Читать книгу 8 Arztromane: Engel in Weiß und ein Arzt aus Leidenschaft - Sammelband - A. F. Morland - Страница 9
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Nach zwei Tagen hatte Alexandra den Hochzeitsstress restlos weggesteckt. Sie trat ihren Dienst in der Paracelsus-Klinik wieder an und legte sich sogleich in gewohnter Weise ins Zeug.
„Was denn“, sagte die Säuglingsschwester Olli erstaunt. „Keine Hochzeitsreise? Ich dachte, Thorsten Wiegand hätte keine finanziellen Sorgen?“
„Hat er auch nicht“, gab Alexandra zurück. ’
„Wieso bist du dann hier?“
„Erstens, weil zur Zeit hier viel zu tun ist und jede Pflegekraft gebraucht wird und zweitens, weil wir im Herbst vier Wochen auf Mauritius verbringen wollen.“
„Mauritius.“ Schwester Olli verdrehte seufzend die Augen. „Die Insel soll ein Traum sein.“
Alexandra Wiegand lächelte. „Wir werden diesen Traum genießen.“ Schwester Annegret, im Pflegedienst ergraut, hatte den letzten Teil der Unterhaltung unfreiwillig mitbekommen. Sie gesellte sich zu den jungen Kolleginnen, schüttelte den Kopf und meinte mit gespieltem Neid: „Mauritius. Was Krankenschwestern sich heutzutage alles leisten können.“ Schwester Olli hob lachend den Zeigefinger. „Aber nur, wenn sie den richtigen Mann heiraten.“
Schwester Irmgard erschien. „Alexandra, Telefon“, sagte sie.
Alexandra lief ins Schwesternzimmer. Der Telefonhörer lag neben dem Apparat. Sie nahm ihn auf. „Hallo!“, meldete sie sich.
Stille am anderen Ende. Aber die Leitung war nicht tot.
„Hallo, wer ist da?“, wollte Schwester Alexandra wissen.
Schweigen. Und dann wurde aufgelegt. Befremdet legte auch die frisch verheiratete Pflegerin auf. Wer mochte das gewesen sein? Thorsten? Der hätte sich gemeldet. Seine Mutter? Auch sie hätte nicht wortlos aufgelegt.
Als Alexandra aus dem Schwesternzimmer trat, fragte Schwester Irmgard: „Ist irgend etwas nicht in Ordnung?“
„Wer wollte mich sprechen?“
„War niemand dran?“
„Nein.“
„Manche Leute verlieren viel zu schnell die Geduld“, sagte Schwester Irmgard.
Schwester Annegret und Schwester Olli entfernten sich gemeinsam.
„Die Person legte erst auf, nachdem ich mich gemeldet hatte“, berichtete Alexandra.
Irmgard schüttelte mit gefurchter Stirn den Kopf. „Sonderbar.“
„War es ein Mann oder eine Frau?“
„Schwer zu sagen.“
„Hör mal, du wirst doch noch eine Männer- von einer Frauenstimme unterscheiden können.“
„Normalerweise schon, aber nicht, wenn am anderen Ende bloß geflüstert wird.“
„Geflüstert?“
„Geflüstert“, nickte Irmgard.
Und darauf wusste sich Alexandra Wiegand schon gar keinen Reim zu machen.