Читать книгу Der Arztroman Lese-Koffer Mai 2021: 16 Arztromane - A. F. Morland - Страница 48

Dr. Axel Lassow reichte Lore Märthesheimer zum Abschied die Hand. „Also dann, Fräulein Märthesheimer. Ihr Vermieter bekommt von mir einen Brief, in dem ich ihn auf seine Instandhaltungspflicht hinweise. Wir setzen ihm eine Frist von sieben Tagen zur Reparatur und drohen ihm eine Mietminderung an, wenn er weiterhin untätig bleibt.“

„Er wird vor Wut schäumen.“

„Das wird ihm nichts nützen.“

„Kann er mich auf die Straße setzen?“, fragte Lore.

„Nein, das kann er nicht. Ohne triftigen Grund gibt es keine Kündigung. Machen Sie sich keine Gedanken. Wir kriegen das schon geregelt.“

„Ich danke Ihnen, Herr Dr. Lassow.“

„Keine Ursache.“ Axel Lassow lächelte. „Leuten wie diesem Lorenz Hardt klopfe ich ganz gern mal auf die Finger. Der Bursche kann sich doch nicht alles erlauben.“

Seine Worte machten ihr Mut. Man darf sich im Leben nicht alles gefallen lassen, dachte Lore. Man muss sich hin und wieder auch mal auf die Hinterbeine stellen und sich wehren und um sein Recht kämpfen.

Optimistisch und guter Dinge verließ sie die Kanzlei des Rechtsanwalts, und sie war froh, dass Dana Härtling ihr zu dieser rechtskundigen Unterstützung verholfen hatte. Dana ist ein Schatz, ging es ihr durch den Sinn, während sie in ihren altersschwachen Wagen stieg. Vielleicht kann sie mir noch mal helfen. Man muss Papa irgendwie dazu kriegen, dass er in die Paracelsus-Klinik geht. Es muss, muss, muss zu schaffen sein. Papa darf nicht an seiner eigenen Starrköpfigkeit zugrunde gehen.

Lore Märthesheimer schob den Schlüssel ins Zündschloss und drehte ihn. Die Batterie war ziemlich leer. Der Anlasser plagte sich hörbar und hätte es fast nicht geschafft, den Motor anzuwerfen.