Читать книгу Sammelband 7 Schicksalsromane: Von ihren Tränen wusste niemand und andere Romane - A. F. Morland - Страница 28
Оглавление20
Die Liebe ließ Dr. Yvonne Wismath aufblühen. Alle konnten es sehen. Sie strahlte so glücklich und lebensfroh, dass es einfach jedermann auffallen musste.
Ihr privates Glück und ihre permanent gute Laune übertrugen sich natürlich auch auf ihre Arbeit und kamen in der Seeberg-Klinik vielen Patienten zugute.
Dr. Ulrich Seeberg war mit der schönen Kollegin sehr zufrieden. Er hätte nichts dagegen gehabt, wenn sie ihre Absicht, nach Freiburg an die Universitätsklinik zu gehen, fallenlassen und sich statt dessen entschlossen hätte, in seiner Klinik zu bleiben, aber darauf hoffte er wohl vergeblich.
Zu sehr schien die tüchtige Internistin schon auf Freiburg, wo sie mit ihrem Freund eine gemeinsame Wohnung haben würde, fixiert zu sein.
Dr. Kayser gegenüber lobte der Klinikchef seine Mitarbeiterin stets in den höchsten Tönen, und Sven hatte zuletzt schmunzelnd erwidert: „O ja, das war damals ein ganz besonderer Jahrgang.“
Die Liebe zu Walter Schmidt machte Dr. Yvonne Wismath unheimlich stark. Sie konnte arbeiten wie ein Tier, das tat ihrer Schönheit keinen Abbruch.
Wenn Walter vor der Seeberg-Klinik stand, um sie abzuholen, verließ sie glückstrahlend das Haus, ohne dass der arbeitsreiche Tag auch nur die geringste Spur in ihrem hübschen Gesicht hinterlassen hätte. Liebe ist ein Jungbrunnen und die allerbeste Kosmetik für eine Frau. Yvonne dachte viel über Walter und sich nach, und sie konnte sich immer besser vorstellen, mit ihm verheiratet zu sein.
Sie begann sich allmählich sogar schon danach zu sehen, aber sie verschwieg es ihm noch. Warum? Das wusste sie eigentlich nicht.
Sie wollte noch bis Freiburg warten und nach ihrer Übersiedlung auch ihre wunderbare Liebe in einer dauerhaften und wetterfesten Ehe mit Walter unter Dach und Fach bringen.
Experten wollten herausgefunden haben, dass die Liebe eine Lebensdauer von höchstens drei Jahren hatte, dann starb sie angeblich.
Yvonne wollte das nicht glauben. Nein, das konnte nicht stimmen. Yvonne war felsenfest davon überzeugt, dass ihre Liebe zu Walter ewig halten würde.
Sie dachte immer weniger an Dr. Thorsten Klenke – der ihr auch sehr viel bedeutet hatte – und immer mehr an Walter Schmidt. Das war ein gutes Zeichen.
Sie lebte nicht mehr in der Vergangenheit, die für sie wunderschön gewesen war, sondern hatte den Mut, voller Zuversicht in die Zukunft zu sehen. In eine wunderbare Zukunft mit Walter, den sie über alle Maßen liebte und von dem sie sich nie, nie mehr trennen wollte.
Trennen – dieses hässliche Wort existierte überhaupt nicht mehr für sie!