Читать книгу Trust - Arnika Bodenbach - Страница 17

Оглавление

„Zum tausendsten Mal! Ich komme nicht mit!“ Paula war genervt. Seit der Begegnung mit Superman im Krankenhaus vor ein paar Wochen war Nell wie besessen. Fast jeden freien Samstag ging die sonst gefasste Krankenschwester mit Paula auf die Rolle. Genauer gesagt ins Happy B. Alleine oder mit Caro und Dani, oder nur mit Caro oder Dani. In der Hoffnung ihren Prinz Charming endlich wieder zu sehen.

„Du entwickelst dich zu einer echten Stalkerin“, setzt Paula mit Nachdruck hinzu. „Ich kann es nicht fassen, dass du dich so benimmst. Ist er der einzige Typ auf Erden? Geh halt mit Peer aus – der ist wenigstes vorhanden und willig. Deine Prinzipien hast du ja eh schon gebrochen, dann ist es doch auch egal, wenn du mit deinem Arzt ausgehst.“

Jetzt war es an Nell aus der Haut zu fahren: „Was beschwerst du dich eigentlich so, Fräulein ‚Ich-krieg-die-Nase-nicht-mehr-aus-den-Büchern’! Wenigstens nehme ich noch an einem halbwegs normalen Leben teil – nicht so wie du! Du entwickelst dich zu einer absoluten spaßbremsenden Streberin!“

Paula baute sich vor Nell auf. „Pah – wenigstens laufe ich nicht irgendeinem dahergelaufenen Schlägertypen hinterher und benehme mich dabei wie eine läufige Hündin!“

Nell setzte zu einem Gegenschlag an, wurde aber durch das Klingeln der Haustüre unterbrochen. Sie stürmte zur Tür und riss diese wutentbrannt auf. Caro stand vor ihr und schaute Nell fassungslos an. „Sag mal was ist denn bei euch los? Hängt der Haussegen schief? Euch hört man ja die halbe Straße herunter.“

Nell schnappte sich ihre Handtasche, schnaubte verächtlich. „Das Genie befindet die Gesellschaft von Büchern und Heften erheiternder, als einen Abend mit ihrer besten Freundin.“

Aus der Küche hörte man das Geräusch eines zurückfliegenden Stuhles. „Jetzt reicht es aber – du weißt wofür ich mich…“ Die Haustüre wurde zugeknallt. Nell hatte sie noch nicht einmal ausreden lassen.

Na super. Schon wieder ein Mann, der unsere Freundschaft auf die Probe stellt. Von wegen Mann, wohl eher ein Phantom… !

Paula ging an den Kühlschrank und beförderte eine Flasche Desperados ans Tageslicht. Sie zog sich den Stuhl wieder heran, setzte sich, öffnete die Flasche Bier und leerte diese mit nur einem Zug zur Hälfte. Die Stille war unheimlich und erdrückend. Sie leerte auch den Rest des Flascheninhaltes in wenigen Schlucken. Die Luft war raus – lernen konnte sie jetzt sowieso nicht mehr. Mit der leeren Flasche in der Hand saß Paula eine ganze Weile in der einsamen Küche im Haus ihrer Freundin. Ihre Gedanken kreisten um Dieses und Jenes, ohne wirklich Sinn zu ergeben.

„Na gut Nell, dann hast du eben gewonnen!“

Mit sich selbst sprechend tigerte Paula durchs Haus, hinauf in ihr Gästezimmer. Sie kramte ein paar Klamotten hervor, mit denen man sich unter die Menschen des Hamburger Nachtlebens trauen konnte.

Trust

Подняться наверх