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BEHANDLUNG DER OKZIPITOATLANTALEN GELENKE

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Im Falle eines ligamentären Strains am okzipitoatlantalen Gelenk wird eine reine Extension oder Flexion des Os occipitale auf dem Atlas keine Ergebnisse liefern. Das liegt daran, dass sich die Facettengelenke des Atlas bei Dysfunktionen normalerweise gemeinsam mit den Kondylen des Os occipitale nach vorne bewegen. Es ist notwendig, den Atlas zu halten, während sich das Os occipitale dreht – das heißt, die Schraube zu halten, während die Mutter gedreht wird. Eine Methode, welche die Gewebe zusammenführt, und zwar mit Gefühl, ist dem Versuch, sie auseinanderzuziehen, vorzuziehen.

Sie werden die Kondylen nicht direkt ertasten können, denn wie beim Chirurgen mit seiner Sonde wird die Bewegung der Kondylen durch den geschulten Tastsinn erspürt. Die veränderte Beweglichkeit des Gelenks, wenn es sich wieder im Normalzustand befindet, ist besonders eindrucksvoll. Das Gewebe zu fühlen und wahrzunehmen, während man es bewegt, das ist als kunstvolle osteopathische Behandlungsweise bekannt, wenn man sie bei Fehlstellungen der Knochen anwendet.

Dieses wichtige Gelenk ist ein ligamentärer Gelenkmechanismus, eine Diarthrose. Begreifen Sie, was an diesem Gelenk geschieht, während der Patient ein- und ausatmet. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auch auf das Drehgelenk, das dabei ins Spiel kommt. Das Os occipitale bewegt sich auf dem Atlas, wenn wir mit dem Kopf nicken. Außerdem bewegen sich Os occipitale und Atlas auf dem Axis gemeinsam in einer weiten Rotation. Die atlantoaxialen Ligamente, die Membrana tectoria und die intraspinale Dura mater kommen alle mit ins Spiel.

Es ist eine einfache Angelegenheit, Ihren Zeige- oder Mittelfinger unterhalb des Os occipitale in der Nähe des Opisthion zu platzieren, nicht auf dem Arcus des Atlas.

Am besten beginnt man am Inion und folgt der Mittellinie auf dem Supraocciput in Richtung dieses Punktes auf dem posterioren Rand des Foramen magnum. Das ist so nahe, wie Sie dem Tuberculum posterior auf dem Arcus posterior des Atlas kommen können, ohne zu weit zu gehen. Bitten Sie dann den Patienten, mit dem Kopf leicht zu nicken, ohne dabei den Hals zu beugen, da es das okzipitoatlantale Gelenk ist, welches eine nickende Bewegung zulässt.

Der einfache Teil dieser Technik besteht darin, den Atlas einfach nur zu halten, während das Tuberculum posterior Ihrer Fingerspitze entgegenkommt, sobald der Patient mit dem Kopf nickt. Da der Atlas stabilisiert ist, können die Kondylen des Os occipitale sich in die Divergenzen der Gelenkflächen des Atlas hineinbewegen. Die Atemkooperation trägt automatisch dazu bei, die Kondylen zu liften und so die Verbindung wieder zu normalisieren. Der Behandler bemerkt die Veränderung in der Gelenkbewegung. Es besteht keine Kontraindikation für eine Wiederholung dieser Technik, falls eine Kompression der kondylären Anteile des Os occipitale vorliegt, selbst innerhalb einer einzigen Behandlung.

Das große Sutherland-Kompendium

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