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Hauptgattungen

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In der Exegese steht der Begriff der Formgeschichte für den Durchbruch zu einer anderen Betrachtungsweise. Die formgeschichtlichen Forschungen im Gefolge H. Gunkels[7] versuchen, die einzelnen Psalmen in ihren unterschiedlichen Formen liturgischen Vollzügen zuzuordnen.

Dabei wird unterschieden zwischen folgenden Gattungen[8] in ihrem hier kurz skizzierten idealtypischen Aufbau:

 Klagelieder des Volkes und des Einzelnen (Klage mit Bitte um Rettung; Bekenntnis des Vertrauens bzw. Lob[versprechen]),

 Bittpsalmen (einleitende Bitte; Betonung der Unschuld; Schilderung der Not mit Bitte um Hilfe; abschließende Bitte mit Bezug zu Feinden/Freunden)

 Hymnen/Lobpsalmen (Aufforderung zum Lob; Begründung und Durchführung des Lobes)

 Dankpsalmen (Ankündigung des Dankes; Rettungserzählung; Einladung, sich dem Dank anzuschließen)

Man kann aber auch mit den Methoden der Formgeschichte wie in der Evangelienforschung hinter die vorliegende Form der Texte zurückfragen nach den elementaren Formen der mündlichen Überlieferung, und in dieser Zuspitzung ist die formgeschichtliche Frage ein Schlüssel auch für die didaktische Arbeit an den Psalmen.

Denn die literarische Kunstform der uns heute vorliegenden Psalmen ist das Endstadium; unsere Frage nach dem Elementaren verweist uns auf die Anfänge, |152|auf die Bausteine, aus denen die komplexe Endgestalt zusammengefügt ist, und da stoßen wir auf die einfachen Formen mündlicher Rede: emotional geladene, streng geformte Sätze, Klagen, Bitten oder Worte des Vertrauens – offenkundig Keimzellen, aus denen die Psalmen gewachsen sind – und eben dies sind die Sätze, zu denen Jugendliche und Kinder zuallererst Zugang finden.[9]

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