Читать книгу 8 Arztromane: Engel in Weiß und ein Arzt aus Leidenschaft - Sammelband - A. F. Morland - Страница 27

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Ein innerliches Beben hatte Alexandra Wiegand erfasst. Sie starrte den Telefonhörer entgeistert an. Was war das eben gewesen? Ein geschmackloser Scherz?

Wer steckt hinter diesen mysteriösen Anrufen? fragte sich die schöne Pflegerin, steif vor Furcht und Grauen. Wer tut so etwas Verrücktes?

Sie ließ den Hörer auf den Apparat zurücksinken und stakste zu einem Sessel. „Tot“, flüsterte sie, während sie sich langsam niederließ. „Thorsten ist doch nicht tot!“ Sie legte die Hände auf ihre zitternden Knie und eiskalte Schauer rannen ihr immer wieder über den Rücken. „Mein Mann ist ganz bestimmt nicht tot“, kam es dünn über ihre zuckenden Lippen.

Das neuerliche Schrillen des Telefons erschreckte sie so sehr, dass sie mit einem heiseren Schrei hochfuhr. Ihr entsetzter Blick richtete sich auf den Apparat. Sie hatte Angst, sich ihm zu nähern.

War das noch einmal diese gemeine Person? Wollte sie ihrer Bosheit noch eins drauf setzen? Obwohl sich alles in Alexandra dagegen sträubte, begann sie sich wie magisch angezogen, dem Telefon zu nähern.

Zaghaft streckte sie die Hand nach dem Hörer aus. Sollte sie abheben? Sollte sie das Läuten einfach ignorieren? Ehe sie bewusst eine Entscheidung treffen konnte, befand sich der Hörer bereits in ihrer Hand und sie hörte, wie sie sich mit belegter Stimme gespannt meldete.

Wenn noch einmal diese unbekannte Person dran gewesen wäre, hätte sie augenblicklich aufgelegt. Die Gedanken überschlugen sich in Alexandras verwirrtem Kopf.

Vielleicht kam dieser Anruf aus der Paracelsus-Klinik. Vielleicht wollte ihr jemand mitteilen, dass sich im Zustand ihrer Schwiegermutter eine leichte Besserung eingestellt hatte. Oder dass Rosanna...

„Hallo, Liebling“, sagte Thorsten in diesem Augenblick.

Es ist Thorsten! jubelte sie im Geist. Sie war nahe daran, zu lachen und zu weinen. Ich wusste, dass er nicht tot ist! Ich wusste es! O Thorsten! Mein geliebter Thorsten!

„Du hast versucht, mich übers Mobiltelefon zu erreichen“, sagte Thorsten. „Ich war mit Frau Karner essen.“

Frau Karner spürte seit Jahren im In- und Ausland antiquarische Schätze für ihn auf. Sie war eine nette alte Dame, Alexandra mochte sie sehr.

„Ich wollte dich anrufen“, sagte Thorsten. „Aber es war noch zu früh dafür, ich hab’ dich lieber schlafen gelassen. In dem Restaurant, in dem ich mit Frau Karner war, sind Handys verboten. Du hast sicher mit dem Essen auf mich gewartet.“

„Ja“, sagte Alexandra. Ihr Herz trommelte heftig gegen die Rippen. Thorsten lebt! Thorsten lebt! Thorsten lebt! dachte sie immer wieder und es machte sie unbeschreiblich glücklich.

„Tut mir leid, Schatz“, sagte Thorsten bedauernd.

„Ich wollte wissen, wann du nach Hause kommst.“

„Ich bin in zehn Minuten da“, sagte Thorsten. „Weißt du, wie es meiner Mutter geht?“

„Wenn sich irgendeine Veränderung ergeben hätte, hätte man mich angerufen.“

„Ja“, sagte Thorsten. „Bis gleich, Liebling.“

8 Arztromane: Engel in Weiß und ein Arzt aus Leidenschaft - Sammelband

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