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Eine Parkettfabrik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

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Das machte einen guten Hersteller aus

 Genaues Orientiertsein in den Anforderungen, welche hinsichtlich der Güte und des Geschmacks an die Parketts gestellt werden und die Fähigkeit, nicht nur denselben nach jeder Seite nachzukommen, sondern im Gegenteil dem Publikum auch Neues bieten zu können.

 Erfahrung in der Beschaffung und Bearbeitung des Materials, um bei möglichster Billigkeit desselben im Ankauf, im Austrocknen, im Zuschneiden, Zusammensetzen und Fertigmachen ein vollkommenes Produkt zu erzeugen.

 Genaue Kenntnis in der Aufeinanderfolge der Arbeitsmanipulation, in den Betriebseinrichtungen und in der Arbeitsteilung, um in tunlichst kurzer Zeit ein größtes Arbeitsquantum zu erreichen, woraus die Höhe des Verdienstes resultiert.

Quelle: Kässner: Wesen des Parketts

Absolute Spezialisten mit einer wahrlich imponierenden Ausbildung waren seinerzeit ebenfalls am Werk. So ist ein Schreinermeister aus der Oberpfalz dokumentiert. Der 1865 in Schwandorf in der Oberpfalz geborene Anton Prem lernte nach der Schulzeit in München bei einem Renaissance-Möbeltischler das Schreiner-Handwerk. Auf seiner Wanderschaft, die jeder Handwerker zur Erlernung meisterlicher Fähigkeiten unternahm, kam er bis nach Wien, sogar bis nach Konstantinopel und arbeitete erstmalig in Mannheim als Parkettleger. Der Beruf brachte ihn am Rhein entlang bis zur Nordseeküste, wo er im Schiffsbau tätig war. Auch in einer Waggonfabrik hat Prem gearbeitet und nach vielen Stationen im Auftrag der Kunsttischlerei Besenbacher aus München bei der Herstellung der einzigartigen Intarsien-Stabparkettböden auf der Insel Herrenchiemsee in einem der Traumschlösser des Königs Ludwig des II. als Kunstschreiner mitgewirkt, schreibt der Stuttgarter Parkettlegermeister Otto Rapp in seinem späteren Aufsatz über die Anfänge im Parketthandwerk.

Deutsche Parkettgeschichte

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