Читать книгу 8 Arztromane: Engel in Weiß und ein Arzt aus Leidenschaft - Sammelband - A. F. Morland - Страница 23
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Schwester Alexandra erschien pünktlich zum Dienst. Sie erkundigte sich sofort nach Rosanna Wiegands Befinden.
„Sie ist nach wie vor ohne Bewusstsein“ , erfuhr sie von Dr. Donat, der ebenso wie sie heute Nachtdienst hatte.
„Hat sich ihr Zustand gebessert?“, fragte Alexandra.
„Nein“, antwortete Peter Donat, „aber auch nicht verschlechtert und das muss in ihrem Fall bereits als positiv gewertet werden.“
Alexandra erledigte ihre Arbeit mit der ihr eigenen Gewissenhaftigkeit. Sie besuchte zwischendurch ganz kurz ihre Schwiegermutter.
Einen längeren Besuch erlaubte sie sich erst, nachdem nahezu alle Patienten schliefen. „Ich bin auf der Herzstation, falls du mich brauchst“, sagte sie zu ihrer Kollegin.
„Das mit deiner Schwiegermutter tut mir leid“, gab die andere Nachtschwester zurück. „Der Dienst muss dir heute sehr schwerfallen.“
„Ich komm’ damit schon klar.“ Alexandra verließ das Schwesternzimmer und suchte die kleine Herzstation auf. Lautlos betrat sie das Krankenzimmer, in dem Rosanna Wiegand lag.
Alle Geräte arbeiteten einwandfrei. Alexandra warf einen prüfenden Blick auf die Skalen und Digitalanzeigen. Rosannas Werte waren denkbar schlecht.
Auf einem Monitor hüpfte ein grünes Pünktchen auf und ab und zeigte den schwachen Herzschlag der Patientin an. Wie lange würde es wohl noch hüpfen? Alexandra setzte sich neben das Bett ihrer Schwiegermutter. Sie nahm Rosannas kühle Hand und streichelte sie sanft.
„Bin ich Schuld daran, dass du hier liegst?“, fragte die junge Nachtschwester leise. „Wäre dir diese schwere Herzattacke erspart geblieben, wenn unser Gespräch einen anderen Verlauf genommen hätte?“
Wie tot lag die Patientin vor ihr. Nur die Apparate verrieten ihr, dass Rosanna noch lebte.
„Wie hast du zu Andrea gestanden?“, fragte Alexandra, obwohl ihr klar war, dass sie keine Antwort bekommen konnte. „Hast du sie besser gekannt als mich? Was für eine Frau war sie? Wieso hat sie sich mit Thorsten immerzu gezankt? Ich kann mit ihm nicht streiten. Er ist doch so ein herzensguter Mensch, ist stets bemüht, mir jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Womit hat Andrea ihn so sehr gereizt, dass die Ehe für ihn die Hölle war?“
Rosanna Wiegand reagierte nicht.
„Warst du einmal an Andreas Grab?“, fuhr Alexandra tonlos fort. „Könntest du mir sagen, auf welchem Friedhof sie beigesetzt wurde?“
Sie blieb fast eine Stunde bei ihrer Schwiegermutter. Dann sah sie auf den Stationen, für die sie zuständig war, wieder nach dem Rechten.