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Integration durch das beobachtende Gewahrsein

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In dem Moment, in dem wir anerkennen, dass ein Anteil von uns gerade etwas erlebt oder bewertet, sind wir schon nicht mehr vollkommen damit identifiziert. In diesem Augenblick wird etwas anderes in uns aktiv: unser innerer Beobachter, das beobachtende Gewahrsein. Damit entsteht eine Distanzierung, die gleichzeitig eine Verbindung bewirkt, denn wir können uns jetzt dem Anteil direkt unterstützend zuwenden. Genau das geschieht in der Ego-State-Therapie: Wir wenden uns eigenen Anteilen bewusst und mit einer wohlwollenden Absicht zu, um sie in ihrer heilsamen Veränderung zu unterstützen. Zudem ist dieser Perspektivwechsel eine Art Achtsamkeitspraxis, die es möglich macht, wohlwollender auf sich selbst zu blicken. Die Selbstkenntnis erhöht sich und die innere Verbundenheit steigt. Damit wird es auch leichter, echte Selbstfürsorge zu leben und die Zuversicht zu entwickeln, dass man aus alten, destruktiven Mustern endlich herausheilen wird, jetzt, wo man sich selbst die Hand reichen kann.

Nach und nach, mit wachsender Kohärenz, können sich unsere Potenziale entfalten, da ein innerer Konsens darüber entsteht, dass das möglich, erlaubt und erwünscht ist. Mit dieser Sichtweise und dem sich daraus ergebenden (Selbst-) Heilungsansatz gelingt es, immer mehr das authentische Selbst zu leben, dem eigenen wahren Wesen Ausdruck zu verleihen und freier von den Schatten der Vergangenheit zu sein.

ESSENZ: ES GIBT EINEN UNVERSEHRTEN KERN

Traumaüberlebende mussten viele (Schutz-) Strategien entwickeln, um zu überleben. Ihre inneren Anteile tragen diese Schutzstrategien und sind zuverlässig, treu und unermüdlich. Diese Anteile haben größte Anerkennung verdient für ihr rettendes Dasein. Denn nur durch ihre schützende Präsenz konnte etwas unversehrt bleiben.

Bin ich traumatisiert?

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