten, sein Blick wechselte ständig zwischen Bildschirm und Tastatur. Und mit jeder Website, die er aufrief, wuchsen Panik und Gewissheit. Die Gewissheit, dass die Panik zu Recht vorhanden war. Es hatte keine zehn Minuten gedauert und er wusste, was er besser schon vorher recherchiert hätte. Bevor er den Auftrag für den Überfall angenommen hatte. Jetzt konnte er sich vorstellen, was dem Jungen passiert sein könnte. Jetzt konnte er nur hoffen, dass sie ihn nicht lebend gefangen hatten. Er konnte aufhören nach dem Jungen zu suchen. Und er musste prüfen, dass es wirklich keine Spuren zu ihm und anderen Mitgliedern der Gemeinschaft gab. Und ab jetzt musste er vorsichtiger sein, die Aufträge kritischer prüfen. „Noch mehr Arbeit“, stöhnte er vor sich hin.