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DIE ZEREBROSPINALE FLÜSSIGKEIT IN DIAGNOSE UND BEHANDLUNG

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Unser nächstes Thema ist die Diagnose und Behandlung des Schädels mithilfe der Zerebrospinalen Flüssigkeits-Tide. Ich hatte gezögert, dieses Phänomen in meiner Fakultät zu erwähnen, weil es mir als das Unheimlichste erschien, das man sich vorstellen kann. Ich habe Sie gebeten, Ihre Aufmerksamkeit auf die Potency der Tide zu richten. Sie besitzt mehr INTELLIGENZ und Potency als jede blinde Kraft, die ohne Schaden anzurichten von außen angewandt werden kann. Die Zerebrospinale Flüssigkeit mit jenem ‚höchsten bekannten Element‘ kann für Sie arbeiten. Sollten Sie im Zweifel über die richtige Diagnose sein, lassen Sie die Tide für sich arbeiten. Sie können die Tide zu einem Bereich des Schädels dirigieren und die Wirkung mit Ihrer empfangenden Hand spüren. Wenn Sie einen Rebound feststellen, stößt sie gegen etwas, das ihre Fluktuation behindert. Wenn es an einer bestimmten Stelle eine Blockade gibt, kommt es wieder und wieder zu einem Rückprall. Liegt keine Blockade vor, spüren Sie lediglich ein sanftes Nachgeben mit der Bewegung. Sie können sich darauf verlassen, dass dies etwas ist, was Ihnen die Wahrheit sagt. Sie können dieses Phänomen sowohl in der Behandlung als auch in der Diagnostik verwenden. Es kann auch eine weitere Person die Fußsohlen anfassen, während Sie die Tide dirigieren, und dabei den gleichen Rückprall spüren. Eine Deutung des Rückpralls der Tide gibt Ihnen Informationen.

Angenommen Sie dirigieren zum Beispiel die Tide vom rechten Fuß zur gegenüberliegenden Seite des Kopfes, sagen wir zur linken Sutura okzipitomastoidea. Bitten Sie den Patienten, den rechten Fuß dorsal zu flektieren. Wenn der Patient einen membranösen Strain des Gelenks der linken okzipitomastoidalen Gelenkverbindung hat und Sie in Kontakt mit dem Fuß sind, werden Sie etwas spüren, was sich anfühlt, wie stürmische Wellen, die an eine Felsküste schlagen. Die Tide hat sich aufgestaut und Sie können dies unten am rechten Fuß ganz deutlich spüren, nicht am linken. Verstehen Sie, worum es hier geht?

Nehmen wir als weiteres Beispiel an, dass es einen membranösen Strain im frontosphenoidalen Bereich gibt, der sowohl kleine als auch große Alae des Os sphenoidale betrifft. Sollte sich der Strain auf der rechten Seite befinden, dirigieren Sie die Tide von der tieferen linken Seite des Os occipitale, der diagonal gegenüberliegenden Seite also, oder vielleicht vom linken dorsalflektierten Fuß aus. Der diagnostische Rebound ist spezifisch. Sie brauchen nicht einmal das Bewegungsmuster an der sphenobasilaren Verbindung zu testen. Die Tide wird Ihnen alles erzählen. Es ist unheimlich; deshalb habe ich gezögert, davon zu sprechen. Doch ‚Probieren geht über Studieren‘. Überraschungen dieser Art sind mir öfter begegnet. Sie müssen auch Ihnen begegnen, um Ihnen zu zeigen, dass sie wahr sind. Hier lernen Sie etwas, was Sie noch nicht kennen. Wenn Sie die Potency der Tide draußen an einer Felsküste betrachten, können Sie sich fragen, was sie tut. Sie wäscht die Felsküste aus. Sie können jene Tide dazu benutzen, Strains zu reduzieren und Diagnosen zu stellen.

Ich möchte die Arbeit mit der Tide anhand der Fallstudie eines 15-jährigen Jungen veranschaulichen, der von sachkundigen Ärzten sechsmal behandelt worden war. Als ich ihn mithilfe der Tide untersuchte, um eine Diagnose zu stellen, spürte ich keinerlei Rebound. Stattdessen gab es eine schöne weiche Bewegung der Tide, die sich ohne Rebound in den Bereich des Strains hineinbewegte. Dies war mir zunächst ein Rätsel. Dann wurde mir klar, dass man dieses Prinzip nutzen kann, um festzustellen, ob die Behandlung anschlägt. Die andere Qualität der Reaktion zeigt, dass im Bereich des Strains eine Veränderung eingetreten ist.

Wie lenke ich die Tide? Dies ist sogar noch unheimlicher. Sie würden erwarten, dass dieser Fluss unmittelbar zu einem Punkt strömt, aber das tut er nicht. Ich werde Ihnen nicht sagen, wie sie dorthin gelangt, da ich es selbst nicht weiß; aber sie kommt dort an. Sie scheint direkt durch das Gehirn und durch alles andere hindurchzugehen.

