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Das sympathische Nervensystem (SNS)

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Das sympathische Nervensystem ist dafür zuständig, uns in Handlungsbereitschaft zu versetzen und Energie zu mobilisieren, um aktiv zu sein oder auf Herausforderungen zu reagieren. Der Sympathikus ist immer dann am Werk, wenn wir in Aktivität sind, wie beim Sport oder im Spiel. Auch wenn wir eine spannende Situation erleben, beispielsweise wenn wir einen Vortrag vor einer Gruppe halten wollen oder wenn wir mitfiebern, weil unser Kind die Fahrprüfung macht oder auf der Bühne steht.

Unter Bedrohung befähigt uns der Sympathikus zum aggressiven Kämpfen und blitzschnellen Fliehen und mobilisiert ungeahnte Kräfte für unser Überleben.

Der Sympathikus erfüllt eine überlebenswichtige Aufgabe, wenn es um Gefahrensituationen geht. Dann leitet er eine Stresskaskade ein, die zu einer komplexen Körperreaktion führt. Durch die Ausschüttung von Stresshormonen und Botenstoffen wird die Stoffwechsellage so verändert, dass eine Wagenladung an Energie zur Verfügung gestellt und freigesetzt werden kann. Diese Mobilisierung von Energie dient uns rein funktionell gesehen dazu, schnellstens zu fliehen oder kraftvoll zu kämpfen. Der Sympathikus leitet also die Flucht- oder Kampfreaktion ein, die inzwischen wohlbekannt ist. Unter Einfluss einer sympathikotonen Stoffwechsellage, wenn also der Sympathikus aktiv ist und der Körper von Stresshormonen wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin durchflutet wird, sind wir zu erstaunlichen Leistungen in der Lage. Man geht davon aus, dass mit diesem Hormoncocktail bis zu 30 Prozent mehr Muskelleistung aufgebracht werden kann. So kann man schneller und weiter laufen und fester zuschlagen. Es gibt sensationell anmutende Berichte von Menschen, die Autos hochhoben, unter denen Unfallopfer lagen. Im Internet war vor einiger Zeit ein spektakuläres Video von einem missglückten Gleitschirmflug zu sehen. Der Tandempartner war nicht richtig festgeschnallt worden und musste sich über Minuten mit bloßen Händen in hoher Höhe festklammern, um nicht in den sicheren Tod zu stürzen. Im Fitnessstudio wäre eine solche Leistung auch mit stärkster Willenskraft und hartem Training unmöglich.

Die Mobilisierung von Energie und die Übererregung des Nervensystems sind also Ausdruck einer zuverlässigen, vollkommen autonomen Überlebensreaktion.

Bin ich traumatisiert?

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