Читать книгу Sammelband 7 Schicksalsromane: Von ihren Tränen wusste niemand und andere Romane - A. F. Morland - Страница 26

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Petra Praetorius war nicht so glücklich. Sie weinte. Es war nun schon die dritte Nacht, die sie allein – und ihr Ehemann im Gästezimmer – verbrachte.

Ihrem Vater konnte das nur recht sein, denn wenn sie nicht mit ihrem Mann zusammen war, konnten sie kein Kind zeugen. Aber dieser Zustand war verrückt und ließ sich bestimmt nicht lange halten.

Und was dann? Sollte sie klein beigeben, kapitulieren, sich mit ihrem Schicksal abfinden?

Niemals, dachte sie trotzig. Ich will endlich ein Baby haben, und wenn Claus nicht Manns genug ist, mir diesen langersehnten Wunsch zu erfüllen, muss es eben jemand anders tun!

Sie erschrak über diesen verwerflichen Gedanken. Sie war eine anständige Frau, verliebt in ihren Mann. Andere Männer interessierten sie nicht.

Aber wenn sie um jeden Preis ein Kind haben wollte, brauchte sie einen. Mann! Die Biologie hatte ihre ehernen Gesetze.

Sie war eine junge, attraktive Frau. Es würde ihr nicht schwerfallen, einen Mann zu finden, der bereit war, mit ihr zu schlafen.

Sie schauderte.

Wie abgebrüht du bist, ging es ihr durch den Sinn. Mich ekelt vor dir. Wie kannst du so etwas Indiskutables auch nur im entferntesten in Erwägung ziehen?

Aber der unsaubere Gedanke hatte sich bereits in ihr festgefressen und ließ sie nicht mehr los. Sie wollte sich von ihrem Vater nicht unterkriegen lassen. Er durfte ihr Leben nicht verpfuschen, hatte nie und nimmer das Recht, ihr zu verwehren, dass sie Mutter wurde. Wenn Claus sich nicht gegen den Schwiegervater, der sich nachweislich im Unrecht befand, aufzulehnen wagte, musste er eben die Konsequenzen tragen.

Und die Konsequenzen sahen so aus, dass ein anderer Mann der Vater ihres Kindes sein würde. Einer aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis? Ein Fremder? Egal. Irgendeiner. Und sie würde auch nur dieses eine Mal mit ihm schlafen und dann nie wieder. Sie war schließlich an keiner Affäre interessiert, wollte sich keinen Liebhaber halten. Der ganze Akt würde nichts mit Liebe zu tun haben, sondern nur dem Zweck der Befruchtung dienen, das würde Petra dem Mann, den sie sich ausgesucht hatte, von vornherein klarmachen.

Sie hörte auf zu weinen. Ihr Entschluss stand fest, die Würfel waren gefallen. Sollten ihr Vater und ihr Ehemann getrost weiterhin auf derselben Seite stehen, es war ihr nicht mehr wichtig.

Sie hatte eine Lösung für ihr Problem gefunden, und sie war fest entschlossen, diesen Weg zu gehen. Nichts und niemand konnte sie davon abhalten.

Gleich morgen würde sie die Sache in Angriff nehmen. Morgen, ja, das war ein guter Tag dafür. Der Beste. Zufrieden schlief sie ein.

Tags darauf war sie wieder „normal“. Sie frühstückte mit Claus und mit ihrem Vater, sprach mit ihnen, als ob alles in bester Ordnung gewesen wäre, und fing einen Blick ihres Vaters auf, den dieser zu Claus hinüberschickte, und mit dem er sagen wollte: Siehst du, ich wusste, dass sie früher oder später zur Besinnung kommen würde. Ich kenne meine Tochter.

Aber er kannte sie nicht. Er wusste nicht, wozu seine Tochter imstande war, wenn man sie dazu zwang. Keinen blassen Schimmer hatte er davon.

Claus war froh, dass sie wieder mit ihm sprach. Er hatte unter ihrem trotzigen Schweigen gelitten. Als er das Haus verließ, gab sie ihm einen Kuss auf den Mund, und ihren Vater küsste sie auf die Wange.

