Читать книгу Das Riesen Arztroman Paket August 2021: Arztromane Sammelband 8 Romane - A. F. Morland - Страница 12
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ОглавлениеTags darauf sah Corinna Dr. Jordan wieder. „Sie sind noch immer hier?“, sprach sie ihn verwundert an.
„Ja“, nickte er, „aber nicht mehr lange. In einer halben Stunde gehe ich nach Hause.“
„Wie halten Sie diese Belastung nur aus?“, fragte Corinna.
„Ich konnte mich zwischendurch hinlegen und eineinhalb Stunden schlafen.“
„Sie sehen trotzdem müde aus“, stellte Corinna fest.
Jan Jordan lächelte. „Ich bin bald wieder fit.“
„Wie geht es Herrn Grimm?“
„Er hat die Krise hinter sich.“
Corinna strahlte. „Oh ...“ Sie war vor Freude völlig aus dem Häuschen. „Ich ... ich würde Sie am liebsten küssen“, platzte es aus ihr heraus.
Der gutaussehende Assistenzarzt grinste breit. „Ich hätte nichts dagegen.“
Corinna Rademann schlug errötend die Augen nieder. Großer Gott, wie hatte sie nur so etwas sagen können? Sie räusperte sich verlegen.
„Darf ich Herrn Grimm sehen?“, fragte sie leise.
Dr. Jordan nickte. „Aber bleiben Sie nicht zu lange bei ihm. Er braucht noch sehr viel Ruhe.“
Bernhard Grimm freute sich sehr über Corinnas Besuch. Er war umgeben von summenden, tickenden und piepsenden Apparaten. Schläuche, Drähte und Sonden verbanden ihn mit den Geräten. Sein Gesicht war zwar noch blass, aber nicht mehr so beängstigend wächsern wie in der Nacht.
„Corinna ...“, kam es dünn über seine Lippen.
„Was machen Sie denn für Sachen, Herr Grimm?“, sagte Corinna Rademann mit gespieltem Vorwurf. Sie lächelte dabei.
„Tut mir leid, dass ich Ihnen einen solchen Schreck eingejagt habe.“
Corinna winkte ab. „Machen Sie sich deswegen keine Gedanken“, sagte sie freundlich. „Ich soll Sie übrigens ganz herzlich von meinem Mann grüßen. Er wünscht Ihnen alles Gute und wird Sie in seiner Mittagspause besuchen.“
„Das braucht er doch nicht.“
Corinna schmunzelte. „Wir wollen unseren alten Nachbarn behalten. Wir wollen keinen neuen haben.“
„Wenn Sie nicht zu Hause gewesen wären ...“
Corinna lachte. „Wo hätten wir sein sollen – mitten in der Woche und mitten in der Nacht?“
„Sie und Ihr Mann haben mir das Leben gerettet.“
„Liebe Güte, ja“, erwiderte Corinna herzlich, „und jetzt verlieren wir kein Wort mehr darüber, okay?“
Corinna blieb fünfzehn Minuten, dann verabschiedete sie sich. Auf dem Flur begegnete sie noch einmal Dr. Jordan.
„War ich zu lange bei Herrn Grimm?“, fragte sie den Assistenzarzt.
Jan Jordan schüttelte den Kopf. „Nein.“
„Wollten Sie nicht nach Hause gehen?“
Dr. Jordan lächelte. „Ich bin schon so gut wie weg, muss mich nur noch umziehen. Fänden Sie es unverschämt, wenn ich Sie zu einem Kaffee einlade?“
„Unverschämt nicht, aber unvernünftig. Sie sollten lieber schlafen gehen.“
„Das tue ich gleich danach“, versprach Dr. Jordan.
Corinna sah ihn zweifelnd an. „Nach dem Genuss von Kaffee?“
„Aber ja. Eines der ersten Dinge, die man als Arzt lernen muss, ist: überall, zu jederzeit, hungrig, durstig oder satt schlafen zu können.“
„Ich würde sehr gerne eine Tasse Kaffee mit Ihnen trinken, aber ich habe leider keine Zeit“, sagte Corinna, und sie wunderte sich darüber, denn jeden anderen Mann hätte sie eiskalt abblitzen lassen. Schließlich war sie eine verheiratete Frau. Was hatte Dr. Jordan an sich, das sie anders reagieren ließ? Sie wusste es nicht, und dieses Nichtwissen machte sie nervös und unsicher.
„Dann vielleicht ein andermal?“, fragte der sympathische Assistenzarzt.
„Ja“, gab sie befangen zur Antwort, „vielleicht.“