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Pierre Marquanteur blieb plötzlich stehen.

"Calmez-vous! Silence!"

Er hob die Linke und bedeutete damit den anderen, ebenfalls stehen zu bleiben und zu schweigen.

Die Rechte des ehemaligen Fremdenlegionärs wanderte zu dem Futteral an seinem Gürtel. Er zog seinen Revolver, zog den Hahn zurück. Ein Klicklaut wurde dadurch verursacht.

Logan griff ebenfalls zu seiner Waffe.

Der Amerikaner trat neben Marquanteur.

"Was ist los?", raunte er.

"Wir werden beobachtet."

"Ganz sicher?"

"Très sûre, Ray!"

"Verdammt!"

"Da jemand im Dschungel."

"Jemand - oder etwas?"

Im Unterholz waren jetzt schattenhafte Bewegungen zu sehen.

Von allen Seiten kamen sie.

Gestalten huschten durch die Nacht, traten ins Mondlicht.

"Stehen bleiben, keine Bewegung!", bellte eine befehlsgewohnte Stimme zweimal kurz hintereinander. Einmal auf Französisch, dann auf Englisch. Karabiner wurden durchgeladen.

Manche der Angreifer verfügten auch über Maschinenpistolen mit Tellermagazinen, wie sie seit neuestem üblich waren.

"Sie haben keine Chance!", erklärte die befehlsgewohnte Stimme. "Eine Bewegung und wir durchsieben Sie!"

Ray Logan und Pierre Marquanteur wechselten einen schnellen Blick.

Logan nickte und ließ die Waffe sinken.

Marquanteur folgte dem Beispiel des Amerikaners, obgleich ihm deutlich anzusehen war, wie sehr ihm dieser Schritt missfiel.

Die Angreifer näherten sich, nahmen ihnen einen Augenblick später die Waffen ab und hielten ihnen die Mündungen ihrer Waffen in den Rücken.

Es handelte sich um einen ziemlich zusammengewürfelten Haufen.

Der Großteil hatte kaukasische Gesichtszüge.

Logan vernahm sowohl englische als auch französische Sprachfetzen. Doch es gab auch asiatische Gesichter unter den Bewaffneten. Eine zusammengewürfelte Söldnertruppe, so wirkte diese Gruppe auf Logan.

Ein kahlköpfiger Mann, dessen rechtes Auge von einer schwarzen Filzklappe verdeckt war, trat auf die Gefangenen zu, musterte sie einen nach dem Anderen.

"Sieh an, welch eine Überraschung!", tönte der Kahlkopf. "Es ist doch erstaunlich zu sehen, welche Anziehungskraft dieser öde Teil Indochinas auf einmal auszuüben scheint." Er lachte rau. Einige seiner Männer fielen in dieses Gelächter mit ein.

Sein Blick blieb an Clarissa von Breden hängen.

Er stierte ungeniert auf ihren Brustansatz. Die ersten Knöpfe ihres Hemdes waren offen und ließen den Blick darauf frei.

Der Einäugige grinste schief.

"Ihre Anwesenheit an diesem finsteren Ort ist mir ein ganz besonderes Vergnügen", knurrte er. Er bleckte die Zähne wie ein Raubtier. Die obere Reihe seiner Schneidezähne bestand aus einem silbrig glänzenden Metall. "Unser Boss pflegt an alles zu denken - nur nicht an das Vergnügen seiner Männer!"

"Vielleicht arbeiten Sie einfach nur für den Falschen!", meldete sich Marquanteur zu Wort.

Die Quittung erhielt der Ex-Legionär postwendend.

Der Einäugige rammte ihm den Ellbogen in die Magengrube.

Sensenartig senkte er anschließend noch einen Schlag mit der Handkante auf Marquanteur nieder. Stöhnend sank der ehemalige Legionär zu Boden.

Logan wollte ihm zu Hilfe kommen.

Einer der Angreifer lud indessen seine Maschinenpistole durch und hielt dem Amerikaner den Lauf unter die Nase.