Sie wünschte beiden einen schönen Tag, und nachdem sie weg waren, führte sie einige Telefonate, aber es kam nichts dabei heraus.

Die Männer, die sie als erste ins Auge gefasst hatte, waren alle nicht verfügbar. Der eine lag nach einer Gallenoperation im Krankenhaus, der andere war geschäftlich verreist, der dritte absolvierte gerade in einem renommierten Sanatorium eine Schlafkur, um sich das Trinken abzugewöhnen. Nummer vier hatte Gäste aus Übersee in seinem Haus und war unabkömmlich, Nummer fünf hatte – in seinem Alter – Ziegenpeter; und Nummer sechs – es war wie verhext – musste seine rheumakranke Mutter zur Kur nach Abano bringen.

Wenn es nicht so geht, dann geht es eben anders, sagte sich Petra Praetorius und richtete sich darauf ein, in den Straßencafés der Innenstadt einen geeigneten Mann für ihr gewagtes Vorhaben kennenzulernen.

Sie wurde zwar etliche Male von Männern angesprochen – es waren sogar einige höchst attraktive dabei –, aber sie konnte sich keinen von ihnen als Vater ihres Kindes vorstellen, und so setzte sie die Suche nach dem geeigneten Mann fort. Am Abend hoffte sie, in Schwabing fündig zu werden.

Dass sie ausgerechnet in einer unscheinbaren Pizzeria einen geeigneten Mann kennenlernen würde, hätte sie eigentlich nicht gedacht. Sie war hungrig, und der intensive Pizzaduft hatte sie ins Lokal gelockt.

Felix Lehmann, der lange blonde Pizzabäcker mit den X-Beinen, bemerkte sie gleich beim Eintreten, und er machte seinen Wohngemeinschaftskumpel Walter Schmidt auf sie aufmerksam.

„Steiler Zahn“, murmelte Lehmann. „Ganz große Klasse. Wenn du mich fragst, die sucht Anschluss. Für so was hab’ ich ’nen Blick.“

Petra Praetorius nahm an einem freien Tisch Platz.

Walter Schmidt, der an der Theke saß, drehte sich auf dem Hocker träge um.

Im nächsten Moment riss er die Augen auf. „Ich krieg’ die Motten!“

„Wieso denn? Was ist denn?“, fragte Felix Lehmann verwundert.

„Weißt du, wer das ist?“, stieß Walter Schmidt aufgeregt hervor.

„Nö, woher denn?“

„Das ist Petra. Petra Bachmann. Eigentlich heißt sie ja jetzt Praetorius, hat vor zwei Jahren geheiratet. Ich hab’s zufällig in der Zeitung gelesen. Ihr Vater ist Horst Bachmann, ein ebenso reicher wie einflussreicher Bankier.“

„Und woher kennst du sie?“, fragte Felix Lehmann beeindruckt.

Walter Schmidt grinste breit. „Wir haben zusammen im Sandkasten gespielt, und als wir älter wurden, gab’s da noch ein paar andere nette Spielchen ...“

Der Pizzabäcker kräuselte die Nase. „Ich glaube, jetzt gibst du an.“

„Petra und ich haben uns nicht übel verstanden, aber ich war ihrem Vater nicht gut genug. Ich war in seinen Augen ein Strolch, ein Taugenichts, ein Tagedieb.“

„Was der Mann für ’ne phantastische Menschenkenntnis hat“, feixte der lange Blonde.

„Noch so eine Bemerkung, und deine Zahnbürste greift morgen ins Leere, mein Junge“, warnte Walter Schmidt und rutschte vom Hocker. „Alles, was an diesem Tisch gegessen und getrunken wird, geht auf meine Rechnung, klar?“

„Kannst du dir das überhaupt leisten?“

Walter Schmidt lachte. „Klar doch! Ich lass einfach anschreiben. Oder habe ich in diesem Rattenloch etwa keinen Kredit mehr?“ Er entfernte sich, seinen Cinzano-Soda nahm er mit. Er pflanzte sich vor Petras Tisch auf, setzte ein verwegenes Siegerlächeln auf und fragte mit dunkler Stimme: „So allein, schöne Frau?“

Eine so plumpe Anmache ärgerte Petra, deshalb wollte sie dem Aufreißer empfehlen, er möge sich dahin scheren, wo der Pfeffer wächst, oder, noch besser: gleich zum Teufel.