Anders ausgedrückt, Sie dirigieren die Tide von einem Punkt des Schädels aus und von dort geht sie geradewegs zu einem anderen Punkt. Wie kommt sie dorthin?

Die Tide wird sanft durch die Berührung mit einem Finger dirigiert. Von einem Ort auf der Stirn können Sie sie hinüber in den okzipitalen Bereich leiten, vom linken Stirnbereich zur rechten Seite der Squama occipitalis. Sie können sie von zwei Richtungen hinunter zum sphenobasilaren Bereich schicken. Sie können die Tide vom linken Tuber des Os parietale hinunter zur rechten Sutura okzipitomastoidea leiten; oder Sie können sie vom rechten parietalen Bereich, nahe dem hinteren Teil der Sutura sagittalis, hinunter zur linken petrobasilaren Gelenkverbindung lenken.

Noch etwas Merkwürdiges ist vorgekommen: Während man den kranialen membranösen Gelenkmechanismus ausbalanciert, kann sich eine andere Person ein Stück weit entfernt hinsetzen und die Tide zu einem Fuß dirigieren, ohne diesen zu berühren. Ich weiß, das klingt fantastisch, aber ich erzähle Ihnen diese Tatsachen aus eigener Erfahrung. Ich habe zudem Berichte von anderen gehört, die es ausprobiert haben.

Eine Kompression des vierten Ventrikels lenkt die Tide, nicht wahr? Es geht darum, die Fluktuation auf jenes kurze rhythmische Intervall herunterzubringen. Ich habe schon etwas über diese Flüssigkeit gesagt, diese INTELLIGENTE Flüssigkeit. Denken Sie daran. Etwas, das die Nervenzellen mit dem ATEM DES LEBENS ernährt. Eine Transmutation durch den ATEM DES LEBENS, der die Nervenfasern entlangläuft, hinunter zu jenen ‚feineren Substanzen, die sich in der Lymphe befinden‘.

Es kommt zu einer Umwandlung des Giftes in den Lymphknoten, bevor die Lymphe wieder in das Blutgefäßsystem, in die V. subclavia, ausgeschüttet wird. Das passiert, wenn Sie den vierten Ventrikel komprimieren. Probieren Sie diese Behandlungsweise in Fällen mit vergrößerten Lymphknoten aus. Beobachten Sie diese Umwandlung, die sich in den Lymphknoten vollzieht. Auch dabei handelt es sich auch um ein Lenken der Tide.

Wo befindet sich diese Zerebrospinale Flüssigkeit? Gibt es sie nur in meinem Körper? Nein. Sie befindet sich im Körper eines jeden von uns. Es gibt ein ganzes Meer von Zerebrospinaler Flüssigkeit in diesem Raum. Hier ist eine Flüssigkeit innerhalb einer Flüssigkeit. Dort ist eine Flüssigkeit innerhalb einer Flüssigkeit. Der ATEM DES LEBENS befindet sich in jedem. Sie wissen doch etwas über Kurzwellen? Sie verlaufen von einem Pol zu einem anderen. Sie dringen geradewegs durch einen Menschen hindurch. Sie haben das vielleicht mit Kurzwellengeräten ausprobiert, indem Sie sich genau dazwischen gestellt haben. Sie berühren gar nichts. Sie können aber spüren, wie dieser Strom geradewegs durch Sie hindurchgeht, nicht wahr? Kurzwellen? Es gibt Kurzwellen zwischen zwei Kontakten, wenn man die Tide lenkt. Während Sie den Geschäften Ihres täglichen Lebens nachgehen, gibt es einen Ursprung der Tidenbewegung – das heißt, sie geht von einem Individuum zum anderen. Sagen wir, vom positiven Pol zum negativen und so weiter.

Möglichkeiten, wo sind sie? In Dr. Stills Wissenschaft der Osteopathie. Es gab einige Dinge, die Dr. Still wusste, aber er zögerte, darüber zu sprechen. Bevor der Same gesät werden konnte, musste erst der Boden vorbereitet werden. Und doch hat Dr. Still die Saat für das Kraniale Konzept gepflanzt und sie begann sogar schon zu keimen, noch bevor er das aktive Erdenleben verließ.

Vielleicht haben Sie schon einige Erfahrungen damit gemacht bei Ihren Mobilitätstests, der Tide einen ‚Anstoß‘ zu geben. Sie sind der Tide gefolgt. Eines Tages wird Ihnen ein Kopf in die Hände kommen, der anders reagieren wird. Er wird sich richtig von Ihnen wegdrehen. Sie können spüren, wie sich diese sphenobasilare Verbindung in eine andere Position dreht, beispielsweise in Sidebending/Rotation. Sie werden nicht in der Lage sein, dies aufzuhalten. Der Mechanismus dreht sich als Ganzes richtig von Ihnen weg. Wer oder was macht das? Die Tide.

Das große Sutherland-Kompendium

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