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Kapitel 7: Im Hier und Jetzt

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„Tja, und so hat er um meine Hand angehalten“, beendete Paula ihren Bericht. Nell hatte feuchte Augen.

„Ok, nicht so romantisch wie wir uns als Teenies unsere Heiratsanträge ausgemalt hatten, aber dennoch märchenhaft. Findest du nicht Paula? Ich bin so stolz auf dich und vor allem bin ich sehr glücklich, dass du deinen Prinzen gefunden hast.“

Nell platzte fast vor Glück und Freude über Paulas Heiratsantrag. Doch weder Glück noch Freude spiegelten sich in Paulas Gesicht wieder.

„Was ist los?“ Nell´s Ton wurde schärfer.

Wie soll ich ihr denn nur erklären, dass mein Bauchgefühl bei der ganzen Sache nicht stimmt?

„Nell, weißt du - er ist toll. Aber etwas sagt mir, dass es nicht die richtige Entscheidung wäre, ihn zu heiraten.“

„Oh Paula. Geh nicht rückwärts, nur, weil du vor diesem Schritt in deinem Leben Angst hast. Hast du gehört? Geh nicht rückwärts! Du hast schon so viel erreicht und…“ Nell nahm die Hände ihrer besten Freundin in die Ihren.

„Ich bin davon überzeugt, dass er der Richtige ist. Du wirst glücklich mit ihm sein. Hör auf dein Herz!“

Hör auf dein Herz! Ach Nell, du hast gut reden!

Paula wand sich innerlich. „Nell, würde ich auf mein Herz hören, dann würde ich meine Sachen packen und nicht in seine Wohnung ziehen, sondern in Deine.“

Paula hob die Hand, um Nell am Sprechen zu hindern.

„Ja, er ist ein toller Mann. Er ist aufmerksam, gebildet, kommt weit rum, hat Geld und Ansehen. Er liebt mich und würde mir jeden Wunsch erfüllen. Aber etwas schrillt in mir wie tausend Alarmglocken. Ich weiß nicht was es ist. Nell, es ist kein Anfall von Panik. Es ist... Ach ich weiß es doch auch nicht... Ich habe so viele Geschichten gehört, weißt du. Er muss wohl ein richtiger Schürzenjäger sein. Also, er war vor mir einer. Angeblich habe ihn gezähmt. Nell, was ist, wenn er wie ein Alkoholiker ist. Er hat den Entzug geschafft und ist nun trocken. Aber ein Alki bleibt ein Alki. Was ist, wenn ihm nur die richtige Versuchung über den Weg läuft und er wird rückfällig. Ich habe keine Angst vor der Ehe. Ich habe Angst vor der Enttäuschung.“

Nell schluckt schwer. „Oh! Tja also, wenn ich ehrlich bin, ich habe solche Gerüchte auch gehört. Aber ich finde er hat eine Chance verdient. Was meinst du? Und ich bin doch immer für dich da. Ich bin dein Fallschirm. Wenn es nicht klappt fange ich dich auf. Und wenn der Kerl rückfällig werden sollte... weißt du, ich bin immerhin Krankenschwester... werde ich ihn professionell kastrieren und dir seine überproduktiven Eier auf einem Silbertablett servieren. Ist der Vorschlag für dich akzeptabel?“

Paula musste lachen und gleichzeitig liefen ihr die Tränen. Sie konnte nur zustimmend nicken. Nell streichelte ihr über den Handrücken.

Oh Nell! Meine lieb, gute Nell! Was würde ich ohne dich nur machen?

„Und Paula – es ist auch in Ordnung, wenn du erst mal zu ihm ziehst und ihm dein JA einfach später gibst. Ich bin so oder so stolz auf dich!“

Sie schauten sich einander in die Augen. Dabei merkten sie nicht wie der Kellner an ihren Tisch trat und sich mehrfach räuspert, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Wie kleine Schulmädchen kicherten sie. Nell übernahm zur Feier des Tages die Rechnung.

„Und was machen wir nun? Der Abend ist noch jung?“ Nell schaute neugierig zu Paula hoch und wartete gespannt ihren Vorschlag ab. Fast zeitgleich riefen die beiden „Bolero!“

„Na, dann sind wir uns ja einig“, stellte Paula zufrieden fest. „Auf geht’s, Schwester!“ „Aber immer doch“, konterte Nell.

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