Sie hob den Kopf, und ihr Blick war eiskalt und abweisend, doch in der nächsten Sekunde hellte sich ihre Miene auf, und sie rief erfreut: „Walter! Was tust du denn hier?“

„Ich bin in diesem Lokal Stammgast“, antwortete Walter Schmidt. „Der Pizzabäcker ist mein Freund. Wir wohnen zusammen. Er und noch ein paar andere ausgeflippte Typen. Darf ich mich zu dir setzen?“

„Aber ja!“

„Du siehst toll aus, Petra.“

Er ist es, dachte sie spontan. Er soll der Vater meines Kindes sein.

„Ich habe Hunger“, sagte sie.

Er empfahl ihr, was sie essen sollte. „Das ist das einzige, was hier nicht nach geschmolzenen Autoreifen schmeckt“, scherzte er.

Sie lachte. Wunderschön war sie und begehrenswert. Er fühlte sich unheimlich stark zu ihr hingezogen. Felix hatte mit seinem Kennerblick festgestellt, dass sie Anschluss suchte. Wenn das wirklich stimmte, musste sie sich zu Hause mit ihrem Ehemann überworfen haben, und nun war sie anscheinend auf der Suche nach Trost in den Armen eines anderen Mannes.

Kann sie haben, dachte Walter Schmidt begeistert. Ich bin zu jeder Schandtat bereit. Sie braucht mich nicht einmal besonders lange zu bitten.

„Isst du mit mir?“, fragte Petra.

Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab’ schon gegessen. Aber du bist auf jeden Fall mein Gast.“ Sie wollte etwas sagen, doch er hob gebieterisch die Hand. „Keine Widerrede.“ Er bestellte Wein. Valpolicella – rot wie Stierblut.

Nach dem Essen, als sie bei der zweiten Flasche Valpolicella angelangt waren, schüttelte Petra lächelnd den Kopf. Sie war schon ein wenig beschwipst.

„Was ist?“, fragte Walter.

„Dich hier zu treffen, damit hätte ich am allerwenigsten gerechnet.“

„Denkst du, ich hätte geahnt, dass du in dieses Lokal reinschneien würdest?“, sagte Walter. „Zufälle gibt es, die dürfte es eigentlich gar nicht geben, was?“ Er achtete darauf, dass sie mehr trank als er. Petra leerte Glas um Glas.

„Kummer ist leichter als Wein“, belehrte Walter sie. „Du kannst ihn nicht ertränken. Selbst wenn du noch so viel Valpolicella in dich hineinschüttest, der Kummer wird immer obenauf schwimmen.“

Petra sah ihn traurig an.

„Du heißt jetzt Praetorius, nicht wahr?“, sagte Walter.

„Woher weißt du es?“, fragte Petra.

Er zuckte die Schultern. „Ich war zwar nicht zur Hochzeit eingeladen, aber ich hab’s in irgendeiner Zeitung gelesen.“

„Ja, ich heiße jetzt Praetorius. Petra Praetorius.“

Walter betrachtete sie mit schmalen Augen. „Aber Frau Praetorius scheinen nicht sehr glücklich verheiratet zu sein.“

„Doch, ich bin glücklich verheiratet, und ich liebe meinen Mann. Claus hat zwar seine Fehler, aber im Großen und Ganzen ist er ein wunderbarer Mensch.“

„Trotzdem“, sagte Walter Schmidt, „streunst du durch die Stadt wie ein herrenloses Kätzchen. Bist du auf der Suche nach einem Abenteuer? Entschuldige, wenn ich dich das so direkt frage.“

„Nein, ich bin nicht auf der Suche nach einem Abenteuer. Oder doch. Ach, ich weiß nicht. Es ist auf jeden Fall nicht so, wie du denkst.“

