Читать книгу Arztroman Sammelband 8 Romane Februar 2020 - A. F. Morland - Страница 31
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ОглавлениеDem Chefarzt der Paracelsus-Klinik fiel auf, dass Dr. Katja Arndt nicht ganz auf der Höhe war, aber er beredete es nicht. Jeder hat hin und wieder mal eine schlechte Nacht hinter sich. Auch er war davor nicht gefeit, deshalb ging er großzügig darüber hinweg und bat den Assistenzarzt Dr. Peter Donat, der Internistin ein wenig mehr zur Hand zu gehen, um sie zu entlasten.
Im Laufe des Vormittags kam die Ärztin immer besser in Schwung, und von ihrer Müdigkeit war bald nichts mehr zu sehen. Als es auf Mittag zuging, merkte Schwester Annegret – sie arbeitete seit mehr als vierzig Jahren im Klinikum und hätte längst in Rente gehen können, wollte das aber nicht – dass die Gedanken des Klinikchefs immer wieder kurz abschweiften.
Die alte Pflegerin kannte Dr. Sören Härtling schon so lange, dass er keine Gemütsregung vor ihr verbergen konnte. Und sie durfte ihn auch jederzeit darauf ansprechen.
„Sie sind nervös, Chef“, stellte sie fest, während sie ihm ein Handtuch reichte. Er hatte sich die Hände gewaschen. Die Vormittagssprechstunde war zu Ende. Die letzte Patientin hatte sich soeben verabschiedet.
Dr. Härtling sah die grauhaarige Mitarbeiterin lächelnd an. „Merkt man das?“ Er trocknete seine Hände ab und gab der Pflegerin das Handtuch zurück.
Annegret schmunzelte. „Ich schon.“
Sören Härtling nickte. „Sie haben recht, Annchen, ich bin nervös. Meine Frau und meine Schwester werden nämlich in Kürze mit Wolf-Dietrich Bockmayer speisen, und bei dieser Gelegenheit werden sie ihm in die Hand versprechen, ihm als Mannequins zur Verfügung zu stehen. Das Ganze dient einem guten Zweck, sonst würden sie’s nicht machen.“
„Wann soll das große Ereignis denn stattfinden?“, fragte Schwester Annegret interessiert.
„Ein Termin steht noch nicht fest.“ Dr. Härtling machte eine vage Handbewegung. „Irgendwann im Spätsommer oder Anfang Herbst, denke ich.“
„Das wird bestimmt eine sehr aufregende Sache werden.“
„Jana befürchtet, dass sie zu aufregend für sie wird“, sagte der Klinikchef und streifte sich die Ärmel runter. „Deshalb würde sie auch lieber weiterhin im Verborgenen blühen, aber das lässt meine Schwester nicht zu.“
„Ihre Frau und Ihre Schwester werden auf dem Laufsteg ganz bestimmt eine sehr gute Figur machen“, versicherte die alte Pflegerin überzeugt.
Dr. Härtling nickte lächelnd. „Das hoffen wir alle.“