Читать книгу Das Riesen Arztroman Paket August 2021: Arztromane Sammelband 8 Romane - A. F. Morland - Страница 13

„Caramba!“, sagte Ben Härtling, als die Haushälterin den Teller vor ihn hinstellte.

„Was heißt das?“, wollte Josee, neugierig, wie sie nun einmal war, wissen.

„Teufel! Donnerwetter!“, antwortete Ben.

„Und warum sagst du das?“, fragte Josee weiter. Sie konnte einen mit ihrem unstillbaren Wissensdurst manchmal zur Verzweiflung bringen. Diese unerquickliche Erfahrung hatte jedes Mitglied der Familie Härtling schon irgendwann mal machen müssen.

„Weil Ottilie uns Chili con carne serviert“, erklärte Ben geduldig."

Josee begriff den Zusammenhang nicht, deshalb fragte sie: „Warum muss man da Teufel und Donnerwetter sagen?“

„Muss man nicht“, erwiderte Ben. „Ich sag’s halt.“

„Und warum?“

„Weil es ein scharfes spanisches Gericht ist, und weil ein zünftiger Spanier ‘Caramba’ sagt, wenn er so etwas Feuriges vorgesetzt bekommt.“

Ottilie stellte Josee ihre Portion hin, und die Kleine sagte mit strahlenden Augen: „Caramba!“

Nach dem Essen ging eine Menge Sprudel weg, und sobald Josee ihren Durst einigermaßen gelöscht hatte, sagte sie: „Du, Vati, weißt du, was Sabine mir heute verraten hat?“

„Nein.“ Dr. Härtling lächelte. „Wie sollte ich?“

„Du hast doch dafür gesorgt, dass ihrem kleinen Schwesterchen dieses Hämangidings, dieser Blutschwamm, weggemacht wurde“, sagte Josee.

„Ja. Und?“

„Herr Rahn, Sabines Papa, hat so eine Riesenfreude, dass er dir unbedingt was schenken möchte“, berichtete Josee.

„Das braucht er nicht“, wehrte Sören ab.

„Wenn er aber will.“

„Was will er mir denn schenken?“, fragte der Klinikchef.

„Ein Schwein“, antwortete Josee. „Ein Schwein?“

„Kein lebendes“, sagte Josee. „Ein totes. Herr Rahn ist Metzger und ...“

Es läutete. „Da ist er schon. Bestimmt mit dem Schwein.“

Ottilie ließ den Fleischer ein. Herr Rahn war breitschultrig und grobknochig und hatte ein freundliches, gutmütiges Gesicht.

„Tag, Herr Doktor“, grüßte er ein wenig verlegen. „Ich hoffe, ich störe nicht.“ Er nickte Jana Härtling zu. „Frau Doktor.“

„Guten Tag, Herr Rahn“, grüßte Josee.

„Tag, Josee“, gab der Metzger zurück. Er sah Sören an. „Ich hoffe, Sie haben Platz in Ihrer Tiefkühltruhe, Herr Doktor. Ich habe nämlich draußen im Lieferwagen ein Geschenk für Sie.“

Dr. Härtling nickte. „Ein Schwein.“ Günter Rahn war überrascht. „Sie wissen es?“

Der Klinikchef lächelte.

„Ihre Tochter hat nicht dichtgehalten.“

„Aber warum tun Sie denn so etwas, Herr Rahn? Sie sind Metzger. Ich bin Arzt. Wir tun jeder unseren Job. Sie brauchen mir dafür doch nichts zu schenken.“

„Meine Frau und ich sind so froh, dass diese Geschwulst weg ist ... Wenn Sie uns nicht durch Josee hätten ausrichten lassen ... Sie müssen mir erlauben, mich erkenntlich zu zeigen ...“

Dr. Härtling wandte sich an Ottilie. „Haben wir Platz in der Tiefkühltruhe?“

„Ich kann welchen schaffen“, antwortete die Wirtschafterin.

Sören Härtling sah den Fleischer vorwurfsvoll an. „Na schön, Herr Rahn, dann bringen Sie das Schwein halt herein.“