Er lächelte. „Woher willst du wissen, was ich denke? Kannst du neuerdings Gedanken lesen? Hat Claus Praetorius dir das beigebracht?“

„Ich möchte mich mit dir nicht über meinen Mann unterhalten, Walter.“

Er nickte. „Okay. Worüber möchtest du mit mir reden?“

,,Du siehst schlecht aus, bist mager geworden.“

Er strich mit der Hand leicht über seinen Magen. „Ich war krank, hatte ein Magengeschwür, bin in der Seeberg-Klinik operiert worden.“

„Ich war auch in der Seeberg-Klinik.“

Er sah sie überrascht an. „Weshalb? Warst du auch krank? Was hat dir gefehlt?“

„Nichts.“

„Wer legt sich ins Krankenhaus, wenn ihm nichts fehlt?“, fragte er verwundert.

„Ich wollte definitiv wissen, ob ich Kinder kriegen kann“, erzählte Petra.

„Eine Frau wie du, ich bitte dich, man braucht dich doch nur anzusehen, um absolute Gewissheit zu haben.“

Petra seufzte schwer. „Leider ist mein Vater nicht dieser Meinung. Er ist der festen Überzeugung, dass eine Schwangerschaft für mich tödlich enden würde.“

„Das ist doch Quatsch!“

„Das finde ich auch, und das finden auch die Ärzte, die mich so gründlich wie nur irgend möglich untersucht haben. Aber mein Vater lässt die umfassenden Untersuchungsergebnisse nicht gelten. Da meine Urgroßmutter, meine Großmutter und meine Mutter die Geburt ihres ersten Kindes nicht überlebt haben, verbietet mein Vater meinem Mann, mit mir ein Kind zu zeugen.“

Ungläubig riss Walter Schmidt die Augen auf. „Er tut – was? Ich hör’ wohl nicht richtig. Er verbietet deinem Ehemann ... Also bitte sei mir nicht böse, Petra, aber wenn Claus Praetorius sich das Verbieten lässt, ist er ein ganz jämmerlicher Waschlappen.“

„Das ist er nicht!“, verteidigte sie ihren Mann. „Er will es uns beiden recht machen, aber das ist leider nicht möglich.“

„Also schlägt er sich auf die Seite des Stärkeren, und das ist in diesem Fall zweifellos dein Vater.“

Tränen traten in Petras Augen. „Ich bin nicht länger bereit, mich damit abzufinden.“ Es war, als würde in ihr ein Damm brechen.

Der viele Wein machte es ihr leicht, ihm alles zu erzählen und auch über ihren trotzigen Entschluss zu reden. Walter Schmidt musterte sie ernst.

„Mädchen, bist du dir der Tragweite deines Vorhabens auch in vollem Umfang bewusst?“, fragte er gespannt.

„Ich habe mich entschlossen, diesen Weg zu gehen, und ich kehre ganz bestimmt nicht um!“, antwortete sie hart.

„Weißt du, dass du zu bedauern bist?“

Sie leerte abermals ihr Glas. „Willst du mit mir schlafen, Walter? Willst du der Vater meines Kindes sein?“

„Petra – ich ... Mach dich bitte nicht über mich lustig ...“

„Es ist mein voller Ernst. Geh mit mir ins Bett, nur dieses eine Mal.“

Er nagte an seiner Unterlippe und schwieg.

„Warum zögerst du?“, fragte sie. „Gefalle ich dir nicht?“

„Was soll die idiotische Frage? Selbstverständlich gefällst du mir.“

„Und begehrst du mich auch?“, wollte Petra wissen.

„Ich kann dir nicht sagen, wie sehr.“

„Dann“, meinte Petra nüchtern, „müsste es technisch also möglich sein ...“

„Technisch!“ Walter Schmidt schüttelte sich. „Mein Gott, du redest wie ein Ingenieur, der eine Maschine konstruiert hat und davon überzeugt ist, dass sie auch funktioniert.“

„Du weißt, was ich will, kennst meinen Wunsch. Ich habe nicht die Absicht, meinen Mann zu betrügen, ihm Hörner aufzusetzen.“

„Aber genau das tust du, wenn du mit mir schläfst“, sagte Walter Schmidt, in dem plötzlich ein Plan zu reifen begann.

