Читать книгу 8 Arztromane: Engel in Weiß und ein Arzt aus Leidenschaft - Sammelband - A. F. Morland - Страница 35
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Alexandra kam nach Hause und fiel ihrem Mann freudestrahlend um den Hals. „Liebling, Rosanna ist wieder da!“
„Ja? O Schatz, das ist eine großartige Nachricht.“ Thorsten drückte seine Frau ganz fest. „Ist Mutter wieder ansprechbar?“
„Noch nicht. Sie ist noch ziemlich verwirrt, aber sie hat mich mehrmals angesehen...“
„Hat sie dich auch erkannt?“
„Nein. Das kann noch eine Weile dauern.“
„Ist sie außer Lebensgefahr?“
„Ja, das ist sie, und sie erholt sich von Stunde zu Stunde.“
„Ich muss zu ihr.“
„Und ich brauche ein wenig Schlaf.“
Thorsten verabschiedete sich von seiner Frau mit einem langen stürmischen Kuss. Während er das Haus verließ, verdunkelte Alexandra das Schlafzimmerfenster.
Kurz darauf ging sie zu Bett. Ihr war etwa eine Stunde Schlaf gegönnt. Dann wurde sie von einem klirrenden Geräusch geweckt. Benommen setzte sie sich auf.
Die Schlafzimmertür war offen. Von selbst konnte sie nicht aufgegangen sein. Hatte Thorsten sie aufgemacht? War er schon wieder zurück?
Alexandra warf einen Blick auf den Radiowecker, der auf ihrem Nachttisch stand. War Thorsten nur ein paar Minuten bei seiner Mutter gewesen?
Das konnte Alexandra sich nicht vorstellen. Selbst wenn Rosanna ihn nicht erkannte, würde er länger bei ihr bleiben und sich an den ersten Anzeichen ihrer Genesung erfreuen. Aber irgend jemand schien im Haus zu sein!
Alexandra verließ das Bett, schlüpfte in ihren Schlafrock und trat aus dem Schlafzimmer. „Thorsten?“
Stille.
„Thorsten?“
Keine Antwort.
Alexandra ging die Stufen hinunter und stellte fest, dass im Erdgeschoss sämtliche Türen und Fenster offen waren. Was hatte das zu bedeuten?
„Thorsten?“
Niemand erwiderte etwas. Und es gab Durchzug wie in einem Vogelkäfig. Die weißen Gardinen bauschten sich wie dicke Gespenster und die Vorhanghäkchen rasselten und klapperten leise. Auch die Haustür war offen. Alexandra schloss sie.
„Thorsten?“, rief sie wieder.
Sie ging von Raum zu Raum und schloss die Türen und Fenster. Dass Thorsten sie geöffnet hatte, glaubte sie nicht. Aber wer konnte es sonst getan haben? Ein hölzernes Klappern ließ Alexandra herumfahren. Befand sich jemand im Wohnzimmer?
„Wer ist da?“, fragte sie gespannt. „Ist da jemand?“
Niemand reagierte.
Zaghaft näherte Alexandra sich der offenen Wohnzimmertür, blieb davor stehen, lauschte. Das Klappern hatte aufgehört. Alexandra gab sich einen Ruck und betrat den Raum. Ihre Augen huschten durch das Zimmer. Auf den ersten Blick schien alles in Ordnung zu sein. Außer der Tatsache, dass auch hier Fenster und Türen offen waren.
Sie schloss sie und fühlte sich von diesem Moment an mit etwas oder jemandem eingesperrt. Alexandra fröstelte. Was war das nur für ein seltsamer Spuk? Sie machte eine Runde durchs große Wohnzimmer und blieb plötzlich stehen, als wäre sie gegen eine unsichtbare Wand gelaufen.