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Prophetie

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Ann-Cathrin Fiß/Gudrun Neebe

Oftmals haben Schülerinnen und Schüler den Eindruck, dass es in unserer Welt ausgesprochen ungerecht zugeht. Sie wünschen sich, dass jemand deutlich für das Recht der Schwachen und für Gerechtigkeit eintritt. Die Beschäftigung mit Prophetie im schulischen Unterricht kann deutlich machen, dass es zur Zeit des ATs wie auch zur Zeit Jesu Menschen gegeben hat, die immer wieder nachdrücklich und mit hohem persönlichen Einsatz den Willen Gottes zum Ausdruck gebracht und auch ganz konkret und anschaulich verdeutlicht haben, wie der Wille Gottes im Alltag aufgenommen und realisiert werden kann. Der folgende Beitrag will dazu einige Informationen und Anregungen geben.

Im Kanon der alttestamentlichen Bücher ist ein großer Teil der Prophetie gewidmet: zwölf kleine und vier große Prophetenbücher und einzelne prophetische Erzählungen.[1]2 Sam 121 Kön 17–2 Kön 8 J. Jeremias konnte deutlich machen, dass in diesen Buchsammlungen die Besonderheit der Prophetie Israels im Vergleich zu seinen Nachbarvölkern liegt. Prophetie war im Alten Orient ein verbreitetes Phänomen, die Verschriftlichung der mündlichen Worte und die Sammlung in Büchern ist allerdings ein Spezifikum Israels.[2] Dieses Vorgehen der Israeliten ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass Prophetenworte immer in einer bestimmten geschichtlichen Situation zu bestimmten Adressaten gesprochen wurden. Worin liegt der Sinn, solche in hohem Maße zeit-, orts- und situationsgebundenen Worte für folgende Generationen zu sammeln? Und was macht diese Art von Sammlungen |139|für uns heute interessant? Zur Beantwortung dieser Frage soll die biblische Prophetie exemplarisch in den Blick genommen werden.

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