Читать книгу 8 Arztromane: Engel in Weiß und ein Arzt aus Leidenschaft - Sammelband - A. F. Morland - Страница 13
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Dr. Sören Härtling hatte mit seiner Familie zu Mittag gegessen. Die Paracelsus-Klinik lag nur wenige Autominuten von der Härtlingschen Villa entfernt, so dass der Klinikchef es zumeist einrichten konnte, mit den Seinen zu speisen. Die Spargelcremesuppe und das Lachsfilet von Ottilie waren eine wahre Gaumenfreude gewesen und Sören Härtling hatte sehr zur Freude der grauhaarigen Haushälterin nicht mit Lob gespart.
Ben war schon die ganze Zeit sehr schweigsam. Der Hausherr sah den Achtzehnjährigen prüfend an und fragte: „Gibt es irgendein Problem, Junge?“
Bens Augenlider flatterten. „Ein Problem?“
„Du bist so still“, sagte Sören Härtling.
„Dafür quasselt Josee um so mehr“, warf Tom lachend ein.
„Rutsch mir den Buckel runter!“, konterte Josee unfreundlich.
„Ich wusste gar nicht, dass du einen Buckel hast.“ Tom grinste von Ohr zu Ohr. „Quasimoda, die Glöcknerin von Notre Dame.“
„Seid friedlich, ihr zwei!“, wies Jana Härtling die beiden zurecht.
„Mir sind während des Essens einfach ein paar Dinge durch den Kopf gegangen“, sagte Ben zu seinem Vater. „Bei unserem Wagen fällt ab und zu die Zündung aus. Ich muss mir nachher ansehen, wie sich das beheben lässt.“
Das war nicht gelogen. Daran hatte Ben wirklich auch gedacht. Auch! Aber in erster Linie hatte er an Ulla Eggerth gedacht. Diese bildschöne attraktive Frau hatte es ihm mehr angetan, als er sich selbst eingestehen wollte.
Seit er sie kennengelernt hatte, kreisten seine Gedanken immerzu um sie. Er wollte es nicht, aber er konnte es nicht verhindern.
Sie fiel ihm immer wieder ein. Abends, vor dem Einschlafen. Morgens, gleich nach dem Aufwachen. In der Schule, während des Unterrichts. Und vorhin, beim Essen...
Du bist verrückt!, sagte eine Stimme in ihm. Was soll der Blödsinn? Du bist doch viel zu jung für diese Frau! Das hat doch keine Zukunft! Vergiss sie! Denk nicht mehr an sie! Verabrede dich lieber mit einem Mädchen deines Alters. Jenny würde sich freuen, wenn du sie anrufst und sie fragst, ob sie mit dir irgend etwas unternehmen möchte.
Jenny war ein sympathisches Mädchen aus der Parallelklasse. Blond, quirlig, für jeden harmlosen Spaß zu haben. Sie hatte kürzlich durchblicken lassen, dass sie ganz gern mal mit ihm ausgehen würde.
Warum er sie noch nicht angerufen hatte, wusste er nicht zu sagen. Aber eines stand für ihn fest: Er würde auch Ulla Eggerth nicht anrufen, denn die war gleich um ein paar Nummern zu groß für ihn und er hatte absolut keine Lust, sich in irgendeiner Weise lächerlich zu machen.
Das Lachen seiner Zwillingsschwester riss ihn aus seinen Gedanken. „Du bist ja schon wieder nicht da“, sagte Dana. „Diese Zündungsaussetzer scheinen dich ja mächtig zu beschäftigen.“
„Na ja“, gab Ben spröde zurück. „Einer von uns beiden muss sich schließlich darum kümmern. Du fährst ja immer nur mit unserem Auto und erwartest einfach, dass stets alles klaglos funktioniert.“