Читать книгу 8 Arztromane: Engel in Weiß und ein Arzt aus Leidenschaft - Sammelband - A. F. Morland - Страница 20

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Dana Härtling blockierte das Telefon seit einer halben Stunde. Kichernd und ausgelassen unterhielt sie sich mit einer Schulfreundin namens Lydia über Claus, einen Klassenkameraden, der hinter jedem hübschen Mädchen her war. Auch hinter ihnen.

„Wie kann man ihm das abgewöhnen?“, fragte Lydia.

„Überhaupt nicht“, sagte Dana. „Manche Jungs sind einfach so.“

„Man sollte ihm eine Lektion erteilen, die er nie vergisst.“

„Ach was, die Mühe ist er doch gar nicht wert.“

„Er ist lästig.“

„Ich beachte ihn einfach nicht. Das tut seinem aufgeblasenen Ego am meisten weh.“

„Er lauert mir überall auf, spioniert hinter mir her, ruft mich zu Hause an“, beschwerte sich Lydia.

„Zeig ihm die kalte Schulter“, riet Dana der Freundin. „Lass ihn bei jeder Gelegenheit abblitzen. Irgendwann wird er die Lust verlieren, dich zu nerven und sich ein anderes Opfer suchen. Ich praktiziere das seit Wochen so und sein Frust wird immer größer.“

Tom erschien im Wohnzimmer und verdrehte die Augen. „Die telefoniert noch immer.“

Dana legte die Hand auf die Sprechmuschel. „Na und, was geht dich das an?“

„Was das kostet.“

„Das ist Lydias Gespräch, klar? Und jetzt verzieh dich.“

„Dürfte ich vielleicht auch mal telefonieren?“

„Später.“

„Du hast noch fünf Minuten “, sagte Tom, „dann ziehe ich den Stecker raus.“ Er verließ das Wohnzimmer wieder.

„War was?“, erkundigte sich Lydia am anderen Ende der Leitung.

„Tom ist sauer, weil er nicht telefonieren kann.“

„Göttchen“, sagte Lydia. Sie schien sich jetzt erst der Länge des Telefonats bewusst zu werden. „Wir sollten wirklich langsam aufhören, sonst kürzt mir mein Vater das Taschengeld.“

„Okay. Und nicht vergessen: Wenn Claus sich wieder an dich ran schmeißt kalte Schulter.“

„Kalte Schulter. Genau.“

Dana und Lydia legten gleichzeitig auf. Dana verließ das Wohnzimmer. Tom war bei Ottilie in der Küche. „He, Kleiner, jetzt bist du dran“, sagte Dana, „aber mach’s nicht zu lang. Ich schaue auf die Uhr.“

„Ausgerechnet du“, brummte Tom und begab sich ins Wohnzimmer. Sein Gespräch mit einem Schulfreund dauerte nicht einmal eine Minute. „Siehst du, so telefoniert man“, belehrte er gleich darauf seine ältere Schwester. „Kurz und sachlich.“

„Ja, ja, schon gut“, erwiderte Dana. „Ich werde dich daran erinnern, wenn du mal wieder bei Petra endlos lange Süßholz raspelst.“

„Bei welcher Petra?“

„Bei Petra Haberknecht.“

Tom tippte sich an die Stirn. „Du spinnst wohl. Bei der habe ich noch nie Süßholz geraspelt.“

Dana sah Ottilie an und meinte lachend: „Der Junge lügt, ohne rot zu werden.“

„Nein“, nahm die Haushälterin Danas Bruder in Schutz, „Tom lügt nicht. Er sagt höchstens mal nicht ganz die Wahrheit.“

Tom stibitzte eine mit Aprikosenmarmelade gefüllte Plunderteigtasche und räumte damit das Feld und Dana und Ottilie wechselten amüsierte Blicke.

Im Wohnzimmer läutete das Telefon. Dana eilte an den Apparat. Als sie wenig später an Bens Tür klopfte, grinste sie breit. Ben öffnete. „Telefon für dich“, sagte Dana. „Und was ist daran so lustig?“, wollte ihr Zwillingsbruder wissen.

„Rat mal, wer dich sprechen will.“

„Wer denn?“

„Darauf kommst du nicht so schnell.“

„Dann sag’s mir einfach.“

„Ulla Eggerth“, sagte Dana und zog bedeutungsvoll die Augenbrauen hoch.

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