Читать книгу Aliens in der Sternensee: Alfred Bekker präsentiert 17 Science Fiction Abenteuer - A. F. Morland - Страница 15
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ОглавлениеEs war schon Abend, als sie bei ihren Befragungen auf den Jungen namens Nol stießen. Er war 12 Jahre alt und hatte einem seiner Altersgenossen erzählt, dass er bei einem Streifzug durch den Wald auf ein Gelände gestoßen wäre, in dem die Bäume ohne Laub gewesen wären. Bäume und Sträucher gleichermaßen.
Zunächst wolle Nol nicht mit der Sprache heraus.
Seine Eltern hatten ihm streng verboten in den Wald zu gehen. Seit dem Auftauchen des Halbohr-Banditen und seiner Leute herrschte in dieser Beziehung ein mehr oder weniger absolutes Tabu.
Wie sich herausstellte, war Nol bereits vor diesem Ereignis in den Wald aufgebrochen. Vor seinen Freunden hatte er das allerdings anders dargestellt, um ihnen gegenüber mit seinem Mut prahlen zu können.
Ein Tabu hatte aber auch zu jenem Zeitpunkt bereits bestanden, was für den Jungen der Grund dafür gewesen war, die Sache den Erwachsenen und auch uns gegenüber für sich zu behalten.
"Niemand sollte in den Wald gehen", berichtete er auf Marquanteurs Frage hin. "Die Dorfältesten meinten, dass der Stern, der vom Himmel fiel, ein Zeichen der Götter wäre."
"Was für ein Zeichen?", hakte Marquanteur nach.
"Eines, das uns warnen und vom Zorn der Waldgötter zeugen würde."
"Aber du bist trotzdem losgezogen."
"Ich war neugierig."
"Wo befindet sich das Gebiet, in dem die laublosen Bäume waren?"
"Nordwestlich von hier. Man geht einige Stunden durch den Busch."
"Du würdest den Weg finden?"
Er nickte vehement.
"Ja. Aber es wäre mir jetzt erst recht verboten, noch einmal dorthin zurückzukehren. Ich werde so schien einen ziemlich große Ärger bekommen."
"Ich verstehe."
Marquanteur übersetzte den anderen in knappen Worten, was der Junge gesagt hatte.
"Laublose Bäume...", murmelte von Breden.
Logan hob die Augenbrauen.
"Könnte das auch in Zusammenhang mit der Landung dieses Raumschiffs stehen?"
"Selbstverständlich. Wir wissen nicht, welcher Natur die Energien sind, die die Unbekannten zu nutzen wissen. Möglicherweise können sie sowohl für eine Entlaubung als auch für ein quadratkilometerweites Plattwalzen jeglichen Baumbewuchses sorge."
Clarissa mischte sich nun in das Gespräch ein. "In Südamerika gab es damals auch eine entlaubte Zone, Vater."
"Ja, das stimmt."
"Wir waren uns nur nicht sicher, ob sie tatsächlich in Zusammenhang mit der Landung der Fremden stand."
"Nun werden wir vielleicht erneut Gelegenheit bekommen, das genauer zu untersuchen", murmelte Kurt von Breden.
"Es ist die Frage, ob wir das Gebiet nach den Beschreibungen des Jungen überhaupt finden", gab Marquanteur zu bedenken. "Wir werden auf seine Hilfe angewiesen sein."
Logan machte ein skeptisches Gesicht.
"Dann können wir es vergessen. Niemand wird Nol noch einmal in den Dschungel gehen lassen..."
Marquanteur machte ein nachdenkliches Gesicht.
Er kratzte sich am Kinn.
Schließlich sagte er: "Peut-être... Vielleicht gäbe es da eine Möglichkeit!"
Logan zuckte die Achseln. "Raus damit, Pierre! Spann uns nicht auf die Folter!"
"Es werden immer noch einige Dörfler vermisst, die von diesem Halbohr und seiner Bande verschleppt wurden."
"Richtig."
"Wir könnten versprechen, zu ergründen, was aus diesen Trägern geworden ist, wenn uns der Junge ins Zielgebiet bringt. Es müsste doch auch den Dörflern einleuchten, dass dieser Halbohr-Bandit dasselbe Ziel gehabt hat!"
Logan atmete tief durch.
"Wenn Sie es schaffen, die Leute hier dazu zu überreden! An mangelnden Khmer-Kenntnissen wird es jedenfalls nicht liegen, wenn es doch nicht klappen sollte."