Der Einäugige zeigte erneut sein Metallgebiss.

"Sie sehen aus, als wollten Sie auch noch etwas sagen!"

"Nicht unbedingt!"

"Beantworten Sie einfach meine Fragen."

"Bitte!"

"Wer sind Sie?"

"Mein Name ist Logan."

Einer der anderen Männer meldete sich jetzt zu Wort. "Das sind doch nur Herumtreiber! Legen wir sie um! Der Dschungel wird nicht allzu lange etwas von ihnen übrig lassen!"

Zustimmendes Gemurmel erhob sich unter den Angreifern.

Der Einäugige hob seine Hand.

Seine Helfershelfer schwiegen augenblicklich.

Einen Moment lang herrschte Schweigen. Eine drückende, unheilschwangere Stille.

Der Einäugige wandte sich dem Professor zu.

"Ein alter Mann - hier mitten im Dschungel?"

"Alter Mann? Das ist ja wohl ein bisschen..."

Von Breden schwieg.

Der Einäugige packte ihn am Kragen, durchsuchte mit der anderen Hand die Taschen. Er fand, was er wollte. Dokumente.

Er blätterte in dem Reisepass des Wissenschaftlers herum, steckte ihn dem Professor schließlich zurück in die Brusttasche seines Hemdes.

"Professor Kurt von Breden... Welche Ehre! Was für eine Art von Wissenschaftler sind Sie?"

"Ich bin Arzt."

Der Einäugige lachte laut auf.

"Sagen Sie bloß, Sie sind mit der Erforschung von Tropenkrankheiten beschäftigt!"

"Unter anderem."

"Oder versuchen Sie hier in Indochina etwas ähnliches auf die Beine zu stellen wie ein gewisser anderer Arzt es in Afrika tut... Wie heißt er noch?"

"Sprechen Sie von Albert Schweitzer in Lambarene?"

"Ja genau!"

"Nun..."

Der Einäugige zog den Professor zu sich heran. "Ich mag es nicht, wenn man mich für dumm verkauft."

"Das würde ich nie wagen!"

"Freut mich zu hören. Wenn Sie wirklich Arzt sind, dann werden Sie es unter Beweis stellen können. Sehr bald schon."

Der Einäugige gab seinen Leuten ein Zeichen.

Dann rief er: "Bringt Sie zum Boss! Er soll entscheiden, was mit ihnen geschieht! Wer weiß, vielleicht sind uns diese dahergelaufenen Narren ja noch von Nutzen. Und wenn nicht, so können wir sie immer noch umbringen und ihre Leichen den Aasfressern des Dschungels überlassen."

Er drehte sich um, trat an Marquanteur heran.

Mit dem Stiefel drehte er den ehemaligen Fremdenlegionär herum.

"Können Sie alleine laufen, oder müssen wir Sie an den Füßen über den Boden schleifen?"

"Geht schon", murmelte Marquanteur.

In seinen Augen blitzte es.

Er wäre seinem Gegenüber am liebsten an die Gurgel gegangen. Aber er beherrschte sich.

Unsere Stunde wird noch kommen, so schien sein wütender Blick zu sagen.

Marquanteur erhob sich.

Die Männer des Einäugigen nahmen Logan und seine Gruppe in die Mitte.

Der Einäugige grinste Logan an. "Sie waren ganz offensichtlich ohnehin in diese Richtung unterwegs!"

"Und wenn schon!"

"Mich würden die Gründe interessieren! Und unseren Boss ebenfalls."

"Wer ist Ihr Boss?"

"Ich stelle die Fragen, Mister. Und ich denke gar nicht daran, welche zu beantworten. Aber eins kann ich Ihnen versprechen..."

"So?"

"Wir kriegen heraus, was wir wissen wollen. Da können Sie ganz sicher sein. Was das betrifft, haben wir nämlich so unsere eigenen Methoden."

Aliens in der Sternensee: Alfred Bekker präsentiert 17 Science Fiction Abenteuer

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