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5.


Benjamin stand in der Wartehalle und Sarah sah ihn sofort. Sie ignorierte einen der Rotkreuzhelfer, der ihr einen Becher mit heißem Tee reichen wollte und lief auf ihn zu.

Fast wäre sie gestolpert und gefallen, aber Benjamin war schon da und fing sie auf. Sie hielten einander fest, als ob sie sich niemals wieder loslassen wollten.

„Du, machst vielleicht Sachen“, sagte Benjamin.

Sarah drückte ihn noch fester. „Aber deine Scherze waren auch schon mal besser“, entgegnete sie. Es war schön, ihn zu spüren.

„Ich weiß“, sagte Benjamin, „es tut mir leid. Ich habe mit Melanie gesprochen, die meinte, sie müsste mir die Hölle heißmachen. Ich weiß, wie euer gestriger Abend abgelaufen ist.“

Melanie, die gute Seele!

„Und, deshalb bist du hier?“, fragte Sarah.

„Ich bin sofort losgefahren, als mir Melanie den Kopf gewaschen hatte. Ich wollte mit dir persönlich sprechen und die Sache klarstellen, dass du die WhatsApp-Nachricht völlig falsch verstanden hast. Doch leider hatte ich dich nicht mehr angetroffen, du warst schon weg. Aber deine nächtliche Flucht war nicht gerade leise“, antwortete Benjamin. „Und deine Hauswartin aus dem Erdgeschoss hat ausgezeichnete Ohren, wenn sie geweckt wird und es darum geht, in den nächtlichen Abendstunden Gespräche zwischen Taxifahrern und alleinstehenden Damen zu belauschen. Daher wusste ich, dass ich zum Flughafen musste. Ich habe alle Abflugschalter nach dir abgeklappert“

Sarah lächelte. „Du hast mir doch wohl nicht nachspioniert?“, fragte sie.

„Ab heute, kannst du mich Sherlock Holmes nennen“, sagte Benjamin. Er löste sich ein wenig von Sarah, wenigsten so viel, dass er einen Arm bewegen konnte.

„Ich möchte dir übrigens bei dieser Gelegenheit die andere Frau in meinem Leben vorstellen“, sagte er dabei. Er schob ein schlaksiges Mädchen von vielleicht dreizehn oder vierzehn Jahren vor, die Sarah bisher noch gar nicht bemerkt hatte.

„Das ist Celina, meine Tochter aus erster Ehe“, sagte Benjamin. „Sie hat Ferien und wollte mich besuchen. Ich glaube, telefonisch habt ihr euch ja schon bekannt gemacht ...“

Sarah staunte nicht schlecht, als sie den Teenager betrachtete. Sie hatte die gleichen dunklen Haare wie ihr Vater und ihre rehbraunen Augen schauten Sarah neugierig an. Sarah machte einen Schritt auf sie zu und streckte ihr die Hand entgegen.

„Bei euch beiden scheint ja immer schwer was los zu sein“, sagte das Mädchen, während sie Sarahs Hand ergriff. „Ich glaube, du bist nach meinem Geschmack.“

„Vor allem nach meinem“, ergänzte Benjamin lächelnd.

„Du hast mir nie von ihr erzählt, Benny“, sagte Sarah etwas vorwurfsvoll.

„Ich weiß“, antworte Benjamin zerknirscht. „Ich wollte dir schon längst von meiner Tochter erzählen. Doch dann hatten Celina und ich einen heftigen Streit miteinander. Die Fronten waren so verhärtet, dass ich dachte, ich werde sie nie wiedersehen. Ich habe unter der Trennung ziemlich gelitten. Ich habe mir ein Herz gefasst und habe vor Kurzem einen Schritt auf sie zugemacht, um den blöden Streit aus der Welt zu schaffen. Für sie, für mich und auch für dich“, beendete Benjamin seine Beichte.

„Dann fangen wir gemeinsam noch mal von vorne an“, sagte Sarah. Benjamins und Sarahs Lippen fanden sich zu einem langen Kuss, während Celina lachte und beide glücklich umarmte.

ENDE

Das große Glück ist so nah: Lesefutter - Romane und Erzählungen großer Autoren

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