Читать книгу Aliens in der Sternensee: Alfred Bekker präsentiert 17 Science Fiction Abenteuer - A. F. Morland - Страница 11
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ОглавлениеDie L'OISEAU DE FEU erreichte zwei Tage später das Dorf Teng Phong. Das Gebiet, in dem sich die Gruppe befand, schien recht dünn besiedelt zu sein, denn seit ihrem Aufbruch aus Kampong Thum waren sie auf keinerlei Spuren menschlicher Besiedlung gestoßen. Nicht ein einziges Flussboot war der L'OISEAU DE FEU auf dem Stoeng Sen entgegengekommen.
Als das Boot den Flusshafen von Teng Phong erreichte, setzte gerade die Dämmerung ein.
Eigentlich der ideale Zeitpunkt für die Fischer, um mit ihren Booten hinauszufahren und die Netze auszulegen.
Aber für die Fischer dieses Dorfes schien das nicht zu gelten.
Die Boote lagen sämtlich in dem kleinen Flusshafen und nirgendwo machte sich jemand daran, irgendwelche Vorbereitungen für einen nächtlichen Fischzug zu treffen.
Die Männer standen in kleinen Gruppen in der Nähe der Anlegestellen herum und blickten der L'OISEAU DE FEU mit misstrauischen Blicken entgegen.
"Mit Verlaub, aber die scheinen sich nicht gerade darüber zu freuen, uns zu sehen", knurrte Pierre Marquanteur düster, der zusammen mit Logan im Bug des Flussbootes befand.
Unruhe entstand unter den Leuten an den Landungsstegen.
Das Stimmengewirr drang bis zur L'OISEAU DE FEU hinüber.
Einige Männer liefen laut rufend zu den Hütten des Dorfes.
Wenig später kehrten die ersten von ihnen zurück.
Sie trugen Macheten in den Händen, schwangen sie über den Köpfen. Einige hatten auch altmodische Hinterlader dabei.
"Merde! Da braut sich etwas zusammen", murmelte Pierre Marquanteur düster. Er zog seine Waffe aus dem Futteral, überprüfte die Ladung des Smith & Wesson-Revolvers vom Kaliber .38 Special.
"Verstehst du, was sie sagen?", fragte Logan.
"Genug, um zu bemerken, dass diese Leute auf unsere Gesellschaft offenbar keinen Wert legen!"
Sun, der chinesische Schiffseigner der L'OISEAU DE FEU wedelte aufgeregt mit den Armen herum und redete auf seine beiden Khmer-Gehilfen ein, die ziemlich ratlos dastanden.
Einer von ihnen befand am Ruder.
Sun jagte ihn mit ein paar lautstarken Verwünschungen davon.
Logan lief zu ihm, um ihn zu fragen, was er vorhatte.
Der Schiffseigner versuchte lächelte nichtssagend.
Ein Lächeln, das einer Maske glich.
"Machen Sie sich keine Sorgen, Monsieur Logan", meinte Sun. "Ich lege schon seit vielen Jahren regelmäßig in diesem Dorf an. Die Bewohner sind friedlich."
"Aber irgendetwas regt die Dorfbewohner auf", sagte Logan.
Sun sah den Amerikaner mit regungslosem Gesicht an.
"Ich hoffe nicht, dass sich schon herumgesprochen hat, was Sie an Bord gebracht haben. Dieses..." Er suchte nach dem richtigen Wort, verzog dann das Gesicht und fuhr fort: "Dieses Monstrum! Monsieur, ich möchte keinen Ärger. Mit niemandem. Weder mit diesen Khmer-Barbaren, noch mit irgendjemandem sonst."
"Worauf wollen Sie hinaus?"
"Ist das so schwer zu erraten? Sie können froh sein, dass ich Ihre Gruppe überhaupt transportiere... Mit diesem merkwürdigen etwas an Bord, das die Waldmenschen hier für einen Dämon oder dergleichen halten."
"Sie wollen das Ding in den Fluss werfen, wenn es Ärger gibt?"
"Notfalls ja, Monsieur Logan."
"Warum reden Sie mit mir darüber? Sprechen Sie mit Professor von Breden."
"Ich hatte gedacht, dass Sie etwas praktischer veranlagt sind und mehr Verständnis für meine Lage aufbringen!"
Vielleicht löst sich das Problem ja von ganz allein, ging es Logan durch den Kopf.
Logan blickte zum Dorf hinüber. Das aufgeregte Stimmengewirr wurde immer lauter, übertönte nun deutlich den Schiffsmotor.
Inzwischen war Professor von Breden an Deck gekommen.
Sein Gesicht wirkte blass.
Clarissa war bei ihm.
Logan beobachtete die beiden.
Sie unterhielten sich kurz und recht leise. Logan konnte kein Wort davon verstehen.
Die L'OISEAU DE FEU legte an.
Heng, einer der beiden Khmer-Gehilfen des Schiffseigners sprang vom Bug aus an Land und begann damit, das Boot zu vertäuen.
Pierre Marquanteur war der zweite Mann, der auf den Steg sprang. Er unterstützte Heng dabei, das Flussboot richtig zu vertäuen.
Sun begann jetzt - noch vom Boot aus - auf die am Ufer stehenden Khmer einzureden. Er beherrschte deren Sprache einigermaßen, obgleich er für seine Ausführungen auch ausgiebig die Hände zu Hilfe nahm.
Offenbar gelang es dem Chinesen tatsächlich, die ziemlich aufgebrachte Menge am Ufer zu beruhigen.
Logan sah sich das Treiben dort eine Weile schweigend an, dann lief er zu von Breden und seiner Tochter.
"Ich habe gehört, dass es Probleme mit dem...Präparat gibt", meinte er. Logan hatte gezögert, ehe er das Wort Präparat aussprach, was Clarissa von Breden mit einem triumphierenden Lächeln quittierte.
Kurt von Breden atmete tief durch, wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn.
"Es ist diese verfluchte Hitze", sagte er. "Außerdem gehen in dem Körper dieses Außerirdischen chemische Prozesse vor sich, die außerhalb unseres bisherigen Erkenntnishorizontes liegen... Aber im Moment scheint es so, als hätte sich der Zersetzungsprozess zumindest verlangsamt. Ich wusste ja, wonach ich hier in Indochina suchte und deswegen hatte ich natürlich einige Chemikalien dabei, von denen ich mir eine konservierende Wirkung versprach..."
"Und? Sind Sie mit der Wirkung zufrieden?"
"Nein, Mr. Logan. Ganz und gar nicht." Er hob die Schultern. "Wir wissen einfach zu wenig über diese Wesen, das ist das Problem!"