Читать книгу Das Riesen Arztroman Paket August 2021: Arztromane Sammelband 8 Romane - A. F. Morland - Страница 18

Die gelieferten Kartons befanden sich hinter dem Verkaufsraum im Lager. Hier gab es auch eine winzige Einbauküche und ein Sofa, auf das Corinna sich manchmal in der Mittagspause legte, wenn sie nicht nach Hause fahren wollte.

„Ich bin noch nicht dazu gekommen, die Ware auszupacken“, sagte Bärbel Raffreither. „Kaum wollte ich es tun, ging die Tür auf und eine Kundin kam herein.“

„Besser, sie kommen herein, als sie gehen an unserer Boutique vorbei“, erwiderte Corinna. „Ich kümmere mich schon um die Ware.“

Sie öffnete die Kartons und prüfte jedes einzelne Stück, bevor sie es ins Regal legte.

Bärbel bediente inzwischen einen jungen Mann. Er kaufte ein gemustertes Hemd und zwei Krawatten, die Bärbel für ihn aussuchen musste, weil er zu seinem eigenen Geschmack nicht genügend Vertrauen hatte.

Das Telefon läutete. Corinna meldete sich. Stille am andern Ende. Aber die Leitung war nicht tot. „Hallo!“, sagte Corinna. „Hallo, wer ist da?“ Sie bekam keine Antwort. Ärgerlich legte sie auf.

„War niemand dran?“, fragte Bärbel Raffreither.

„Der Anrufer hat sich nicht gemeldet“, sagte Corinna.

Bärbel nickte. „Das ist mir heute auch schon zweimal passiert. Sagt nichts, hört sich an, wie man sich ärgert, und legt dann auf.“

„Mit dem Auflegen bin ich ihm zuvorgekommen.“

Bärbel schüttelte den Kopf. „Was gibt es doch für Spinner auf dieser Welt. Haben nichts Besseres zu tun, als andere Leute zu ärgern.“

Das Telefon schlug wieder an. Diesmal nahm Bärbel ab. „Oh“, sagte sie, nachdem sie sich gemeldet hatte. „Ja. Ja, sie ist hier. Einen Augenblick.“ Sie hielt Corinna den Hörer hin. „Für dich.“

„Wer ist es?“

„Dein Mann.“

Corinna nahm den Hörer. „Hallo, Ralf.“

„Hallo, Schatz.“

„Hast du vor einer Minute schon mal angerufen?“, wollte Corinna wissen.

„Nein.“ Er stutzte. „Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“

„Ach, irgendein Verrückter versucht uns auf die Nerven zu gehen“, berichtete Corinna.

“Ein Verrückter?“ Ralf war hörbar beunruhigt. „Was hat er gesagt?“

„Nichts.“

„Keine obszönen Worte? Keine vulgären Sprüche?“

„Nein, nichts“, sagte Corinna. „Er ruft bloß an und schweigt sich aus.“

„Sieh dich vor, Schatz, diese Leute sind unberechenbar. Man kann nie wissen, was in ihrem verdrehten Hirn vorgeht.“

„Sollte er noch mal anrufen, drohe ich ihm mit der Polizei, dann wird er Ruhe geben.“

„Hast du Andrea gut abgeliefert?“

„Ja.“

„Wann wird sie operiert?“, erkundigte sich Ralf.

„Ich weiß es nicht. Morgen oder übermorgen, nehme ich an.“

„Wenn ich heute ein paar Stunden dranhänge, kann ich dich morgen begleiten, wenn du deine Mutter besuchst“, sagte Ralf.

Corinna überlegte kurz und meinte dann: „Na schön, dann verlege ich den Waschtag von übermorgen auf heute Abend vor.“