Читать книгу Gefährliche Nächte für Killer: Krimi Koffer 10 Thriller - A. F. Morland - Страница 10
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Оглавление"Der Kampf zweier Profis", meinte ich, während wir auf dem Weg zur Lafayette Street im Norden von Little Italy waren, wo sich die Absteige befand, in der Reynolds zuletzt gelebt hatte. "Das kann eigentlich nichts Gutes bedeuten..."
"Ein Gangsterkrieg?", fragte Milo.
Ich zuckte die Achseln.
"Jedenfalls muss jemand sehr große Angst vor dem geheimnisvollen Mister Smith haben..."
"Offenbar mit Recht!" Milo schaute mich an.
"Glücklicherweise dürfte es nicht allzuviele Killer geben, die sich einer Armbrust bedienen. Das engt den Kreis der Verdächtigen schon einmal ein."
Wenig später erreichten wir das Hotel 'Firenze'. Es hatte sicherlich schon bessere Zeiten gesehen. Jetzt blätterte der Putz von der Fassade. Es war nur eine Frage der Zeit, bis irgendein Spekulant dieses Grundstück aufkaufte und die Abrissbirne anrücken ließ.
Die Tür knarrte, als wir in die schmuddelige Eingangshalle eintraten.
Der Portier hinter dem Rezeptionstresen musste mindestens hundertfünfzig Kilo wiegen. Er hatte einen kräftigen Oberlippenbart und ein breites Gesicht. Trotz seines Übergewichts wirkte er aber eher kräftig als schwabbelig. Der Mann erinnerte mich an einen Sumo-Ringer und eine handfeste Auseinandersetzung mit ihm stellte ich mir alles andere als angenehm vor.
"Egal, ob Sie bar oder mit Karte bezahlen - wir vermieten nur gegen Vorkasse plus Kaution", knurrte der Riesenkerl ohne aufzublicken.
Er hantierte gerade an einem Gerät herum, mit dem man Geldscheine auf ihre Echtheit hin überprüfen konnte. Das Ding funktionierte einfach nicht.
Ich legte ihm meinen Dienstausweis auf den Tresen.
Und daneben gleich Reynolds' falschen Führerschein. Es war eine schlechte Arbeit und vermutlich war das der Grund dafür gewesen, dass Captain Ramirez Leute die Fingerabdrücke des Toten sofort in den Computer gegeben hatten...
Immerhin stimmte das Lichtbild.
"Oh," ächzte der Portier, als er den FBI-Dienstausweis sah. Er schaute erst mich, dann Milo an. "Hätte ich mir ja denken können..."
"Wieso?"
"Na, so wie Sie beide aussehen. Das riecht doch förmlich nach Polizei!"
Ich deutete auf das Bild im Führerschein.
"Kennen Sie diesen Mann?"
"Nie gesehen!"
Ich schlug mit der Hand auf den Tisch. "Sie haben überhaupt nicht hingesehen!"
"Es ist ein von der Verfassung garantiertes Menschenrecht, hinsehen zu dürfen, wo man will - oder eben auch nicht!" Sein breites Grinsen wirkte wie eine hässliche Grimasse. In seinen Augen blitzte es triumphierend.
Ich warf ihm einen eisigen Blick zu.
"Hören Sie gut zu. Dieser Mann war ein gesuchter Killer, den es jetzt selbst erwischt hat. Für ihn können Sie nichts mehr tun, aber Sie könnten in Schwierigkeiten kommen, wenn Sie..."
Der dicke Mann drehte sich herum, nahm einen Schlüssel vom Haken und legte ihn auf den Tresen.
"Zimmer dreizehn", knurrte er. "Die Treppe hoch und dann links. Sie laufen direkt auf Mister Grants Zimmer zu."
"Mister Grant?", fragte ich.
"Er hat sich hier als Bruce Grant eingetragen."
"Seit wann wohnte er hier?"
"Ein paar Wochen."
"Hatte er Besuch?"
"Nein. Kein einziges Mal. Aber da fällt mir was ein..."
"Was denn?"
"Es ist ein Telegramm für unseren Gast angekommen."
"Zeigen Sie es mir."
Der Dicke suchte es umständlich aus einer Schublade heraus.
Der Text war sehr kurz.
Ich runzelte die Stirn und gab es an Milo weiter. "Eine Buchstabenkombination", stellte mein Kollege fest. Er zuckte die Achseln.
"Vielleicht eine verschlüsselte Nachricht?"
Milo zuckte die Achseln.
"Seit wann macht sich die Mafia soviel Mühe? Die verständigen sich per Handy oder Internet. Und wenn's dann doch mal schiefgehen sollte, investieren sie lieber in gute Anwälte und Schmiergelder..."
Ich sah Milo an. "...und notfalls in einen präzise arbeitenden Killer, der Zeugen ausschaltet!"
"Du sagst es."
Ich deutete auf das Telegramm. " Wir lassen es trotzdem untersuchen. Mal sehen, was unsere Spezialisten herausbekommen."