Читать книгу Ich und Dieter nach Afrika - Wolfgang Manfred Epple - Страница 3
Wie ‘n Vorwort
ОглавлениеWird ‘ne ruhige Nachtschicht heute, das hab ich im Urin.
Heinrich Golsch hat eben seine Runde gedreht, und ich hab ihm versprochen, der Dieter wär gleich zurück vom Klo, und da hat Heinrich Golsch geknurrt, das würd er ihm auch geraten haben und ist weitergetigert.
Sobald Dieter fertig ist, legen wir los. Denn ohne den Dieter könnt ich nicht einen einzigen Gedanken zu ‘nem halbwegs vernünftigen Satz verschrauben. Dieter meinte, da wär wohl der Alk dran schuld, aber das allein kann‘s nicht sein, weil der Dieter ‘n fast noch schlimmerer Schluckspecht ist als wie ich. Übrigens: gar kein übles Plätzchen hier so dicht beim Rührwerk. Haben ein Tischchen davor stehen und jeder ‘nen Stuhl, und Dieter hat ‘nen ganzen Stapel Papier in seiner Tasche angeschleppt und was zum Kritzeln. Und massig Zeit haben wir sowieso - wenn‘s sein muss, bis zur Rente. Aber ich denk mal, wir werden die Sache schon eher gebacken kriegen, wenn Dieter sich in Zukunft ‘n bisschen zurückhält mit seinen Toilettenbesuchen.
Die Thionylchloridpumpen laufen wie geschmiert, und die Zentrifugen sind auf »Automatik« geschaltet, aber aufpassen werden wir trotzdem wie die Schießhunde, das hab ich garantiert. Und nachdem ich ihm unsern Playboy überlassen habe, hat Heinrich Golsch uns sogar erlaubt, die Tür zum Tanklager offen zu lassen.
Köstlich, die Nachtluft! Duftet schon wieder mächtig nach Herbst da draußen, nach umgepflügten Feldern, nach Fallobst - und nach Abenteuer.
Tja, liebe Freunde - damals im Herbst hat alles begonnen. Im Herbst vor einem Jahr …
Halt! da kommt der Dieter endlich; und so wollen wir euch nicht länger auf die Folter spannen. Fangen wir einfach an.