„Ich hole mir nur von dir, was ich brauche. Es wird eine rein körperliche Angelegenheit sein, ohne Herz, ohne Gefühl. Es wird keine Vaterschaftsklage geben, du brauchst dich vor keinen Unterhaltszahlungen zu fürchten ... Ist das nicht geradezu der Idealfall für einen Mann? Er darf mit einer schönen Frau schlafen, ohne hinterher für sein Vergnügen bezahlen zu müssen.“

Er sah sie zweifelnd an. „Bist du sicher, dass es für mich ein Vergnügen sein wird, Petra?“

„Ich werde dafür sorgen, dass du auf deine Kosten kommst.’’

„Liebe Güte, wie eiskalt du sein kannst. Du erschreckst mich, Petra.“

„Glaube mir, Walter, mir wäre wohler, wenn ich nicht auf diese Weise zu einem Kind kommen müsste.“

„Was du mir vorschlägst, könnte man in weitestem Sinne als Geschäft bezeichnen.“

Sie nickte. „Könnte man.“

„Dann machen wir doch gleich ein richtiges Geschäft daraus“, sagte Walter Schmidt spontan. „Mir geht es zur Zeit finanziell nicht gerade sehr rosig, du lebst im Luxus. Dir wäre mit einem Kind geholfen, mir mit Geld. Also denk darüber nach, wie viel dir ein Kind von mir wert ist.“

Sie sah ihn verblüfft an. „Du willst, dass ich dich dafür bezahle?“

„Dann ist es ein richtiges Geschäft: hier Geld, hier Ware “

Lieber Gott, was tue ich? Wie tief bin ich gesunken?, dachte Petra betroffen.

„Nenn mir deinen Preis“, hörte sie sich eiskalt sagen. Sie erkannte ihre Stimme nicht wieder.

Walter Schmidt grinste. „Spiel mir nicht den Ball zu. Ich weiß nicht, wie viel du locker machen kannst. Nenne einen Betrag, und ich sage dir, ob ich damit einverstanden bin. Aber sei großzügig. Es geht immerhin um ein Baby für dich.“

Petra überlegte kurz. „Hunderttausend“, sagte sie dann.

Er schüttelte den Kopf.

„Einhundertfünfzigtausend“, sagte Petra. „Mehr kann ich in der Eile nicht auftreiben.“

„Einverstanden“, nickte der Grafiker, der nie und nimmer mit soviel Geld gerechnet hatte. Und er hatte schon die nächste Superidee. Heute war sein Glückstag. „Einhundertfünfzigtausend“, sagte er.

„Dann sind wir uns also einig.“

„Ja, das sind wir“, bestätigte er.

„Ja, also ... dann ... gehen wir? Wo wohnst du? Oder gehen wir in ein Hotel?“

„Einhundertfünfzigtausend“, wiederholte Walter Schmidt hart. Er hatte jetzt einen genialen Plan. „Zahlbar bei Lieferung.“

Petra erschrak. „Aber ich habe nicht soviel Geld bei mir.“

Er zuckte gleichgültig die Schultern. „Dann kommst du eben morgen wieder.“

Petra schluckte „Und was ist heute?“, fragte sie heiser. Heute war sie zu allem entschlossen. Sie wusste nicht, wie es morgen sein würde.

„Nichts“, antwortete Walter Schmidt trocken. „Du kannst mich für meine Dienste ja nicht bezahlen.“

„Ich kann dir das Geld doch morgen bringen, oder hast du kein Vertrauen mehr zu mir?“

„Wenn du es dir über Nacht anders überlegst, bin ich der Gelackmeierte.“

Petra maß ihn verächtlich. „Sag mal, kommst du dir nicht schäbig vor?“

„Und du?“, entgegnete er emotionslos. „Wie kommst du dir vor, hm?“

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